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Das beste Warren Buffett-Zitat… aller Zeiten

Wir haben hier bei Fool.de schon sehr viel über Zitate von Warren Buffett geschrieben, auch bereits in unserer vierwöchigen Artikel-Serie diesen Monat über den Starinvestor.

Aber jeder denkt ein wenig anders über Buffett und das, was er sagt. Heute sagen uns vier unserer Autoren, welches Zitat von Buffett für sie das beste ist – und warum.

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Sven Vogel

Letzte Woche haben euch drei Autoren mitgeteilt, wer Warren Buffett für sie persönlich ist. Für mich ist Warren Buffett ganz einfach der größte Value-Investor aller Zeiten. Daher wähle ich ein Zitat, welches den inneren Kern des Value-Investing beschreibt:

Vor langer Zeit hat mir Ben Graham beigebracht, dass ‘der Preis das ist, was Du zahlst, und der Wert das, was Du bekommst.’ Ob wir über Socken oder über Aktien reden: Ich mag es, Dinge zu kaufen, wenn sie heruntergesetzt sind.

Der Unterschied zwischen Preis und Wert

Den Preis eines Unternehmens, das an der Börse gehandelt wird, kann so gut wie jeder bestimmen. Man sucht in den einschlägigen Finanzportalen nach dem Unternehmen und schaut nach der aktuellen Marktkapitalisierung. Der Preis eines Unternehmens ist also eine objektive Zahl, die absolut keinen Spielraum für Interpretationen lässt und sich durch das auf und ab der Börsen tagtäglich ändert.

Weitaus schwieriger wird es, wenn man den Wert eines Unternehmens bestimmen möchte. Hierfür bedarf es sowohl theoretischer Kenntnisse in der Unternehmensbewertung, als auch ein Gespür für die künftigen Chancen und Risiken des Unternehmens. Der Wert eines Unternehmens ist größtenteils eine subjektive Einschätzung und variiert daher von Investor zu Investor und bleibt relativ konstant.

Was tut ein Value-Investor?

Ein Value-Investor entdeckt regelmäßig erstklassige Unternehmen und kann deren tatsächlichen Wert mit hoher Treffsicherheit bestimmen. Wenn der Preis unter den Wert fällt, dann schlägt er, voller Vertrauen in seine Bewertung, zu. Gerade dann, wenn die allgemeine Meinung zu diesem Unternehmen alles andere als positiv ausfällt. Genau dieses Vorgehen hat Buffett perfektioniert und ihn zu dem gemacht, der er heute ist: Der größte Value-Investor aller Zeiten.

Peter Roegner

Ich habe geschworen – Ihnen, den Ratingagenturen und mir selbst – dass Berkshire stets mehr als ausreichend mit Geld ausgestattet sein wird. Wir möchten niemals auf die Güte von Fremden angewiesen sein, um zukünftige Verpflichtungen erfüllen zu können. Wenn ich wählen müsste, würde ich nicht einmal den Schlaf einer Nacht für die Möglichkeit eines höheren Gewinns hergeben.

Herbst 2008: Die Finanzkrise ist auf dem Höhepunkt. Lehman Brothers ist zusammengebrochen, mehreren großen Banken und Versicherungen steht das Wasser bis zum Hals. Die Kreditmärkte trocknen nahezu aus.

In den Jahren zuvor ist Warren Buffett immer wieder für den hohen Cashbestand von Berkshire Hathaway kritisiert worden. Er fände keine Anlagemöglichkeiten mehr, hieß es, und er solle besser das Geld an die Aktionäre zurückgeben.

In diesen dunklen Tagen im Jahr 2008 zeigt sich jedoch, was der hohe Cashbestand wert ist. Berkshire ist nicht nur problemlos in der Lage, die eigenen Verpflichtungen zu erfüllen.

Im Gegenteil: Als riesige Konzerne wie Goldman Sachs oder General Electric dringend Hilfe brauchen, ist Buffett der Einzige, der innerhalb kürzester Zeit Mittel im zweistelligen Milliardenbereich zur Verfügung stellen kann.

Für diese Hilfen lässt er sich aber auch fürstlich entlohnen. Er bekommt Zinsen im Bereich von 10 % plus Aktienanteile – das waren schon damals Traumrenditen.

Nun spielt Warren Buffett in einer anderen Liga als du oder ich. Dennoch können wir aus diesem Zitat und den Ereignissen von vor sechs Jahren für unsere eigenen Investitionen etwas mitnehmen.

Aktienkauf auf Kredit kann eine gefährliche Sache sein. Wenn der Kurs sich nicht so entwickelt, wie du es dir vorgestellt hast, ist da nämlich ein Fremder (deine Bank), auf dessen Güte du angewiesen bist, damit es zum Beispiel nicht zu einer verlustreichen Glattstellung deiner Position kommt.

