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Ist Facebook wirklich eine Prosocial-Aktie – oder ganz das Gegenteil?

Ich habe neulich gemerkt, dass Facebook (NASDAQ:FB) (ETR:FB2A) (FRA:FB2A) eine Aktie ist, an die ich tatsächlich richtiggehend glaube. Die Aktie befindet sich in einer Kollektion, die ich mit dem Prosocial Portfolio gekauft habe. Dabei handelt es sich um einen Fonds, der es sich zru Aufgabe gemacht hat, Unternehmen zu finden, die finanziell gut aufgestelt sind UND viel Gutes tun. Als ich letztes Jahr Facebook zum Portfolio hinzugefügt habe, waren einige verwundert, dass ich für Facebook einen Platz dort ausgemacht habe.

Jetzt, ein Jahr später, bin ich sogar noch mehr der Überzeugung, dass Facebook einen größeren Anspruch hat, der das soziale Netzwerk weit über die Konkurrenten hebt und deswegen langfristig eine sinnvollere Investition darstellt. Gründer und CEO Mark Zuckerberg beweist langfristiges Denken, und es scheint als wären seine Visionen und Leidenschaft  fürs Geschäft nicht nur davon gelenkt, einen schnellen Pfennig zu machen. Allerdings werden Stimmen laut, die besagen, dass Facebook gerade in ärmeren Staaten drauf und dran ist, sich zum asozialen Netzwerk aufzuschwingen.

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Viel mehr als nur dein News-Feed

Social Media ist ein Bereich, der ständiger Transition unterworfen ist. Auf gewisse Weise hält Social Media das Versprechen des Internets ein, das darin bestand, die Menschen miteinander zu verbinden, Wissen zu schaffen, neuen Ideen Freiräume zu geben und wirtschaftliche Chancen weltweit zu verbreiten.

Außer Katzenfotos, Burger-und-Pommes-Instagrams und falsch geschriebenen Goethe-Zitaten steckt in in Facebooks Feed noch mehr: Es ist schon beeindruckend, mit anderen in Verbindung zu sein, sich Bestätigung von Freunden abzuholen und die Meilensteine seines Daseins mit anderen teilen zu können – ganz umsonst. Allerdings geht die tieferliegende Mission weit über das pure Inhalte teilen und Poker spielen hinaus.

Nimm dir mal als Beispiel diesen kleinen Ausschnitt aus Mark Zuckerbergs Brief an die Aktionäre vor Facebooks IPO:

Facebook sollte eigentlich kein Unternehmen sein. Das Ziel war eine gesellschaftliche Mission – die Welt sozialer und mehr miteinander verbunden zu gestalten. Es ist uns wichtig, dass alle, die in Facebook investieren, begreifen, was diese Mission für uns bedeutet.

Der Social-Media-Titan wäre sicherlich damit durchgekommen, diese Mission mit den Gedanken pur beim Plus und Minus durchzudrücken, sich ausschließlich auf Erste-Welt-Länder konzentrieren sowie User, die Zugang zum Internet haben, Computer, Smartphones und eine Tasche voll Geld.

Quelle: Facebook Media Relations.

Zuckerberg aber hat weiter gedacht. Manchmal ist es gar nicht verkehrt in Märkte zu investieren, wo kurzfristig betrachtet nicht viel Geld vorhanden ist. Das von ihm ersonnene internet.org versammelt unter anderem Facebook, Samsung, Nokia und Qualcomm. Die Initiative wird so beschrieben, dass man führende Tech-Unternehmen, Non-Profit-Organisationen sowie Gesellschaften vor Ort unter einen Hut bekommt, um mobile Verbindungen den zwei Dritteln der Weltbevölkerung zu bringen – sage und schreibe 4 Milliarden Menschen –, die bislang noch keinen Zugang zum Internet haben.

Internet.org hat bislang 800 Millionen Menschen in neun Ländern kostenlosen Zugang zum Internet beschert, neulich kamen Länder wie Kolumbien, Guatemala und Ghana hinzu.

Wegen dieser Initiativen investiert Facebook in das gute Potenzial der Erde – nämlich in jene Menschen, denen so viel fehlt –nicht zuletzt den Zugang zu Technik, die die Wirtschaft vor Ort und damit individuelle Schicksale verbessern könnte.

Es gibt keine Garantie, dass Facebook von internet.org eines Tages einmal einen Gewinn erwirtschaften wird. Aktionäre, die langfristig in die Aktie investieren wollen, sollten sich dieses „Risikos“ bewusst sein – und sich ebenfalls bewusst sein, dass dieses Risiko sich eines Tages als große Belohnung entpuppen könnte, nicht nur für sie selber, sondern auch für die Menschen weltweit.

