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Facebook und vier weitere Aktien, die Warren Buffett niemals kaufen wird

Warren Buffett, CEO und Vorsitzender von Berkshire Hathaway (NYSE:BRK-A) (NYSE:BRK-B) (ETR:BRH) ist vielleicht das größte Investitionsgenie unserer Zeit. Das Orakel von Omaha übertrifft den Markt, egal ob er gut oder schlecht läuft. Normalsterbliche können nur hoffen, ein wenig seiner unglaublich erfolgreichen Investitionsphilosophie zu übernehmen.

Dies bedeutet, nach großartigen Unternehmen zu suchen, die einen fairen Preis haben. Sei bereit zu kaufen, wenn andere panisch verkaufen. Vermeide gefährliche Schulden, bevorzuge einfache Geschäftsmodelle gegenüber riskanten und vergiss niemals, dass das besitzen einer Aktie auch bedeutet, einen Teil des Geschäfts zu besitzen. Wenn die ersten zwei Regeln von Fight Club lauten, du sollst nicht über den Fight Club reden, dann sind die ersten zwei Regeln des Investierens nach Buffett, „verliere niemals Geld“.

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Wenn dies wie ein starres Korsett aussieht, kannst du beruhigt sein. Buffett hat zwar viele großartige Investmentgeschichten verpasst, aber die gleiche Regel hat ihn davor bewahrt, auf wertzerstörende Landminen zu treten.

Wir haben fünf Autoren von Motley Fool gebeten, zu diskutieren, warum manche der heute beliebtesten und erfolgreichsten Aktien nicht Buffetts Wahl sind. Lies weiter, um zu erfahren, warum Buffett Innovatoren wie Netflix (NASDAQ:NFLX) (FRA:NFC) (ETR:NFC) und Amazon.com (NASDAQ:AMZN) (FRA:AMZ), Social Media-Titanen wie Facebook (NASDAQ:FB) (FRA:FB2A) (ETR:FB2A) und Twitter (NYSE:TWTR) (FRA:TWR) (ETR:TWR) und den Technologiegiganten Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FRA:MSF) meidet.

Microsoft ist einfach ein bisschen zu vertraut für Buffett. Bildquelle: Microsoft

Microsoft ist einfach ein bisschen zu vertraut für Buffett. Bildquelle: Microsoft

Dan Caplinger (Microsoft):

Auf den ersten Blick scheint Microsoft die Art Technologieaktie zu sein, die Warren Buffett am liebsten hat. Sein Betriebssystem Windows und das Softwarepaket Office generieren viel Cash und andere Bereiche des Geschäfts von Microsoft bieten Wachstumschancen, die den Technologiegiganten in die Zukunft tragen können. Die Dividendenrendite von 3% ist zudem ein attraktives Element für einen Investor wie Buffett, der sich häufig Einkommensinvestitionen zuwendet, um mehr Geld für zukünftige Käufe zur Verfügung zu haben.

Trotzdem wiederholt Buffett, dass er niemals Microsoft kaufen wird. Der Grund dafür ist, dass er mit dem Mitgründer von Microsoft Bill Gates befreundet ist.

Buffett erklärte dies in einem Interview vor ein paar Jahren. Würde er in Microsoft investieren und dann eine positive Äußerung tätigen, die dazu führt, dass der Aktienpreis steigt, würde es unweigerlich Anschuldigungen geben, dass Gates irgendwelche Insiderinformationen geteilt hätte. Bedenkt man, dass Buffett Milliarden an Wohltätigkeitsgeschenken für die Gates Foundation gespendet hat, wird die Freundschaft zwischen den beiden CEOs nicht so bald enden.

Daher wird Buffett Microsoft wahrscheinlich nicht in sein Portfolio aufnehmen, auch wenn er andere, ähnliche Technologieaktien im Visier hatte.

Warren Buffett wird so bald kein Aktienpaket von Amazon bestellen.

Warren Buffett wird so bald kein Aktienpaket von Amazon bestellen.

Andres Cardenal (Amazon):

Warren Buffett liebt Unternehmen mit großen und nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen. Amazon ist der unbestrittene Führer im Onlineeinzelhandel. Es hat felsenfeste Wettbewerbsstärken, Skaleneffekte, ein wachsendes Verteilungsnetzwerk und eine starke Marke. Amazon ist zudem der weltweite Führer im Cloud-Computing, ein weiteres Geschäft mit vielversprechendem Potenzial für Wachstum.

Ich denke trotzdem nicht, dass Buffett jemals in Amazon investiert. Das Unternehmen ist der Wandel, die Disruption und die Innovation persönlich. Diese können mächtige Wachstumstreiber für Investoren sein, aber das ist nicht die Art von Geschäft, in die Buffett investieren möchte. Das Orakel von Omaha bevorzugt Unternehmen mit genug Stärke zum Überleben von sich ändernden Bedingungen, nicht diejenigen, die versuchen, die Welt zu ändern.

Außerdem verwendet Amazon Tonnen an Kapital für zahlreiche Investitionsinitiativen. Dies ist eine riesige Belastung für den Cashflow und die Rentabilität. Das Management machte sehr deutlich, dass das Unternehmen weiterhin stark reinvestieren wird. Daher gibt es keinen Grund zu erwarten, dass sich die Rentabilität von Amazon bald verbessert.

Buffett konzentriert sich mehr auf Unternehmen mit stabilem und vorhersagbarem Cashflow. Amazon ist allerdings fast das Gegenteil davon.

Buffett würde Facebook ein Daumenhoch geben, aber er wird sich trotzdem von der Aktie fernhalten.

