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Boeing schlägt Airbus in einer müden Verkaufssaison

Jede Woche donnerstags informiert Boeing (NYSE:BA) (FRA:BCO) seine Anleger über den Stand seiner Flugzeugbestellungen. Der Mai war ziemlich träge für den Luftfahrtgiganten, deshalb haben wir die meisten dieser neuen Informations-Updates kommentarlos vorbeiziehen lassen. Die erste Juniwoche hat uns jedoch auch das monatliche Auftrags-Update von Airbus (NASDAQOTH:EADSY) (FRA:AIR) (FRA:ETR) gebracht.

Deshalb ist heute ein guter Zeitpunkt, um einen schnellen Vergleich dieser zwei Flugzeug bauenden Goliaths vorzunehmen.

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Die 737 ist mit Abstand Boeings beliebtestes Flugzeug. Foto: Boeing.

Die 737 ist mit Abstand Boeings beliebtestes Flugzeug. Foto: Boeing.

Aktualisierung der Zahlen

Boeing bestätigte seinerseits vorgemerkte Flugzeugbestellungen während der letzten Maiwoche für:

  • 90 Boeing 737 mit nur einem Mittelgang (10 mehr als im vorhergehenden Monat)
  • 45 neue “Dreamliner” Boeing 787 (ebenfalls 10 mehr)
  • 25 Boeing 777 (ein Steigerung von 5 Flugzeugen)
  • 4 Boeing 747 Jumbojets (einer mehr)
  • 1 Boeing 767 (unverändert gegenüber Ende April)

Wenn du diese zusammenrechnest, ergeben sich 165 “brutto” Flugzeugbestellungen seit Jahresbeginn und eine Steigerung um 26 Flugzeuge gegenüber Boeings Orderbuch Ende April. Nach Stornierungen standen Boeings neue “netto” Bestellungen für das Jahr bei 136 – 22 mehr seit April.

Airbus hängt hinterher… dieses Mal

Airbus berichtet unterdessen, dass es im Mai Bestellungen für “18 Flugzeuge der A320-Familie” vorgemerkt hat. Auf den ersten Blick klingt das nach schlechten Nachrichten für Boeings europäischen Erzrivalen – aber warte einen Moment. Bei einer näheren Betrachtung des Berichts liest man von netto Bestellungen von 225 Flugzeugen bei Airbus seit Jahresbeginn. Das sind im Einzelnen:

  • 212 Jets der besagten “A320-Familie” mit nur einem Mittelgang (darunter ein kleiner A318 und zwei A319er)
  • 35 Großraum-Airbusse A330, die mit Boeings 767, 777 und 787 konkurrieren
  • Genau Null Airbusse A350 und A380

Zum Zeitpunkt des Berichts hatte Airbus im laufenden Jahr nur 22 Stornierungen erlitten, was zu einer Nettozahl von 225 neuen Flugzeugbestellungen für dieses Jahr führt. Zusammengefasst hat Airbus also im Mai weniger Flugzeuge verkauft als Boeing. Im Verlauf des Jahres jedoch hat Airbus mehr Flugzeuge verkauft und weniger Auftragsstornierungen erlitten, und hat dadurch ein 65% größeres Orderbuch als Boeing!

Was bedeutet das für Anleger

Kurz vor der Jahresmitte scheint Airbus auf dem Weg zu sein, seine Meisterleistung von 2014 zu wiederholen, als das Unternehmen einen kleinen Sieg über Boeing erkämpfte und 1.456 Flugzeugbestellungen saldierte gegenüber den netto Bestellungen von 1.432 seines Rivalen. Airbus streicht im Vergleich zu Boeing mehr Bestellungen ein, kann diese Bestellungen besser halten und verliert weniger durch Stornierungen.

Und doch ist die Airbus-Aktie den Daten von S&P Capital IQ zufolge wohl günstiger als die von Boeing. Nach Gewinnen geschätzt liegen Boeing und Airbus Kopf an Kopf mit identischen KGVs von 17,7. Aber nach Verkäufen geschätzt ist Airbus‘ Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,8 26% billiger als Boeings KGV von 1,1.

Das liegt vermutlich daran, dass mit einer Betriebsgewinnmarge von 4,6% während der letzten 12 Monate, jeder eingenommene Dollar Airbus weniger Gewinne bringt als ein äquivalenter Dollar aus Umsätzen von Boeing (wo die Betriebsgewinnmarge 8,3% beträgt). Wenn Airbus jedoch Boeing weiterhin bei den Verkäufen schlägt und zudem eine stärkere Kundenbindung zeigt, könnte diese Bewertungslücke kleiner werden.

So schockierend wie es ist, dies zu schreiben, könnte die Airbus-Aktie heute ein besseres Geschäft sein als Boeing.

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Die 737 ist mit Abstand Boeings beliebtestes Flugzeug – aber in letzter Zeit scheinen Kunden den Airbus A320 zu bevorzugen. Foto: Airbus.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Richard Smith auf Englisch verfasst und am 07.06.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde von Lena Berndt übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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