Investoren ganz nach Facebooks Geschmack

Die besten Unternehmensführer findet man häufig bei jenen, die ihr Geschäft nicht nur in Euro und Cent messen, um Kurzzeit-Investoren zu besänftigen. Man will nicht die tief sitzende Stärke und die Visionen opfern, für die das Unternehmen so viel Leidenschaft aufbringt, nur um ungeduldigen Tradern saftige Quartalszahlen vorlegen zu können. Und es scheint so, als wäre Mark Zuckerberg ein solcher CEO.

Damit befindet er sich in exzellenter Gesellschaft. Sieh dir nur Apples (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) CEO Tim Cook an, der ebenfalls solche Züge an den Tag legt. Als ihn ein Aktionär nach Nachhaltigkeit und Profitabilität gefragt hat, sagte Cook: „Uns geht es darum, unsere Geräte z.B. auch für Blinde nutzbar zu machen – da schaue ich nicht auf die Rendite… Wenn Sie verlangen, dass ich zuerst an die Rendite denke, dann ist diese Aktie nichts für Sie.“

Ganz ähnlich Zuckerberg. Bei der Konferenz zum Q4 fragte ein Analyst, warum sich Aktionäre um internet.org überhaupt scheren sollten. Zuckerberg sagte, dass internet.org wichtig sei für die Investoren, die Facebook haben möchte:

Wenn es uns nur ums Geldverdienen ginge, dann könnten wir alle verfügbaren Kräfte darauf konzentrieren, den Nutzern in den USA und anderen Erste-Welt-Ländern so viel Werbung wie möglich vorzusetzen. Aber darum geht es hier nicht… Es geht darum, weil wir die Welt miteinander verknüpfen wollen. Es ist mir wichtig, dass unsere Aktionäre das begreifen.

Hat internet.org eine dunkle Seite?

Andererseits sieht sich Facebook bezüglich internet.org auch einiger harscher Kritik ausgesetzt. Kritiker stellen in Frage, dass eine Verknüpfung der Welt positive Aspekte für die Armen haben soll.

Die Aktionen von internet.org in Indien sind von Anschuldigungen überschattet worden, dass der Dienst gegen die Netzneutralität verstößt. Einige indische Unternehmen haben sich zurückgezogen, und mehr als eine Million indischer Staatsbürger haben eine Petition unterschrieben, die verlangt dass die indische Regierung den Dienst verbietet.

Da internet.org nur wenige Dienste anbietet, ist die Electronic Frontier Foundation schon so weit gegangen, internet.org als „das Ghetto für arme Nutzer“ zu bezeichnen.

Persönlich finde ich, dass die Alternative – nämlich gar kein Zugang zum Internet – weitaus schlechter ist. In einem Facebook-Post verteidigt Mark Zuckerberg seine Initiative gegen Kritiker. Außerdem wies er darauf hin, dass dank internet.org mehr als 9 Millionen Menschen zum ersten Mal überhaupt mit dem Internet in Berührung kamen.

Guter, gesunder Kapitalismus

Natürlich hoffen die Aktionäre von Facebook, dass eines Tages Initiativen wie internet.org – und die bislang ohne Monetarisierung funktionierende Nachrichten-App WhatsApp – sich in mehr Nutzer und damit größerer finanzieller Chancen auswirken.

Allerdings scheint Zuckerberg mehr an einer „Win-Win“-Situation interessiert, die ihn nicht zuletzt dahin geführt hat, eines der bekanntesten und beliebtesten Unternehmen zu gründen, ganz gleich, was die Einnahmen besagen.

Kritiker sollten sich im Klaren darüber sein, dass Unternehmen die Möglichkeit haben, viel Gutes für die Welt zu tun, dass sie viel mehr Hebelkraft haben als ein Einziger – und oft auch als Regierungen und Non-Profit-Organisationen. Leider reagieren viele Investoren allergisch auf solche Ansprüche, ist doch der Wunsch nach kurzfristiger, maximaler Profitabilität vielen der erste Wunsch.

Ich bin noch immer davon überzeugt, dass Facebook ein für die Welt wertvolles Unternehmen ist, und dass Zuckerbergs Umsetzung seiner langfristigen Visionen vielen Aktionären Profite bescheren wird. Natürlich muss man sich bewusst sein, ob man selber ein Investor ist, wie Facebook ihn sich wünscht: langfristige Aktionäre mit sozialem Verständnis ist das, was guten und gesunden Kapitalismus letztlich ausmacht.

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The Motley Fool empfiehlt  Apple und Facebook. The Motley Fool besitzt Aktien von Apple, Facebook und Qualcomm. Dieser Artikel erschien am 22.5.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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