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Johnson & Johnson nimmt es im Kampf gegen Hep C mit Gilead Sciences auf… Mal wieder

Die Behandlung von Hepatitis C ist einer der dynamischsten Märkte im Bereich der Biotechnologie. Viele Unternehmen stecken mitten in der Entwicklung neuer und effektiverer Behandlungsmethoden, aber wenige waren bisher so erfolgreich wie Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) (FRA:GIS) (ETR:GIS) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (FRA:JNJ).

Vor weniger als zwei Jahren boten sich die beiden Giganten der Biotechnologie ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das erste Hepatitis-C-Medikament zum Einnehmen. Beide haben erfolgreich ihre eigenen Therapien entwickelt und auf den Markt gebracht, aber Gilead Sciences’ Sovaldi hat das Rennen gewonnen.

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Jetzt hat jedoch ein kürzlich beschlossener Deal mit Achillion Pharmaceuticals (NASDAQ:ACHN) (FRA:ADA) Johnson & Johnson wieder in die Position gebracht, Gilead Sciences Konkurrenz  machen zu können. Hier ist, was du wissen musst.

Zuerst der Hintergrund

Bis Ende 2013 wurden Hepatitis-C-Patienten mit einem Medikamentencocktail aus Peginterferon und Ribavirin behandelt, der viele Nebenwirkungen hatte und dessen Heilungsrate eher niedrig war. Die Medikamente mussten über einen erstaunlich langen Zeitraum von 48 Wochen eingenommen werden und Grippe-ähnliche Symptome, die durch sie hervorgerufen wurden, sorgten dafür, dass einer von vier Patienten die Medikamente vorzeitig absetzen musste.

Da vielen Ärzten gute Behandlungsalternativen fehlten, riskierten Millionen Patienten weltweit Leberversagen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation leben mehr als 150 Millionen Menschen weltweit mit Hepatitis C, davon 3 Millionen in den USA und 9 Millionen in Europa. Da Hepatitis C der Hauptgrund für Lebertransplantationen ist, gab es eine klare Notwendigkeit für neue Medikamente.

Branchenriesen liefern sich einen Wettlauf

Sowohl Johnson & Johnson als auch Gilead Sciences haben viel Geld investiert, um neue Hep-C-Medikamente herzustellen, welche die Behandlungsdauer verringern und Heilungsraten erhöhen können.

Johnson & Johnson entwickelte Olysio, ein NS3/4A Protease-Hemmer, welcher Enzyme blockiert, die Hepatitis C nutzt, um sich in Zellen zu vermehren. In klinischen Tests, bei denen Olysio für 12 Wochen und Reginterferon und Ribavirin für 24 Wochen verabreicht wurden, lag die Heilungsrate bei über 80 %. Diese Resultate reichten aus, um Olysio im November 2013 in den USA zuzulassen.

In der Zwischenzeit hat Gilead Sciences Sovaldi entwickelt. Das Medikament hemmt die Nukleotid-Polymerase, welche die RNA infiltriert, die der Hepatitis-Virus nutzt, um sich auszubreiten und unterbricht den Lebenszyklus des Virus’. In klinischen Tests hat das Medikament Heilungsraten von 90 % erzielt und dabei dafür gesorgt, dass viele Patienten kein Peginterferon mehr einnehmen mussten. Es wurde im Dezember 2013 in den USA zugelassen.

Ein Sieger kristallisiert sich heraus

Durch Sovaldis höhere Effizienz und Sicherheit setzte das Medikament den Goldstandard für Hepatitis-C-Behandlungen im letzten Jahr. Im seinem ersten Quartal auf dem Markt hat Sovaldi mehr als 2 Milliarden USD im Verkauf generiert und damit den Milliarden-Dollar-Status schneller erreicht als jedes andere Medikament zuvor. Diese Entwicklung hat sich 2014 weiter beschleunigt und Gileads Medikament hat Verkäufe oberhalb von 10 Milliarden USD generiert.

