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Potash Corp möchte K+S übernehmen, aber das Angebot ist zu niedrig

Händler trieben den Kurs der K+S (ETR:SFD) (FRA:SDF) -Aktie kurz nach Eröffnung des Marktes heute mehr als 30% in die Höhe, weil der kanadische Konkurrent Potash Corp (NYSE:POT) (ETR:POC) ein Übernahmeangebot für den deutschen Kali- und Salzhersteller unterbreitete. Als Aktionär hoffe ich, dass K+S das Angebot ablehnen wird.

Laut Reuters und Wall Street Journal gab eine mit dem Thema vertraute Quelle an, dass die Nordamerikaner 7 Mrd. EUR in bar für die Übernahme aller Aktien geboten haben. Mehr Details sind nicht bekannt. In der Pressemitteilung von K+S bestätigt das Unternehmen lediglich das Angebot und dass es dieses im Moment bewerte. Potash Corp wolle das Angebot laut Reuters nicht kommentieren.

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Ist das Angebot fair?

Bei 191,4 Millionen ausstehenden Aktien würden die vermeintlichen sieben Milliarden Euro einen Preis von 36,57 EUR je Aktie ergeben. Im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs bei 29,05 EUR ist das ein Aufschlag von 25,9 %. Auf den ersten Blick scheint dieses Angebot attraktiv zu sein. Wo sonst erhält man innerhalb kürzester Zeit eine Rendite von 25 %?

Wir bei The Fool nehmen allerdings eine langfristige Perspektive ein, wenn wir Aktien und die dahinter stehenden Unternehmen betrachten. Und dieses (K+S) hat in den zwölf Monaten von April 2014 bis März 2015 ein bereinigtes Konzernergebnis von über 423 Mio. EUR erwirtschaftet. Potash Corp möchte für K+S also einen Preis zahlen, der dem 16,5 fachen dieses Gewinns entspricht.

Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,5 ist historisch betrachtet für K+S-Aktionäre gar nicht so übel, zumindest lag es zuletzt im Jahr 2011 darüber. Aber Aktionäre erinnern sich auch daran, dass der Gewinn von K+S nicht leiden musste, weil das Unternehmen schwächelt. Der Grund für die zurückgegangenen Gewinne lag in erster Linie in den schwächelnden Kalipreisen, seit sich vor zwei Jahren das Exportkartell zwischen Belaruskali und Uralkali auflöste. Und da sich der Kalimarkt seit einigen Monaten wieder zu erholen scheint, kann wieder mit höheren Gewinnen gerechnet werden. Dazu kommt, dass K+S seine Kalikapazitäten ab 2016 mit seinem Legacy Projekt deutlich ausbauen wird, was das Potential des Unternehmens weiter steigert.

Berücksichtigt man nur diese beiden Faktoren, wäre K+S meiner Meinung nach ein Schnäppchen für Potash Corp. Aber dazu kommt noch, dass die Kanadier voraussichtlich auch von Synergieeffekten profitieren würden, die die Einnahmen weiter steigern würden. Das Angebot der Kanadier kann ich daher mehr als nachvollziehen — als Aktionär ist es mir aber alles andere als Recht.

K+S sollte das Angebot ablehnen

Ein Gewinn von 30 % von gestern auf heute fühlt sich im ersten Moment toll an. Allerdings bietet das Unternehmen langfristig attraktive Wachstumsaussichten zu einem vernünftigen Preis — auch heute nach dem Kursfeuerwerk noch. Daher hoffe ich, dass das Management zum selben Schluss kommen wird wie ich und das Angebot ablehnt.

Die guten Neuigkeiten sind, dass das K+S-Management in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass es vernünftige Entscheidungen fällt — selbst wenn diese unpopulär sind, wie die Kürzung der Dividende vor zwei Jahren. Von daher glaube ich, dass es in diesem Fall ebenfalls die für Aktionäre richtige Entscheidung fällt und das Übernahmeangebot ablehnen und auf mehr bestehen wird.

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Bernd Schmid besitzt Aktien von K+S. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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