Andererseits sichert dir ein ausreichend großer Bestand an Barmitteln Handlungsspielräume, die du nutzen kannst, um bei einem heftigen Kursrückgang großartige Aktien zu guten Preisen einzukaufen. Wenn andere verkaufen müssen, kannst du das zu deinen Gunsten nutzen.

Bernd Schmid

Umfassende Diversifizierung ist nur notwendig, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

Das entspricht genau meinem Investitionsstil – lieber wenige Unternehmen kaufen, aber diese dafür genau verstehen. Und daher mag ich dieses Zitat besonders (der „Confirmation Bias“ lässt grüßen).

Trotzdem würde ich es nicht einfach so stehen lassen. Ich glaube, man kann als Investor auch erfolgreich sein, wenn man einen etwas anderen Investitionsstil pflegt, der umfassende Diversifikation notwendig macht. Und trotzdem würde ich behaupten, dass Investoren mit einem solchen Stil genau wissen, was sie tun.

Was machen sie anders als Warren Buffett? Sie schauen sich ein Unternehmen ebenfalls genauer an. Aber nicht ganz so intensiv wie Warren Buffett. Nicht jeder hat die Zeit, das zu tun. Einige haben auch nicht die Lust, so etwas zu tun.

Aber ich bin überzeugt, dass man als Investor auch mit der 80-zu-20-Regel erfolgreich sein kann. Man muss nicht jeden einzelnen Stein in einem Unternehmen umdrehen, um verlässlich einschätzen zu können, ob ein Unternehmen in Zukunft eher Erfolg haben wird oder eher nicht.

Dann ist es allerdings wahrscheinlich, dass man öfter von negativen Überraschungen erwischt wird, die eine unerwartete Entwicklung zur Folge haben. Das wird sich aber nie vermeiden lassen. Auch Warren Buffett passiert das, ganz egal wie viel Arbeit er in die Analyse eines Unternehmens steckt. Genau deshalb muss auch er diversifizieren.

Ein „80/20“-Investor wird meiner Meinung nach ebenfalls gute Chancen haben, öfter richtig als falsch zu liegen. Aber eben nicht so oft wie Warren Buffett, weshalb er umfassender diversifizieren muss.

Aber nur weil er einen anderen Investitionsstil hat, heißt das noch lange nicht, dass er nicht weiß, was er tut.

Alex Langer

Es ist kein Geheimnis: Mit Warren Buffetts gesammeltem Rat über das Investieren und das Leben ganz generell kann man ganze Bücher füllen – und genau das  hat man oft genug getan, und der ein oder andere Verlag hat sich eine goldene Nase an den Bonmots verdient. Der Mann ist eine schier unversiegliche Quelle an Weisheit und Rat, und das in fast allen Lebenslagen. Wie also aus dem riesigen Schatz die schillerndste Aussage herauspicken?

Für mich selber ist folgender Satz irgendwie zentral: „Time is the friend of the wonderful business, the enemy of the mediocre.” („Die Zeit ist auf der Seite des großartigen Unternehmens – und der Feind mittelmäßiger Unternehmen.“)

Warum? Nun, man muss sich bewusst werden, auf wie vielen Ebenen dieser Satz funktioniert. Erst einmal sagt er ganz deutlich, dass ein großartiges, solide geführtes Unternehmen mit sinnvollem Produkt oder Dienst langfristig gesehen eine Top-Investition darstellt. Easy. Aber das wusstest du auch schon vorher, das ist Fool-Basiswissen.

Darüber hinaus funktioniert der Satz als Spiegel. Denn nur wenn du selber mit deinem Portfolio langfristig betrachtet gut aufgestellt bist – und du vor allem langfristig dabei bist –, kannst du auch erwarten, dass die Magie von Zins und Zinseszins dir einwandfrei Cash aus dem Zylinder zaubert. Die Zeit ist also auch der Freund großartiger Investoren.

Aber das ist es nicht, warum mir dieser Satz stets so präsent ist. Es ist viel eher, dass Buffett sich hier in dreizehn Wörtern als großer Geschichtenerzähler erweist. Dieser Satz ist die Verknappung von Gewinnen und von Scheitern, von dem Triumph der Gerechtigkeit über falsche, kurzfristige Quasi-Siege. Die Zeit sortiert aus. Alle Geheimnisse werden gelüftet. Die Sonne wird es schon ans Licht bringen, und am Ende – noch ein Buffett-Zitat – wird sich zeigen, wer die Badehose anhat und wer ohne schwimmt.

Irgendwie episch das Ganze.

Man könnte glatt ein Buch darüber schreiben. Genau: Noch eins.

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Peter Roegner besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Bernd Schmid besitzt keine der erwähnten Aktien. Sven Vogel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric Company.



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