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Fresenius und Fresenius Medical Care sind Qualitätsunternehmen, doch für welche der beiden Aktien sollte ich mich entscheiden?

Spätestens seitdem Warren Buffett Ende Februar seinen Anteil am US-Unternehmen DaVita HealthCare Partners (NYSE:DVA) (FRA:TRL) mit einem Zukauf von 1,13 Mio. Aktien auf 17,7 % aufgestockt hat, sollten Investoren auch auf die deutsche Konkurrenz Fresenius (FRA:FRE) und insbesondere dessen börsennotiertes Tochterunternehmen Fresenius Medical Care (FRA:FME), kurz FMC, aufmerksam geworden sein.

Beides sind Qualitätsunternehmen, die ihre Dividende seit 1993 (Fresenius) beziehungsweise 1998 (FMC) jedes Jahr erhöht haben und dabei den DAX in den letzten 10 Jahren deutlich outperformt haben. Das sind überzeugende Fakten, doch welches dieser Unternehmen ist der attraktivere Kauf, Mutter oder Tochter?

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Damit wir uns hier entscheiden können, sollten wir uns erst einmal anschauen, was die beiden Unternehmen eigentlich genau machen, wie sie verzahnt sind und wie sie sich unterscheiden.

Ein Überblick über die beiden Unternehmen

Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern, der sich in vier Haupt-Unternehmensbereiche aufteilt, die weltweit eigenverantwortlich handeln:

  • Fresenius KABI: Medikamente und Medizinprodukte zur Infusion, Transfusion und zur klinischen Ernährung.
  • Fresenius HELIOS: Eines der größten privaten Klinikunternehmen Europas.
  • Fresenius VAMED: Dienstleistungen im Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen.
  • Fresenius Medical Care.

Folgende Grafik zeigt den Beitrag der einzelnen Unternehmensbereiche zum Nettogewinn der Fresenius Gruppe 2014:

Quelle: Fresenius Investor Relations

Quelle: Fresenius Investor Relations

Obwohl es auch viel Wissenswertes zu den Unternehmensbereichen KABI, HELIOS und VAMED gibt, möchte ich Fresenius Medical Care an dieser Stelle etwas mehr beleuchten.

FMC ist keine hundertprozentige Tochter von Fresenius, aber Fresenius hält ca. 31 % der ausstehenden FMC-Aktien. FMC ist mit der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um die Dialyse. Dabei betreut FMC in weltweit mehr als 45 Ländern knapp 287.000 Dialysepatienten in nahezu 3.400 eigenen Dialysekliniken und liegt damit deutlich vor Verfolger und Buffett-Favorit DaVita.

FMC betreibt zudem über 40 Produktionsstätten für Dialyseprodukte wie Dialysegeräte, Dialysatoren und den dazu gehörenden Einwegprodukten. Den Löwenanteil seines Umsatzes (70 %) erzielt FMC in Nordamerika, weitere 16 % des Umsatzes entfallen auf Europa, 9 % auf den Asien-Pazifik Raum und 5 % auf Lateinamerika. Die Unternehmensführung von FMC möchte zur nachhaltigen und profitablen Expansion des Geschäftes in den nächsten Jahren die globale Präsenz ausbauen, neue Geschäftsfelder erschließen, Produkte und Therapien weiterentwickeln sowie die operative Exzellenz und Flexibilität erhöhen.

Wachstum und Bewertung

Genug zur Vorstellung der beiden Unternehmen. Um zu entscheiden, welche Aktie das bessere Investment darstellt, ist es essentiell, Fakten über Wachstum und Bewertung der Aktie gegenüber zu stellen. Dazu sind einige Kennzahlen für das Jahr 2014, die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des ersten Quartals 2015 und die für 2015 prognostizierten Werte in der folgenden Tabelle gegenübergestellt. Da im letzten Quartal Währungseffekte eine große Rolle gespielt haben, sind die von Währungseffekten bereinigten Werte in Klammern angegeben.

*Konzernergebnis was auf die Anteilseigner der FMC AG & Co. KG entfällt Quellen: Fresenius Investor Relations & Fresenius Medical Care Investor Relations, Stand 30.04.2015

*Konzernergebnis, was auf die Anteilseigner der FMC AG & Co. KG entfällt
Quellen: Fresenius Investor Relations & Fresenius Medical Care Investor Relations, Stand 30.04.2015

Hier wird deutlich, dass der Mutterkonzern Fresenius – zumindest in diesem Zeitraum und ohne Berücksichtigung von Währungseffekten – seine Tochter FMC aussticht. Fresenius hat sowohl beim Umsatzwachstum als auch beim EBIT-Wachstum 2014 die Nase vorn. Beim Konzernergebnis erzielte FMC eine höhere Steigerung, doch blickt man auf die Prognose für 2015 ist auch hier Fresenius mit einem erwarteten Wachstum von 13-16 % oben auf.

Betrachtet man allerdings das KGV 2014 als Maßstab der aktuellen Bewertung der Aktie, so ist Fresenius auch teurer bewertet als FMC. Da jedoch das erwartete Gewinnwachstum für Fresenius 2015 deutlich höher liegt, sind beide Unternehmen auf Basis der prognostizierten Gewinne gleich teuer bewertet.

Beide Bewertungen liegen über dem zehnjährigen (2003-2013) KGV von 16,7 für Fresenius und 18,5 für FMC und beide sind somit nicht mehr günstig, jedoch hat in einem nun sechs Jahre andauernden Bullenmarkt Qualität seinen Preis.

Ist Fresenius Medical Care damit in diesem Vergleich aus dem Rennen? Nicht unbedingt. Für das Jahr 2016 erwartet FMC ein Wachstum des Konzernergebnisses von 15-20 % und einen Anstieg des Umsatzes von 9-12 % und könnte damit seinen Mutterkonzern übertrumpfen.

Die Mutter ist der bessere Kauf

Nichtsdestotrotz ist für mich Fresenius aktuell der bessere Kauf. Das in 2014 erreichte und das für 2015 erwartete Wachstum ist größer als bei seiner Tochter FMC und die Bewertung fällt nur wenig teurer aus. Einen weiteren Pluspunkt sehe ich in der breiteren Diversifizierung des Geschäftes in vier Unternehmensbereiche.

Mit Fresenius kann man bei dieser Wahl auch kaum auf das falsche Pferd setzen, da es zu 31 % an FMC beteiligt ist und somit auch von jedem Umsatz- und Gewinnwachstum der Tochter profitiert. Nur wenn alle drei anderen Unternehmensanteile FMC klar underperformen, zieht die Fresenius-Aktie den Kürzeren. Aufgrund der dargestellten Fakten ist das aber nicht zu erwarten.

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Robert Schleifenbaum besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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