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Die Verkaufszahlen der Apple Watch sind also um 90 % gesunken: Wen interessiert’s?

In letzter Zeit hört man viel Negatives über Apples (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) vor Kurzem vorgestellte Apple Watch. Die Medien haben sich darauf gestürzt, dass die Verkaufszahlen seit dem ersten Tag des Vorverkaufs um 90 % gesunken sind, was außerdem noch ein unheilverkündendes Zeichen für das Produkt sein soll. Jedoch sollten Investoren diese Berichte mit einer gesunden Portion Skepsis lesen.

Wenn Zahlen nicht viel bedeuten

Laut den Daten von Slice Intelligence verkauft Apple zur Zeit weniger als 20.000 Apple Watches pro Tag. Während der Vorverkaufswoche im April verkaufte Apple hingegen durchschnittlich 200.000 Uhren, weswegen es sich also um einen massiven Rückgang handeln würde.

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Diese Statistiken erzählen jedoch nicht die ganze Geschichte. Adam Levine-Weinberg hat in diesem Artikel (den wir für dich übersetzt haben) eindrucksvoll erklärt, wie Slices Methode der Datensammlung fehlerhafte Schlüsse zulässt. Das Forschungsunternehmen verfolgt Käufe durch elektronische Belege, weswegen es sein kann, dass die Daten nicht sehr repräsentativ sind, sobald Kunden damit beginnen, die Apple Watch in den Läden anstatt nur online zu kaufen. Außerdem ist es schwer zu sagen, wie die internationale Markteinführung der Apple Watch die von Slice berichteten Daten beeinflussen wird.

Selbst, wenn wir davon ausgehen, dass diese Zahlen zu 100 % korrekt sind, sagen sie immer noch nicht viel über die Apple Watch und die Nachfrage danach aus, geschweige denn über ihr langfristiges Potenzial. Apple hat 1,5 Millionen Stück in der Woche vor der Markteinführung verkauft. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Kunden, die das Gerät noch nie gesehen haben, also Kunden, die Apple gegenüber so loyal sind, dass sie jedes neue Produkt kaufen.

Mit der Zeit werden aber immer mehr potentielle Kunden die Chance haben, sich die Apple Watch genauer anzusehen, zu erfahren, was sie kann und von anderen zu hören, was sie über das Produkt zu sagen haben. Wir müssen bei der Analyse der Nachfrage geduldig vorgehen, da die ersten Monate auf dem Markt kaum die ganze Geschichte eines neuen Produktes erzählen.

Die langfristigen Aussichten

Apple wird über seine Einnahmen am Dienstag den 21.7. berichten, also werden die Investoren dann Zugang zu Informationen über die Apple Watch aus erster Hand haben. Jedoch können auch diese Verkaufsdaten in die Irre führen, wenn man ein Produkt und sein zukünftiges Potenzial beurteilen möchte.

Zur Erinnerung: Das iPhone hat sich im vierten Quartal 2007 nur 1,12 Millionen Mal verkauft und 2,3 Millionen Mal im ersten Quartal 2008. Basierend auf diesen Zahlen wäre es fast unmöglich gewesen, das wahre Wachstumspotenzial des iPhones zu messen. Aber Apple hat zum Beispiel mehr als 135 Millionen iPhones während der ersten zwei Quartale 2015 verkauft.

Wenn die Apple Watch die richtigen Funktionen aufweisen kann, werden Konsumenten sie wollen und Apple wird die Produktion mit der Zeit erhöhen. Wenn man all das bedenkt, erkennt man, dass es eine bessere Idee ist, das Produkt basierend auf seinen Stärken und Schwächen zu beurteilen anstatt aufgrund erster Verkaufszahlen.

Funktionalität ist natürlich sehr wichtig, aber nur wenige werden eine Apple Watch kaufen, wenn sie nicht cool aussieht und sich auch so anfühlt. WallStreet-Analysten spielen das häufig herunter und konzentrieren sich stattdessen auf technische Besonderheiten oder andere Formen von messbaren Daten. Eine Uhr ist jedoch ein Fashion-Accessoire und noch dazu ein persönliches, weswegen Design und Ästhetik im Hinblick auf die Erfolgschancen des Produkts höchstwahrscheinlich eine große Rolle spielen werden.

In der Apple Watch steckt ein Activity-Tracker, der Variablen so wie Kalorienverbrauch, körperliche Betätigung sowie die Anzahl des Aufstehens am Tag überwacht. Sie hat weiterhin eine Workout-Funktion, die verschiedene Aktivitäten aufzeichnet. Fitness-Wearables sind zur Zeit sehr angesagt, also könnten diese Funktionen für Kunden sehr interessant sein.

In der Apple Watch befinden sich Sensoren, die Daten sammeln und diese in Echtzeit an Apps weitergeben können. Dabei geht es zum Beispiel um den Puls oder den Blutdruck. Benutzer können Informationen über ihre Größe und ihr Gewicht an Gesundheitsapps weitergeben, um ein kompletteres Bild über ihre persönlichen Gesundheit zu erstellen.

Im Hinblick auf Gesundheitsvorsorge könnten die Vorteile beachtlich sein, selbst wenn es noch ein bisschen dauert, bis regulative Hürden übersprungen sind und Datenverlässlichkeit gewährleistet ist. Sollte Apple in der Lage sein, die Apple Watch zu einem wertvollen Gesundheitsgerät zu machen, könnte sich das Produkt in so viel mehr als ein Gadget verwandeln – nämlich in eine Notwendigkeit für viele Leute.

Die Medien lieben Schlagzeilen, die viel Aufmerksamkeit erregen und die Aussage, dass die Verkaufszahlen für die Apple Watch um 90 % gesunken sind, klingt nach einer wichtigen Nachricht. Jedoch sagt diese Zahl nicht wirklich viel aus und es ist viel zu früh, um das wahre Langzeitpotenzial der Apple Watch zu messen.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal auf Englisch verfasst und am 12.7.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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