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Die allerbeste Lektion, die Buffett uns beigebracht hat

Was ist die allerbeste Lektion, die Warren Buffett jemals gelehrt hat? Gestern hat Fool.de Geschäftsführer Matt Koppenheffer eine vorgestellt, die er die “Allerbeste” nennen würde.

Doch…

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Buffett hat Anlegern so viel Wissen mit auf den Weg gegeben und für jeden könnte die “allerbeste” Lektion daraus eine andere sein.

Also haben wir heute vier unserer Fool.de Analysten gefragt, “Welche Lektion von Buffett ist für dich die Allerbeste?”

Peter Roegner

Ich habe von Warren Buffetts Karriere viele Lektionen mitgenommen, etwa dass es besser ist, großartige Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen als umgekehrt, oder dass an der Börse die Kontrolle über die Emotionen wichtiger ist als Intelligenz.

Was Warren Buffett aber in seiner „Bedienungsanleitung“ für Berkshire Hathaway (NYSE:BRK-A)(NYSE:BRK-B)(ETR:BRH) geschrieben hat, ist für mich die Grundlage allen Investierens und auch die Grundlage meiner persönlichen Anlageentscheidungen.

Charlie und ich hoffen, dass du dich selbst nicht einfach für den Besitzer eines Stücks Papier hältst, dessen Preis täglich hin und herschwankt und das zum Verkauf steht wenn ein politisches oder ökonomisches Ereignis dich nervös macht. Wir hoffen, dass du dich stattdessen als Teileigentümer eines Unternehmens siehst und das dauerhaft bleiben möchtest. So wie es wäre, wenn du — gemeinsam mit Mitgliedern deiner Familie — einen Bauernhof oder ein Mehrfamilienhaus besitzen würdest.

Es ist so klar und so einleuchtend, und doch gibt es (zu) viele „Investoren“, die anders handeln. Eine Aktie ist nicht einfach nur ein Stück Papier, das heute Kurs X und morgen Kurs Y hat. Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, das (im Idealfall) gute Gewinne macht und seinen Eigentümern über lange Zeiträume Freude bereitet.

Jeder von uns kann Beispiele nennen, wie heftig Aktienmärkte auf bestimmte Ereignisse reagieren. Aktuell war es das mögliche Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro, das Aktien fast täglich um mehrere Prozent steigen oder fallen ließ; auch Aktien von Unternehmen, die in dem Land keine Umsätze erzielen.

Auch passiert es immer wieder, dass Aktienkurse bei schlechten Nachrichten des dahinter stehenden Unternehmens stark fallen, selbst wenn diese nur geringe oder kurzfristige Auswirkungen haben.

Buffetts Lektion ist, dass der Kurs einer Aktie sich kurz- und mittelfristig ganz anders entwickeln kann, als die Geschäfte des dazugehörenden Unternehmens.

Das kann auf der einen Seite schmerzhaft sein, wenn sich Erfolge nicht im Kurs widerspiegeln. Andererseits eröffnen sich dir dadurch auch wunderbare Chancen, wenn kurzfristig denkende Akteure tolle Aktien um jeden Preis gedankenlos auf den Markt werfen.

Robert Schleifenbaum

In der Ausgabe vom 28.02.2014 seiner berühmten Briefe an die Aktionäre von Berkshire Hathaway gibt Warren Buffet preis, was mit seinem Geld geschehen soll, wenn er einmal nicht mehr ist. Nachdem alle seine Berkshire Anteile an Wohltätigkeitsorganisationen gegangen sind, sollten seine Erben das Bargeld nehmen und zu 90% in einen günstigen S&P 500 Indexfonds investieren.

Welche Lektion können wir hieraus lernen?

  1. Buffet weiß: Die Performance eines Leitindexes (z.B. des S&P 500 oder auch des DAX) lässt sich nur schwer schlagen, wenn man nicht bereit ist, ausreichend Zeit in die Aktienwahl zu stecken. Noch schwieriger wird es, wenn Investoren ihre Aktien zu einem Tiefpunkt verkaufen, weil sie Angst vor weiteren Verlusten haben – anstatt langfristig zu denken. Foolishe Anleger informieren sich, eignen sich Wissen an und sind bereit, Zeit und Geduld einzusetzen. Dann können sie mit genügend Disziplin den Markt schlagen. Doch für Privatpersonen, die nur Geld vermehren möchten, ohne über genügend Ressourcen oder emotionale Stabilität zu verfügen — was für das Anlegen auf eigene Faust notwendig ist –, sind Indexfonds die bessere Form der Aktienanlage.
  2. Indexfonds sind deutlich kostengünstiger als klassische, aktiv gemanagte Fonds. Während aktiv gemanagte Fonds häufig jährliche Gebühren von über 1 % des eingesetzten Kapitals fordern, gibt es Indexfonds auf den DAX bereits ab 0,09 % Jahresgebühr. Diese jährlichen 1 % Unterschied klingen zwar wenig, summieren sich aber auf. Nehmen wir an, du legst 10.000 EUR für 30 Jahre lang an. Dann zahlst du bei einem aktiv gemanagten Fond mit 1 % jährlicher Verwaltungsgebühr 3.000 EUR über den ganzen Zeitraum (wenn das eingesetzte Kapital konstant bleibt). Das sind 33 % deines eingesetzten Geldes. Bei einem Indexfonds mit 0,09 % jährlicher Gebühr würden nur 270,00 EUR fällig werden. Diesen Unterschied muss der Fondsmanager erst einmal wieder aufholen — der Großteil dieser scheitert daran.

