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Darum bleibt Sony Smartphones treu

Einem Bericht in Arabian Business zufolge denkt Sony (NYSE:SNE) gar nicht daran, sich aus dem Smartphone-Markt zu verabschieden. Sony Mobiles CEO und Präsident Hiroki Totoki sagte, dass Smartphones „direkt mit dem Leben der Menschen verknüpft“ sind, und dass man allein deswegen die Sparte „niemals verlassen oder verkaufen“ werde.

Xperia-Smartphones. Quelle: Sony.

Auch wenn Totoki sehr sicher klingt, sehen die Zahlen doch nicht gut für Sony aus. Die Mobil-Sparte ist Sonys einziger unabhängiger Zweig, der nicht profitabel ist. Im letzten Jahr verlor man 1,8 Milliarden USD. Günstigere Geräte von Wettbewerbern aus China wie Xiaomi, Huawei und Lenovo haben den Markt geflutet und die Preiserwartungen herabgesenkt. Währenddessen kann Samsung den höherpreisigen Android-Markt bespielen, auf den Sony auch abzielt. Daum konnte das Modell Xperia nur 2% der gesamten Smartphones im letzten Jahr ausmachen, wie Gartner herausfanden.

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Warum also zieht sich Sony – die immerhin hoch Spielekonsolen, Elektrogeräte für Entertainment, Film- und Musiklabel betreiben – nicht einfach aus dem Geschäft zurück? Immerhin hat man im letzten Jahr aus ähnlichen Gründen die VAIO-PC-Linie verkauft und die TV-Sparte in eine Tochtergesellschaft gewandelt.

Sony sieht keine großen Probleme

Sonys Verluste von 1,8 Milliarden USD sehen schlimm aus, aber Totoki meint, dass diese Zahl deswegen so übel aussieht, weil darin der Kauf von Ericsson aus dem Jahr 2012 enthalten ist, als man das nicht profitable Unternehmen ganz übernahm. Sony gesteht mittlerweile, dass die 810 Millionen USD für Ericsson zu hoch waren, mittlerweile hat man auch den Kauf als Verlust abgeschrieben. Wenn man den Verlust aus der Rechnung streicht, geht Sony von einem Verlust im Mobilgeschäft von 328 Millionen USD aus.

Für die Zukunft will Sony 20% seiner Beschäftigten im Mobilbereich streichen. Darüber hinaus will man bis Ende 2016 die Betriebskosten für die Sparte um 30% senken. Sony hat schon 1.000 Angestellte aus der Herstellung und Forschung in Schweden entlassen und hat verkündet, dass man bis Ende des Jahre insgesamt 2.100 Stellen streichen wird.

Totoki erwartet, dass diese Maßnahmen die „ganze Organisation sowie das Produktportfolio straffen“ werden. Im letzten November hat Totoki Investoren gesagt, dass die Profitabilität der Einheit höchste Priorität genieße, warnte aber gleichzeitig, dass die jährlichen Verkäufe um 20% bis 305 fallen könnten.

Der Blick auf Vielfalt

Derzeit scheint Sony unbesorgt, was die Fragmentation der Xperia-Marke angeht. Sony bietet noch immer Dutzende Xperia-Modelle an, deren Zahlen- und Buchstabenkombinationen alle irgendwie ähnlich klingen – wahrscheinlich, um so viele Kunden wie möglich zu erreichen.

Die Flaggschiffe sind die Modelle mit dem Zusatz „Z“, viele andere Modelle leiden unter dem Vorwurf, dass sie einander zu ähnlich seien. Das Xperia Z4, das nur in Japan auf den Markt kam, bot gegenüber dem Z3 lediglich einige winzige Veränderungen in der Hardware, und das noch in dem gleichen Gehäuse. Nachdem zahllose Kritiker laut wurden, hat man das Gerät als Z3+ für den internationalen Verkauf neu benannt. Außerdem hat man neulich das C4 auf den Markt gebracht, das man als „Selfie-Phone der nächsten Generation“ betitelt. Mit großem Display, vorne einer 5-MP-Kamera sowie Software, die speziell auf Selfies ausgerichtet ist.

Es ist nicht ganz klar, ob diese an Samsung erinnernde Streuung sich lohnt, aber Sony könnte die Anzahl der angebotenen Geräte verkleinern, um zukünftig Entwicklungskosten zu sparen.

Mobil-Drehscheibe

Anders als beim VAIO, wo ein schwächelnder PC-Markt den Absatz nach unten zog, erwartet Sony, dass die Xperia-Geräte sich anderen Wachstumsmärkten anschließen, wie es auch bei Konsolen und Wearables der Fall ist.

Letzten September hat Sony das PS4 Remote Play für das Xperia vorgestellt, mit dem Xperia-Nutzer PS4 Spiele streamen und spielen können, solange sie im W-Lan sind. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal für Xperia-Geräte, da die PS Vita dasselbe zu leisten vermag. Aber es ist eine innovative Art, Sonys Gaming mit Mobile miteinander zu verknüpfen. Sony könnte auch darüber nachdenken, PS Now, das Cloud Gaming, auf die Xperia-Geräte zu bringen.

PS4 Remote Play. Quelle: Sony.

Zudem hat Sony ein wachsendes Portfolio an Wearables, darunter derzeit drei Schichten: Eine Smartwatch für Android Wear (Smartwatch 3), eine kleine Smartwatch mit Mikrofon, mit der man Anrufe beantworten kann (SmartBand Talk) sowie einen recht einfachen Fitness Tracker (SmartBand). Sonys Wearables sind nicht unbedingt an Xperia-Geräte gebunden, aber sie zeigen, dass das Unternehmen an den wachsenden Markt mit Wearables gebunden ist. Totoki hofft, dass Sony zukünftig noch mehr Kategorien für „verbundene Geräte“ schaffen wird.

Was bedeutet das für Investoren?

Sonys Umsatz mit Mobilgeräten stieg im Jahr 2014 11% und sorgte für 16% des Gesamtumsatz. Aber am Ende zählt nur die Zahl unter dem Strich: Sonys operative Erträge stiegen 159% im letzten Jahr auf 571 Millionen USD, und diese Zahl wäre ohne den Verlust der Mobilsparte von 1,8 Milliarden USD natürlich viel höher.

Investoren sollten sich für die Zukunft auf die Bilanz konzentrieren und sehen, ob die Rentabilität sich verbessert. Wenn Sony aber weiter Marktanteile an Rivalen wie Xiaomi und Samsung abgeben muss, könnte es schwer sein, die Bilanz nach oben zu treiben.

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The Motley Fool empfiehlt Gartner.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und erschien am 11.7.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen



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