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Entsteht eine Blase bei Wearable-Aktien?

Es wird viel Wind darum gemacht, dass Wearables das “next big thing” sein sollen. Viele Technologiegiganten, Celebrities und Kickstarter-Startups springen mit dem eigenen Fitnesstracker oder der eigenen Smartwatch auf den fahrenden Zug auf. Es gibt sogar ein neues Wearable-Gerät, welches Fürze analysiert und dir sagt, was du lieber nicht essen solltest.

Die Smartwatch Puls des Grammy Award-Gewinners Will.i.am. Quelle Puls.com

Die Smartwatch Puls des Grammy Award-Gewinners Will.i.am. Quelle Puls.com

Als scharfsinniger Investor weiß man aber, dass, wenn jeder überzeugt ist, dass eine bestimmte Produktkategorie erfolgreich sein wird, eine Blase aufgebaut werden kann. Es gibt allerdings keine konkrete Definition einer Marktblase. Machen Investoren messen sie in der Abweichung zwischen Marktvorhersage und Realität. Andere hingegen messen sie in steigenden Aktienbewertungen. Lass uns einen näheren Blick auf den Wearable-Markt werfen, um zu sehen, ob eine Blase entsteht.

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Marktvorhersage vs. Realität

Die einfachste Möglichkeit, eine Blase zu entdecken, ist, die langfristigen Marktaussichten mit den tatsächlichen Verkäufen zu vergleichen. Lass uns einen Blick auf die drei Schlüsselzahlen des Smartwatchmarktes werfen:

Verkaufte Smartwatches (2014) 4,2 Millionen
Erwartete* Smartwatchverkäufe (2015) 25,7 Millionen
% der erwarteten Smartwatchverkäufe durch Apple Watch (2015)* 62%

*IDC-Vorhersage

IDC glaubt, dass ein Produkt – die Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) Watch – den Markt anheizen wird und den Mainstreamkunden davon überzeugt, dass Smartwatches „cool“ sind.

Laut IDCs Schätzungen müssen die Verkäufe der Nicht-Apple-Produkte jährlich 138% steigen, um die übrigen 38% des Marktes zu bedienen. Dies ist optimistisch, aber machbar. Letztes Jahr stiegen die Verkäufe von Smartwatches laut Strategy Analytics und IDC um 121%.

Samsung Gear Smartwatches: Quelle: Samsung

Samsung Gear Smartwatches: Quelle: Samsung

Für die billigeren Fitnessarmbänder sieht die Zukunft gemischt aus. NPD-Analysten glauben, dass die Verkäufe in den USA im kommenden Jahr mit 32 Millionen Geräten ihren Höhepunkt erreichen werden. Generator Research bietet Investoren jedoch eine deutlichere Vorhersage der drei Hauptkategorien von Wearables – Activity Tracker/ Fitnessbands, Sportgeräte und Smartwatches:

Activity Tracker Sportgeräte Smartwatches
Umsatz 2015 2,3 Milliarden USD 2,2 Milliarden USD 17,2 Milliarden USD
Umsatz 2020 527 Millionen USD 2,9 Milliarden USD 154 Milliarden USD
Wachstum (77%) 32% 795%

Quelle: Generator Research

Die Lektion hier ist, dass der Markt der billigen Activity Tracker, mit Produkten wie Fitbit und Jawbone, durch billigere Sportgeräte und Smartwatches kannibalisiert werden könnte.

Was uns die Bewertung sagt

Auf Grundlage dieser Zahlen erwartet niemand, dass Smartwatches Verkaufzahlen erreichen, die bis 2020 in der Größenordnung von Smartphones (300 Milliarden 2014) liegen. Trotzdem lässt der Medienhype sie wie eine smartphonegleiche Innovation aussehen.

Um ein besseres Verständnis der Markterwartungen für Smartwatches zu erhalten, sollten wir prüfen, wie die Zulieferer in den letzten Jahren dastanden. Die Aktien von InvenSense (NYSE:INVN) (FRA:6IS), welches Bewegungssensoren für die meisten Nicht-Apple-Smartwatches herstellt, ist in den letzten 12 Monaten um knapp 30% gefallen.

Dieser Abschwung wurde durch zwei Hauptfaktoren ausgelöst. Der erste ist, dass InvenSense mit Klagen durch Investoren bombardiert wurde, die behaupteten, dass das Unternehmen Sensoren für iPhone 6 zu zu niedrigen Preisen verkauft hat. Der zweite ist, dass STMicroelectronics (NYSE:STM) (ETR:SGM) (FRA:SGM) einen kritischen Vertrag abschließen konnte, um Bewegungssensoren für die Apple Watch zu liefern. InvenSenses Abstieg reduziert das zukünftige KGV auf 22, was kaum ein Blasenniveau ist. Cisco (NASDAQ:CSCO) (FRA:CIS) beispielsweise wird heute mit dem 17-Fachen seiner Einnahmen gehandelt und hatte ein KGV von 170 vor dem Platzen der Dotcom-Blase 2000.

Apple Watch. Quelle: Apple

Apple Watch. Quelle: Apple

Bei Apple und Samsung machen Smartwatches nur einen kleinen Teil ihres Umsatzes und Gewinns aus. Daher sind deren Aktienbewertungen kaum für eine Einschätzung einer Blase im Markt geeignet.

Fitbits kürzlicher Börsengang bietet Investoren zum ersten Mal einen Einblick in einen Fitnessbandhersteller. Die Zahlen sind beeindruckend. Der Umsatz stieg im letzten Quartal um 144% im Vergleich zum Vorjahr und ist auf dem besten Wege, dieses Jahr 1 Milliarde zu überschreiten. Zahlende aktive Nutzer stiegen von 600.000 im Jahre 2012 auf 9,5 Millionen und die verkauften Geräte schossen um 142% auf 10,9 Millionen Stück in die Höhe. Die vorher erwähnte Kannibalisierung des Fitnesstrackermarkts könnte das Wachstum jedoch ins Stocken bringen.

Die Bewertung von Fitbit wird erst nach der Preissetzung des Angebotes bekannt sein. Investoren sollten jedoch ein Auge auf den Verlauf des Börsengangs haben, um zu sehen, ob Investoren unrealistisch hohe Erwartungen an den Wearable-Markt haben.

Die Hauptlektionen

Meiner Meinung nach hat der Wearable-Markt noch keine Blasenphase erreicht. Die Erwartungen sind sicher hoch, aber niemand erwartet, dass irgendein Unternehmen in naher Zukunft so viele Smartwatches wie Smartphones oder Tablets verkauft.

Nichtsdestotrotz hängt der Wearable-Markt stark von dem Erfolg der Apple Watch ab. Wenn Apple scheitert, genug Mainstreaminteresse an Smartwatches zu erzeugen, müssen die optimistischen Vorhersagen für den Markt zurückgenommen werden.

Genau, wie der Smartphonemarkt heute zwischen ein paar großen Unternehmen aufgeteilt ist und jeder andere einen einstelligen Marktanteil für sich ergattert, könnte das gleiche bei den Smartwatches passieren. Wenn dies passiert, könnten kleinere Startups, die sich ausschließlich auf Wearable-Geräte konzentrieren, hinfort geweht werden.

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The Motley Fool empfiehlt Apple, Cisco Systems und InvenSense. The Motley Fool hält Aktien von Apple und InvenSense.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 13.05.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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