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Dialog Semiconductors Quartalszahlen am Donnerstag: Darauf sollten Investoren achten

Das schnell wachsende Halbleiterunternehmen Dialog Semiconductor (WKN:927200) veröffentlicht am 30. Juli seine Zahlen für das zweite Quartal. Werden sie wieder alle von den Socken hauen wie vor drei Monaten? Hier sind drei Treiber, die das aus meiner Sicht entscheidend beeinflussen könnten.

1. Umsatz und Bruttomarge

Der Umsatz im ersten Quartal war mit 311 Millionen EUR atemberaubende 41 % höher als noch ein Jahr zuvor. Mit einem solchen Wachstum hatten selbst die wenigsten Optimisten gerechnet. Mit der Prognose für das zweite Quartal war das Management meiner Meinung nach verhalten, denn es erwartet einen Rückgang auf zwischen 290 und 310 Millionen EUR. Im Vergleich zum Vorjahr wären das trotzdem 32 % bis 42 % mehr und meiner Meinung nach kann das Unternehmen das obere Ende dieser Prognose realistisch erreichen.

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Auch die Bruttomarge (Bruttogewinn im Verhältnis zum Umsatz) überzeugte in Q1, als sie von 42,1 % im Vorjahr auf 46 % stieg. Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ebenfalls 46 %, was signalisieren würde, dass Dialog seine bisherigen und neuere Produkte verkauft (da diese höhere Margen besitzen) und von weiteren Kosteneinsparungen beziehungsweise Skalierungseffekten profitiert.

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen immer noch eine Bruttomarge von leicht unter 46 %. Sollte Dialog also im zweiten Quartal die Marke wieder erreichen, ist man auf einem guten Weg, seine eigenen Erwartungen für das Gesamtjahr zu übertreffen.

2. Geschäftsentwicklung in Asien

Vor allem durch die Partnerschaft mit Meditek erhofft sich Dialog weiteres Geschäft in Asien. Dass die Visibilität von Dialog in Asien dadurch gestiegen ist, zeigt sich schon daran, dass mit HTC ein neuer high-end Kunde gewonnen wurde. Die Taiwanesen werden ihr neuestes Vorzeige-Smartphone HTC One M9+ und das HTC One E9+ mit Chips der Schwaben ausstatten.

Geht es nach dem Unternehmen, soll das aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein. Weitere angesehene Großkunden würden den Footprint des deutschen Marktführers in Asien noch vergrößern — und sind wahrscheinlich auch nötig, um das bisher überragende Wachstum aufrechtzuerhalten.

Außerdem gab CEO Dr. Jalal Bagherli bei der Quartalstelefonkonferenz mit Analysten auf Nachfrage nach den Schwachpunkten des Geschäfts im ersten Quartal an, dass das Geschäft mit koreanischen Kunden noch nicht so gut lief. Unternehmen wie LG und Samsung seien „hinten dran“, was ihre Geschäfte angeht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Bagherli dort gerne mehr Geschäft sehen würde.

Es könnte sich für Investoren also lohnen, genau hinzuhören, wenn Dialog über neue Kunden spricht.

3. Produkte

Die zweite Schwachstelle, die Bagherli in Q1 erkannte, waren die Umsätze der neuen „Power Conversion“-Produkte. Insbesondere mit „Fast Charging“ oder dimmbaren LED Produkten erwartet das Unternehmen bis zum Jahresende „bedeutendes Wachstum”.

Dass die Geschäfte in diesem Bereich langsamer als ursprünglich erhofft anliefen, habe daran gelegen, dass die Produkte erst spät in Q1 auf den Markt kamen. Im zweiten Quartal sollten wir demnach deutlich bessere Ergebnisse sehen.

Zusätzliches langfristiges Wachstumspotential sieht das Management durch sein angestrebtes Joint Venture mit Dyna Image Taiwan. Dialog wird eine 40 %ige Beteiligung an dem Sensorhersteller übernehmen, der ursprünglich eine 100 %ige Tochter von Lite-On Semiconductor war. Auch Shunsin Technology, eine Tochter von Foxconn Technology, will sich daran beteiligen.

Das Management erwartet, dass dieses Joint Venture „wirklich erfolgreich“ wird. Da es sich um ein Joint Venture handelt, wird man von Integrationsschwierigkeiten verschont bleiben. Trotzdem würde ich als Investor gerne einige Worte vom Management darüber hören, wie es mit der vor zweieinhalb Monaten angekündigten Partnerschaft vorangeht.

Bonus: Steuersatz

Nun, Steuerthemen sind ja nicht gerade der Liebling von Investoren und vielen Managern. Aber Dialog hat im ersten Quartal seine Hausaufgaben ganz gut gemacht, als es die Voraussetzungen dafür schaffte, vorher nicht erfasste Verlustvorträge steuermindernd geltend zu machen und von geringeren Steuersätzen für Technologiefirmen in Großbritannien zu profitieren.

Warum ist das so bedeutend? Damit konnte das Unternehmen den effektiven Steuersatz von 32,8 % in Q1 2014 auf 28,5 % in Q1 2015 senken. In einfachem Deutsch heißt das: Von jedem Umsatzeuro landeten am Ende über 3 % mehr in den Taschen der Anleger anstatt beim Fiskus. Was noch schöner ist: Diese Entwicklung soll nachhaltig sein und sich bis 2016 noch beschleunigen. Schauen wir mal, wie es in Q2 damit aussieht.

Insgesamt wurden Investoren in den letzten Monaten also richtig verwöhnt. Ob das so weitergeht, werden wir sehen. Aber auch, wenn das Unternehmen die Latte selbst recht hoch gelegt hat, glaube ich, dass es mit den guten Nachrichten noch nicht zu Ende sein muss.

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Bernd Schmid besitzt Aktien von Dialog Semiconductor. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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