Johnson & Johnsons Olysio erwies sich als hochprofitabel, war aber nicht annährend so wirtschaftlich erfolgreich wie Sovaldi. Obwohl es sich hier um eine Behandlung zweiter Wahl handelt, haben Ärzte herausgefunden, dass das Verschreiben von Olysio zusammen mit Sovaldi die bereits hohe Heilungsrate von Sovaldi noch weiter erhöht. Dieser alternative Gebrauch von Olysio und Sovaldi hat sich in Verkaufszahlen von 2,3 Milliarden USD niedergeschlagen.

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Quelle: Gilead Sciences

Olysios solide Performance wird jedoch wahrscheinlich kurzlebig sein. Im Oktober erreichte Gilead Sciences die Zulassung von Harvoni – eine Mischung aus Sovaldi und dem NS5A-Hemmer Ledipasvir.

Harvoni macht für die meisten Patienten Peginterferon und Ribavirin überflüssig, bietet Heilungsraten von über 90 % und verkürzt die Behandlungszeit auf acht Wochen für bis zu 45 % der Patienten mit HCV-Genotyp 1.

Im vierten Quartal 2014 – für Harvoni der erste auf dem Markt – generierten Verkäufe 2 Milliarden USD und im ersten Quartal 2015 über 3 Milliarden USD. Dieser Erfolg ging auf Olysios Kosten, da J&Js Medikament um 33,9 % im Vergleich zum Vorjahrswert auf 234 Millionen USD sank.

Ein neuer Kampf steht an

Obwohl Gilead Sciences den ersten Kampf um Effizienz und Sicherheit gewonnen hat, denkt Johnson & Johnson, es könne die nächste Schlacht um die Behandlungsdauer gewinnen.

Im Oktober hat Johnson & Johnson 2 Milliarden USD ausgegeben, um das privat gehaltene Alios zu kaufen und so an Nukleotid-Hemmer AL-335 und AL-516 zu kommen. Das Unternehmen hat sich auch globale Patentrechte an Achillion Pharmaceuticals Hepatitis-C-Forschung gesichert, welche einen NS5A-Hemmer zweiter Generation erforscht.

Achillions NS5A-Hemmer ACH-3102 wird zur Zeit in kleinen Studien zusammen mit Sovaldi getestet. In sowohl achtwöchigen als auch sechswöchigen Studien, bei denen ACG-3102 und Sovaldi zusammen verabreicht wurden, konnte 100 % der Patienten geheilt werden, was darauf schließen lässt, dass ACH-3102 robuster als Gilead Sciences Ledipasvir sein könnte.

Sollte dem so sein, könnte ACH-3102 zusammen mit Alios’ Nukleotid-Hemmern oder mit Achillions eigenem Nukleotid-Hemmer ACH-3422 eine Behandlung erlauben, die genauso gut funktioniert wie Harvoni, aber gleichzeitig die Behandlungsdauer maßgeblich heruntersetzt.

Ausblick

Johnson & Johnson hat angedeutet, dass es plant, die Studien zu ACH-3102 in Kombination mit einem bisher unveröffentlichten NS3/4A Protease-Hemmer und einem NS5B Polymerase-Hemmer voranzutreiben, um eine pangenotypische und schnelle Behandlungsmöglichkeit zu entwickeln. Sollte es dem Unternehmen gelingen, könnte das eine neue Gefahr für Gilead Sciences darstellen. Jedoch sollten Investoren Gilead nicht abschreiben, denn das Unternehmen arbeitet an seiner eigenen nächsten Generation von pangenotypischen Therapieformen, welche die Behandlungsdauer auch senken könnten. Das bedeutet, dass interessierte Investoren während dieses Kampfes viele Aspekte berücksichtigen müssen.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Gilead Sciences und Johnson & Johnson.

Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 20.5.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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