Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Apples große Stärke wegen Tim Cook: Operative Exzellenz

Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) ist weit und breit bekannt, viele Analysten verfolgen das Unternehmen und ein breites Spektrum privater und institutioneller Anleger besitzt die Aktie. Apple wäre niemals zu einem solchen Erfolg geworden, ohne die visionäre Führung von Steve Jobs und die anhaltend gute Arbeit von Produktdesignern und Ingenieuren in Cupertino. Was aber oft übersehen wird ist die operative Effizient, die CEO Tim Cook in das Unternehmen gebracht hat. Diese könnte sehr wohl die größte Stärke des Unternehmens sein.

Man könnte argumentieren, dass Apples unglaublicher Erfolg der letzten 10 Jahre, in denen der Aktienkurs von 5,50 USD auf über 127 USD stieg, fast nur auf der gigantischen weltweiten Ausbreitung des iPhones beruht. Dieses eine Produkt ist zweifelsohne eine treibende Kraft hinter einer der beachtlichsten Wertsteigerungs-Geschichten Amerikanischer Unternehmen. Für das letzte Quartal berichtete Apple einen Umsatz von über 50 Mrd. USD, wovon alleine über 40 Mrd. USD aus dem Verkauf von iPhones stammen. Dazu kommt, dass der iPhone Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 55 % stieg, im Vergleich zu einem nur 27 %igen Anstieg des Gesamtumsatzes. Das bedeutet, dass der Umsatz anderer Segmente zurückging.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

In einem größer werdenden Unternehmen wird es immer schwieriger Lieferanten, Distributoren, Verkaufsläden und Mitarbeiter zu managen. Stell dir eine großartige lokale Pizzeria vor, die es nicht schafft neue Lokale erfolgreich zu eröffnen. Dafür könnten einige Gründe verantwortlich sein. Am Ende waren es aber wahrscheinlich Dinge wie die Fähigkeit, gute Rohmaterialien in großen Mengen zu bekommen, fähiges Management und Mitarbeiter für die neuen Standorte zu finden, und den Geldfluss von verschiedenen Umsatzquellen zu managen. Cook hat es geschafft, all dies in einem äußerst riesigen Maßstab zu erledigen — und Apples Zahlen zeigen das.

Cooks Werdegang hilft eine Erklärung für seinen Erfolg zu finden. Er kam1998 zu Apple, nachdem er 12 Jahre bei IBM und sechs Monate bei Compaq arbeitete. Bei IBM wurde er am Ende Direktor für den nordamerikanischen Betrieb. Nach neun Jahren als Senior Vice President für den weltweiten Betrieb bei Apple wurde Cook zum COO befördert. Dort war er „verantwortlich für den weltweiten Vertrieb und die weltweiten Operationen, inklusive des Ende-zu-Ende Managements von Apples Lieferkette, Vertriebsaktivitäten und Dienstleistungen in allen Märkten und Ländern.“ Cook managte die Vorräte, verhandelte vorteilhafte Konditionen mit Lieferanten und leitete Apples riesige weltweite Operationen so gut, dass er außerwählt wurde, das Unternehmen zu führen, als Steve Jobs 2009 krank wurde. Später wurde er zu Steve Jobs erster Wahl als CEO- Nachfolge.

Apple gibt weniger für Vertriebs- und Verwaltungskosten aus, während Forschungs- und Entwicklungsausgaben konstant bleiben

Vertriebs- und Verwaltungskosten beinhalten die Ausgaben eines Unternehmens für Mieten, Gehälter und andere Kosten, die für die Weiterführung des Geschäfts notwendig sind — man kann diese auch leicht als Overhead bezeichnen. Diese Ausgaben beliefen sich 2007 bei Apple auf 12,34 % des Umsatzes. Zum Vergleich: Nokia lag bei ähnlichen 10,89 % und Microsoft weit darüber bei 28,92 %. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der drei Firmen lagen bei 3,26 %, 11,06 %, beziehungsweise 13,93 %. Die folgende Tabelle zeigt die Veränderung dieser Zahlen bis zum Jahr 2011, als Cook vom COO zum CEO befördert wurde.

Unternehmen Vertriebs- und Verwaltungskosten (2011) Forschungs- und Entwicklungsausgaben (2011)
Apple 7.02% 2.24%
Nokia 12.71% 14.52%
Microsoft 25.97% 12.93%

Aus diesen Zahlen wird ersichtlich, dass Nokia in beiden Kategorien mehr ausgeben musste, um in einem Bereich relevant zu bleiben, den das Unternehmen einmal dominierte. Nokia war 2007 der Top-Handy-Hersteller mit 436 Millionen verkauften Telefonen. Apple verkaufte damals 2,3 Millionen Stück. Jetzt schafft es Nokia nicht einmal unter die Top 5 Hersteller im Smartphone Bereich, der lukrativer ist, höhere Margen bringt und in den letzten acht Jahren extrem gewachsen ist. Die Zahlen zeigen auch, dass Microsoft zwar bewundernswerte Arbeit gemacht hat, Kosten einzusparen. Aber was Apple geschafft hat ist noch beeindruckender. Zwischen 2007 und heute wurden Vertriebs- und Verwaltungskosten fast halbiert, während Forschungsausgaben relativ konstant gehalten wurden. Diese Einsparungen führen zu höheren Gewinnmargen und spielen eine Rolle dafür, dass der Gewinn von 3,5 Mrd. EUR in 2007 auf 39,5 Mrd. EUR in 2014 anstieg.

2012 zitierte Business Insider einen anonymen Industrieveteranen mit den Worten: „Ohne Tim Cook würde das iPad 5.000 USD Kosten“. Auch wenn das etwas übertrieben scheint, es unterstreicht die Wichtigkeit der weniger spektakulären operativen Seite des Geschäfts. Gewaltige Margen und stark ansteigende Gewinne werden generiert, wenn man ein Produkt zu Premium Preisen verkaufen kann und gleichzeitig Kosten geringer halten kann als Wettbewerber. Kosten werden direkt eingespart, indem man mit Lieferanten verhandelt und die Lieferkette optimiert. Apples Materialaufwand verringerte sich von 71,02 % des Umsatzes in 2006 — dem Jahr bevor Tim Cook COO wurde — auf 61,41 % in 2014. Diese Einsparungen hatten einen beachtlichen Effekt auf die Marge des operativen Gewinns, welche im selben Zeitraum von 12,70 % auf 28,72 % gestiegen ist.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Cook hat gerade einmal 54 Jahre auf dem Buckel und hoffentlich noch viele Jahre vor sich an der Spitze dieses großartigen Unternehmens. Es ist kritisch, dass das Unternehmen ein operatives Genie an der Spitze hat, um weiter erfolgreich zu wachsen, weitere Geschäftsbereiche zu entwickeln und sein Ökosystem weiter zu stärken. Steve Jobs war der perfekte CEO um das Unternehmen aus dem Abgrund zu ziehen und es an die Spitze des Berges seiner Industrie im 21. Jahrhundert zu führen. Um dort zu bleiben ist es wichtiger, all die beweglichen Teile des globalen Schachbretts zu sehen und zu managen. Tim Cook hat diese Fähigkeiten als COO bewiesen und ich glaube, er ist der perfekte CEO, um Apple in den kommenden Jahren noch weiter zu bringen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Dieser Artikel wurde von James Sullivan auf Englisch verfasst und wurde am 30.06.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple.



Das könnte dich auch interessieren ...