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Die großartige deutsche Aktie, die Warren Buffett auf jeden Fall kaufen sollte

Es gibt in Deutschland eine ganze Reihe an Unternehmen, die Warren Buffetts Kriterien erfüllen. Am Montag hat dir unser Geschäftsführer fünf davon vorgestellt. Heute dürfen drei unserer Autoren Warren Buffett Aktientipps geben. Auf welche der vielen großartigen deutschen Unternehmen ihre Wahl gefallen ist, erfährst du hier.

Sven Vogel

Wenn ich Warren Buffett wäre und in ein deutsches Unternehmen investieren müsste, dann würde ich mich für Henkel (WKN:604840) entscheiden. Und wieso? Genau aus folgenden drei Gründen:

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1. Super Eigenkapitalverzinsung

Die Eigenkapitalverzinsung setzt den Jahresüberschuss in das Verhältnis zu dem vorhandenen Eigenkapital und ist daher ein Indiz dafür, wie gut das Unternehmen diese Mittel einsetzt. Es ist einfach, mit 10 Mio. EUR Eigenkapital einen Gewinn von 100.000 EUR zu erwirtschaften – dazu muss ich das gesamte Geld lediglich zu einem Guthabenzins von 1 % anlegen. Schwierig ist es hingegen, mit einem Eigenkapital von 1 Mio. EUR einen Gewinn von 100.000 EUR zu erwirtschaften.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Henkel eine Eigenkapitalrendite von 14 % erwirtschaften. Aus 1 Mio. EUR macht Henkel also 140.000 EUR. Das ist meiner Meinung nach richtig gut.

2. Krisensicheres Geschäftsmodell

Warren Buffett liebt Unternehmen, die Basiskonsumgüter herstellen. In seinem Portfolio tummeln sich mit Proctor & Gamble, Kraft Foods und Mondelez eine Vielzahl von Unternehmen aus dieser Branche. Der Grund für diese Häufung ist die Krisenfestigkeit dieser Unternehmen.

Wenn du den Gürtel enger schnallen müsstest, dann würdest auch du eher auf Technik-Schnickschnack verzichten als auf Lebensmittel oder Hygieneprodukte. Und Henkel hat mit Produkten wie Persil-Waschmittel genau die Art von Produkten, auf die man ungern verzichtet.

3. Top-Management

Der aktuelle Vorstandsvorsitzende von Henkel, Kasper Rorsted, ist seit über zehn Jahren bei Henkel. Zunächst war er einfaches Vorstandsmitglied, dann stellvertretender Vorstandsvorsitzender und stieg schließlich 2008 zum Vorsitzenden des Vorstands auf.

Die Dividendensteigerungen in den letzten zehn Jahren – durchschnittlich 11 % pro Jahr – hat der aktuelle Chef also maßgeblich mit zu verantworten. Zudem konnte von 2010 bis 2014 das bereinigte betriebliche Ergebnis je Vorzugsaktie von 2,82 € auf 4,38 € gesteigert werden. Auch das ist eine beeindruckende Entwicklung und fällt in die Amtszeit des amtierenden Vorstandsvorsitzenden.

John Bromels

Es war nicht einfach für mich, diese Frage zu beantworten. Daher habe ich beschlossen, einen Aktien-Screen zu machen. Dieser soll mir diejenigen Unternehmen liefern, die die folgenden Kriterien erfüllen, da diese meiner Meinung nach für Buffett sehr wichtig sind. Das Unternehmen soll:

  • eine Marktkapitalisierung von mindestens 500 Mio. Euro haben, weil Buffett auf „Elefantenjagd“ gehen muss, um für ihn signifikante Investitionen tätigen zu können
  • kein Technologie-Unternehmen sein, weil Buffett diese nicht versteht
  • ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als 2 und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 10 haben, weil Buffett Schnäppchen liebt
  • Schulden von weniger als 60 % des Eigenkapitals haben und langfristig sogar weniger als 33 %, da Buffett schuldenfreie Unternehmen bevorzugt
  • keine Verluste schreiben, da Buffett Profitabilität sehr wichtig ist

Der Screen lieferte mir nur fünf Unternehmen. Eines davon war die Muenchener Rück, die Buffett bereits besitzt – also ganz auf dem Holzweg kann ich damit nicht sein! Die anderen vier waren:

  • Automobilhersteller Audi (WKN:675700)
  • Kupferproduzent Aurubis (WKN:676650)
  • und die Versicherungskonzerne Nürnberger Beteiligungs AG (WKN:843596) und Talanx AG (WKN:TLX100)

Doch welches wäre am besten für Buffett?

