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Wie verdient JinkoSolar wirklich sein Geld?

Wir wissen, dass sich die Aktien von JinkoSolar (ETR:ZJS1) (FRA:ZJS1) in diesem Jahr bisher ausgezeichnet geschlagen haben. Tatsächlich sind sie zwischen dem 1. Januar und dem Börsenschluss am 26. Mai um mehr als 50 % gestiegen.

Das ist gut, oder? Na Klar.

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Aber als Anleger — und zwar als Foolischer Anleger — möchten wir nicht nur die jüngste Rendite der Aktie sehen, sondern wir wollen auch ein Verständnis von dem Unternehmens hinter der Aktie haben. Um also JinkoSolar besser zu verstehen, könnten wir uns fragen: Wie verdient die drittgrößte Solarfirma in China ihr Geld?

Was ist ihr Geschäft?

Während die globale Solarindustrie sehr kompliziert ist – wie alle Energiesektoren – ist das Geschäft von JinkoSolar ganz einfach. JinkoSolar kauft Rohsilizium und verarbeitet es zu anderen Silizium-Produkten:

1) Das Rohsilizium wird zu Silizium-Barren verarbeitet.

2) Die Barren werden in Wafer geschnitten.

3) Die Wafer werden zu kleinen Solarzellen – ungefähr 15 cm2 – gemacht.

4) JinkoSolar ordnet zwischen 50 und 100 dieser Solarzellen auf einem Rahmen an — manchmal mit einem intelligenten Mikrochip — um ein Solarmodul zu bilden, welches in der Regel etwa 1 x 1,66 m groß ist.

Dutzende oder sogar Hunderte dieser Module können an größeren Rahmen montiert werden, um Sonnenkollektoren zu bilden. Aber meistens montieren und installieren andere Unternehmen diese Module und schließen sie an; JinkoSolar baut sie nur.

Vor allem Solarmodule

Die Website JinkoSolars wirbt damit, dass das Unternehmen Silizium-Wafer, Solarzellen und Solarmodule verkauft, sodass man meinen könnte, dass ihre Einnahmequellen diversifiziert seien. Aber das ist nicht wirklich so. Schau dir die Aufschlüsselung der Produktverkäufe nach Kategorie an:

JinkoSolar Produkte 2013 Einnahmen (in Millionen Euro) 2014 Einnahmen (in Millionen Euro)
Gewonnenes Rohsilizium 121 93,9
Silizium-Barren 9,9
Silizium-Wafer 588,6 2.388,2
Solarzellen 1.535 1.672
Solarmodule 55.502,6 76.295
Gesamtsumme 57.757,1 80.449,1

Quelle: JinkoSolar 2014 SEC 20-F Form; voraussetzt ist ein Wechselkurs von 1 RMB: 0,12 EUR

Andere Einnahmen aus „Dienstleistungen” umfassten etwa 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2014 oder etwa 3,2 % der Gesamteinnahmen. Aber es ist klar, dass der Verkauf von Solarmodulen bei weitem der wichtigste Teil von JinkoSolars Geschäft ist (91,8 % im Jahr 2014). Wenn man also das Geschäft von JinkoSolar bewerten will, muss man nur auf das Geschäft mit den Solarmodulen schauen.

Also, wer kauft diese Module?

Ein weltweites Geschäft

Obwohl JinkoSolar ein chinesisches Unternehmen ist, hat es eine globale Reichweite. Mehr als die Hälfte des Umsatzes stammt von außerhalb Chinas (56,3 % im Jahr 2014) und die ausländischen Einnahmen kommen aus vielen Ländern:

Land Prozent der Einnahmen (2014)
China 43,7 %
USA 17,7 %
UK 12,7 %
Chile 5,8 %
Südafrika 5,4 %
Japan 4,9 %
Andere Länder 9,9 %

Quelle: JinkoSolar 2014 SEC 20-F Form

Ich mag diesen robusten Mix aus Exportmärkten. Die JinkoSolar-Kunden sind nicht nur auf verschiedenen Ländern verteilt, auch die wichtigsten fünf Exportmärkte liegen auf verschiedenen Kontinenten. Das bedeutet, dass sie weniger anfällig für potenzielle regionale Marktschwächen sind. Jedoch ist China immer noch der bei weitem größte Markt des Unternehmens.

Diverse Kunden

Innerhalb dieser Märkte hat JinkoSolar auch viele Kunden für seine Solarmodule. Ende des Jahres 2014 hatte es 280 Kunden in China und 430 außerhalb, darunter die deutschen Firmen BayWa r.e. Solarsysteme GmbH und Energiebau Solarstrom System GmbH. Andere Kunden sind:

  • Distributoren, die die Module weiterverkaufen,
  • Projektentwickler, die die Module in Gewerbe- und Wohnprojekten nutzen, und
  • Systemintegratoren, die die Solarmodule als Teil eines größeren Stromnetzes verwenden.

Im Jahr 2014 entfielen nur 17,2 % des Gesamtumsatzes des Unternehmens auf seine fünf größten Kunden. Das gibt mir das Vertrauen, dass das Unternehmen nicht über-abhängig von einem einzigen Kunden ist.

Abschluss

Ein genauerer Blick darauf, wie ein Unternehmen sein Geld verdient, kann eine gute Möglichkeit sein, um Schwachstellen im Geschäftsmodell zu offenbaren. Jedoch hat mir ein genauerer Blick auf das Geschäft von JinkoSolar mehr Vertrauen in die Firma gegeben.

Während JinkoSolar immer noch auf den chinesischen Umsatz angewiesen ist, hat es eine breite Kundenbasis in anderen Ländern weltweit. Man könnte argumentieren, dass ihre starke Abhängigkeit von einem einzigen Produkt (Solarmodule) Grund zur Sorge ist — und es gibt einige Argumente dafür. Aber solange die Nachfrage nach Solarenergie stark bleibt, glaube ich, dass es auch weiterhin ausreichend Nachfrage nach diesem Grundbaustein von größeren Solaranlagen geben wird.

Zwar würde ich nicht empfehlen, dass jemand JinkoSolar ausschließlich auf Basis der Stärke seiner Kundenbasis und seiner geografischen Diversifizierung kauft, aber ich glaube, diese Aspekte sind attraktiv genug, um einen genaueren Blick auf das Unternehmen zu rechtfertigen.

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John Bromels besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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