Alex Langer

Jemand, der das Investieren nicht mit der Muttermilch aufgesaugt hat, muss nicht unbedingt schlechter sein — immerhin hat Warren Buffett einmal gesagt, dass man zum erfolgreichen Investieren keinen Riesen-IQ benötigt, sondern nur gesunden Menschenverstand.

Dieses launige Zitat ist aber nicht die Lektion von Buffett, die ich als die am wichtigsten erachte.

Wenn man aber vielleicht — so wie ich — erst später im Leben anfängt sich für Investments zu interessieren, dann tut man ganz gut daran, dem sehr einfachen, sehr rationalen Ratschlag von Warren Buffett zu folgen: Keep it simple, Smartie. Denn nur Unternehmen, deren Geschäft und deren Produkt oder Service du tatsächlich durchdrungen hast, können dir einigermaßen garantieren, dass dir keine bösen Überraschungen widerfahren.

Buffett selber sagte es natürlich anders, geschliffener: Investiere nur in Unternehmen, die du auch verstehst.

Nachdem er Anfang des Jahres mit dem Kauf von Detlev Louis Motorrad in Deutschland einstieg, ließ er deutsche Unternehmen wissen, dass er bereit wäre, noch mehr Geld für solide aufgestellte Geschäfte locker zu machen. Im Brief an die Aktionäre aus diesem Jahr wies er per Checkliste noch einmal darauf hin, was Charlie Munger und er von einem Unternehmen erwarten, das sich den beiden zum Kauf anbietet. Zentrales Kriterium: Die beiden müssen „es verstehen“ können. Kein Hokuspokus-Hightech. Keine blasenbewertete Startup-Klitsche. Kein Produkt, für das man mehrere Abschlüsse braucht, um Sinn und Verwendung zu begreifen.

Stattdessen wählst du vor allem am Anfang am besten Unternehmen, von denen du weißt, was sie tun und wie sie es tun. Dass sie ihre Kunden glücklich machen. Dass sie schon auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Dass sie ihren wichtigsten Produkten treu bleiben und nicht von heute auf morgen die komplette Strategie und das Produktportfolio über den Haufen werfen werden.

Such dir also Unternehmen aus, als wären sie Freunde.

Und wenn man nicht mehr die Last auf sich hat, das ganz besonders originelle Unternehmen finden zu müssen, investiert es sich gleich viel leichter und gelassener.

Probier es einfach mal aus! Soll auch einem gewissen W.B. aus Omaha geholfen haben.

John Bromels

Bei der besten Lektion, die wir von Buffett lernen können, stimme ich Alex zu: Investiere nur in das, was du verstehst. Und ich würde das noch breiter interpretieren, als Alex.

Denn erstens bedeutet es, dass man das Anlageinstrument verstehen sollte. Aktien im Allgemeinen sind einfach zu verstehen: Wenn man eine Aktie kauft, dann kauft man den Teilbesitz an der dahinter stehenden Aktiengesellschaft. Aber es gibt im Anlageuniversum auch ganz seltsame Dinge, in den man investieren könnte. Investitionen wie “Credit Default Swaps,” die zum Teil für die globale Finanzkrise von 2008 verantwortlich waren. Oder“Split-Strike Conversions,” die Meisterschwindler Bernie Madoff zu nutzen behauptete, als er seine Investoren um 65 Milliarden Dollar erleichterte. Buffett, auf der anderen Seite, hat die überwiegende Mehrheit seines Vermögen ganz einfach gemacht: Über das Kaufen und Verkaufen von Aktien oder ganzen Unternehmen.

Und beim Aktienkauf bedeutet es, dass man nur Aktien in Industrien kaufen soll, die man versteht. Buffett ist berühmt dafür, sich Tech-Aktien zu verweigern, weil er sie nicht versteht. Stattdessen kauft er viele Unternehmen in leicht zu verstehenden Industrien. Unternehmen wie Ketchup-Hersteller Heinz, Eisenbahngesellschaft BNSF und Versicherungsgesellschaft GEICO. Er weiß, dass es so viele Aktien gibt, dass man keine Tech-Aktien kaufen muss — oder andere Aktien, die man nicht versteht –, um sein Vermögen zu machen.

Zuletzt bedeutet es genau das, was Alex schon verdeutlichte: Bevor man Aktien eines Unternehmens kauft, sollte man das ganze Unternehmen untersuchen. Es ist verlockend, auf Grundlage eines ansprechenden Aspekts des Geschäftsmodells zu kaufen. Das ist aber nicht sinnvoll, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Denn als ich damit begonnen habe, in einzelne Aktien zu investieren, habe ich diesen Fehler oft gemacht. Einmal kaufte ich Aktien des Unternehmens Smurfit-Stone Container Corporation (NASDAQ:SSCCQ), das Pappkartons für Amazon.com herstellte. Ich glaubte, dass jedes Unternehmen, das Pappkartons für Amazon.com baut, eine kluge Investition wäre. Aber ich wusste nicht, dass eine NASDAQ-Aktie, deren Ticker mit “Q” endet, ein insolventes Unternehmen bedeutet. Hoppla!

Jetzt kaufe ich Aktien wie Buffett: Aktien die ich verstehe und die ich untersucht habe. Und du kannst auch!

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Robert Schleifenbaum besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und Amazon.com. Alex Langer besitzt keine der erwähnten Aktien. John Bromels besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und Amazon.com. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und Amazon.com. 



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