Aufgrund seiner Schuldenlast würde ich Talanx ausschließen. Obwohl relativ hohe Schulden nichts Ungewöhnliches für größere Unternehmen sind, scheint mir das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital von knapp über 50 % bei Talanx für Buffett zu hoch.

Die Quote der Nürnberger Beteiligungs AG lag bei 15,1 % und damit wesentlich niedriger. Auch das KBV liegt bei gerade einmal 0,96! Außerdem würde Buffett eine Dividendenrendite von 4,14 % erhalten. Aber ich schließe auch diesen Versicherer aus, denn diese Zahlen sind praktisch identisch mit denen seines Kollegen Muenchener Rück (Schulden-Eigenkapitalquote: 15,6 %; KBV: 0,95; Dividendenrendite: 4,56 %) und die Gewinnmarge der Muenchener Rück liegt bei wesentlich höheren 4,72 % (Nürnberger: 1,82 %).

Nun bleiben Aurubis und Audi. Von diesen beiden entscheide ich mich am Ende für Audi, da sowohl die Nettomarge von Audi wesentlich höher ist (8,23 % vs. 2,35 %) als auch die Eigenkapitalrendite der letzten 12 Monate (23,6 % vs. 14,2 %). Außerdem würde eine Investition in die Luxusautomarke Buffetts bestehende Position in General Motors ergänzen. Audi ist es! Herr Buffett, jetzt sind Sie an der Reihe!

Bernd Schmid

Wenn ich Warren Buffett einen Aktientipp geben dürfte, dann würde ich ihm ein Unternehmen empfehlen, das er ziemlich sicher nicht auf dem Schirm hat: den Modekonzern HUGO BOSS (WKN:A1PHFF). Das Unternehmen produziert Kleidung und Accessoires und vertreibt diese in seinen eigenen Läden und seinem Online-Shop. Das Geschäftsmodell ist also relativ simpel.

Dass HUGO BOSS eine starke Marke hat, das muss ich dir wahrscheinlich nicht sagen. Im Ranking der Markenexperten von Interbrand landete HUGO BOSS im Jahr 2014 zum ersten Mal unter den 100 wertvollsten Marken der Welt; auf Platz 97 mit einem Wert von 4,1 Mrd. USD. Unter den deutschen Marken belegt das Unternehmen damit sogar den 13. Platz. Interbrand sagt: „Wenn es die Marke schafft, authentisch zu bleiben und relevant über ihre verschiedenen Stränge hinweg, dann sieht seine Position als weltweiter Marktführer in der Premium-Bekleidungsindustrie gesichert aus“.

Und mit dem heutigen Management stehen die Chancen gut, dass dies so bleiben wird. CEO Claus-Dietrich Lahrs ist zwar „erst“ seit 2008 an der Spitze von HUGO BOSS, sammelte vorher aber reichlich Erfahrung bei verschiedensten Luxus-Modemarken.

Die starke Marke schlägt sich auch in den Ergebnissen nieder. In den letzten fünf Jahren steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um durchschnittlich 10 % pro Jahr. Und das obwohl der Großteil der Gewinne nicht reinvestiert wird, sondern als Dividende an Aktionäre fließt. Das Unternehmen kann sich die Dividende leisten: Die Eigenkapitalrendite lag in den letzten 12 Monaten bei fantastischen 36,5 %, und das trotz relativ geringer Verschuldung (über die Hälfte des Vermögens ist mit Eigenkapital finanziert).

Ein einfaches Geschäftsmodell, Marktführer mit einer starken Marke, einem fähigen Management und einer 1a Finanz- und Renditesituation – Warum besitzt Buffett HUGO BOSS noch nicht? Vielleicht ist der Preis schuld. Vielleicht fällt das Modegeschäft nicht in seinen Kompetenzkreis. Aber vielleicht lesen seine Nachfolger mit. Ted, Todd, falls ihr das lest und ein Fable für Mode habt: Diese Aktie solltet ihr für Berkshire Hathaways Portfolio kaufen!

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Sven Vogel besitzt Aktien von Procter & Gamble. Bernd Schmid besitzt Aktien von Procter & Gamble. John Bromels besitzt Aktien von Procter & Gamble und Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt Procter & Gamble und Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.



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