Buffett würde Facebook ein Daumenhoch geben, aber er wird sich trotzdem von der Aktie fernhalten.

Bob Ciura (Facebook):

Ich bezweifle stark, dass Warren Buffett Facebook kaufen wird. Er ist bekannt dafür, dass er von Investoren verlangt, dass diese nur in Unternehmen investieren, die sie verstehen. Ich vermute allerdings, dass Buffett nicht viel von Social Media versteht, zumindest nicht genug, um ihn zu verleiten, die Aktie zu kaufen.

Dies soll nicht heißen, dass Facebook schlecht wäre. Es hat bewiesen, dass es der König des Social Media ist. Es ist enorm gewachsen und Ende 2014 nutzten jeden Monat mehr als 1,3 Milliarden aktive Nutzer (MAU) weltweit die Plattform. Facebook verdient mit diesen Nutzern effizienter Geld als je zuvor. Gewinn und Umsatz pro Aktie stiegen letztes Jahr um 58% bzw. 83%.

Buffett ist jedoch ein Schüler des berühmten Investors Benjamin Graham. Er sucht eine große Sicherheitsmarge und eine geschützte wirtschaftliche Position bei seinen Investitionen. Facebook scheint leider beides nicht zu haben. Die Aktie wird mit dem 70-Fachen seines Umsatzes gehandelt. Da bleibt nur wenig Platz für Fehler. Zudem hat es Facebook schwer, seine Wettbewerber in Schach zu halten.

Facebook ist zwar im Moment der dominierende Spieler, wie lange dies aber anhält, ist fraglich. Die Landschaft des Social Media ist ein Friedhof, der mit den Überresten von einst dominierenden Plattformen übersäht ist: MySpace, Friendster und viele mehr. Was bei einer Generation beliebt ist, kann bei den folgenden Generationen scheitern. Welche Social Media-Plattform an der Spitze ist, gleicht einem Beliebtheitswettbewerb, und die Beliebtheit im Internet ist wacklig.

Die riskanten Innovationen von Netflix sehen für Warren Buffett nicht einladend aus. Quelle: Netflix

Die riskanten Innovationen von Netflix sehen für Warren Buffett nicht einladend aus. Quelle: Netflix

Anders Bylund (Netflix):

Es gibt Argumente, dass Netflix hervorragend in Buffetts Portfolio passt. Der Videostreaming-Veteran ist der Führer auf seinem Gebiet und ist fast ein Monopolist in Sachen Videoabos. Es ist daher schwer, die Aktie, die in den letzten drei Jahren 400% zugelegt hat, anzuschauen, und sie nicht in Verbindung mit den weltweit besten Investoren wie Buffett oder Peter Lynch zu bringen. Die müssen diesen Aufschwung haben kommen sehen, stimmts?

Allerdings ignorierst du dann Buffetts wichtigstes Investitionskriterium.

Buffett mag extrem volatile Aktien nicht besonders. Er bevorzugt einfache Geschäftsmodelle unter einem großartigen Management. Große Preisnachlässe sind gut, aber er zahlt auch glücklich einen vernünftigen Preis für ein objektiv großartiges Geschäft. Die Art der einfachen Geschäftsmodelle, die er bevorzugt, passt nicht recht zu hochvolatilen Aktien.

Buffett mag Versicherungsgesellschaften, Lebensmittelhersteller, Eisenbahnen und Großbauunternehmen. Diese Geschäftsmodelle haben meist eine jahrhundertelange Historie, sind gut verstanden und könnten mit einem Schinkenbrot in einer Hand geleitet werden.

Netflix hingegen betritt neues Land in einer Branche, die vor fünf Jahren noch gar nicht existierte. Die Regeln für digitale Streaming-Anbieter müssen erst noch geschrieben werden. Das berühmte Schinkenbrot von Buffett würde ganz sicher dieses Unternehmen zerstören.

Es bedarf einer Vision und Vorstellungskraft, um das zu leisten, was Netflix CEO Reed Hastings leistet. Dies sind gute Managementqualitäten, aber überhaupt nicht das, wonach Buffett sucht. Die Aktie ist aufgrund fünf verschiedener Anlässe letztes Jahr um mindestens 10% gefallen. Selbst Hastings würde zugeben, dass die Aktien von Netflix im Moment überbewertet sind.

Also, nein. Netflix mag ein großer Gewinner auf lange Sicht sein und eine großartige Aktie für eine bestimmte Art Investor (einschließlich dir). Allerdings gehören Innovatoren, die Geld verbrennen, ganz einfach nicht in Buffetts Portfolio.

Buffett zwitschert nicht über die Geschäftstugenden von Twitter. Bildquelle: Twitter

Buffett zwitschert nicht über die Geschäftstugenden von Twitter. Bildquelle: Twitter

Tim Brugger (Twitter):

Obwohl Buffett Technologieaktien nicht komplett meidet – IBM war letztes Jahr sein fünftgrößtes Aktienpaket – erfüllen viele nicht die Investitionskriterien. Diese basieren auf dem „Abstand zwischen dem Wert eines Unternehmens und dem Preis eines kleinen Anteils dieses Unternehmen auf dem Markt“. Seine konsequente Einhaltung dieser Philosophie bedeutet, dass Twitter wahrscheinlich außerhalb Buffetts Büro in Omaha bleiben wird.

Die Teile von Twitter garantieren nicht die gegenwärtige Bewertung von 33 Milliarden USD. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Schlüsselkennzahlen, inklusive des Wachstums der durchschnittlichen monatlichen Nutzerzahlen und das gegenwärtige Nutzerverhalten sind beide bemerkenswert schlecht. Ja, der armselige Zuwachs von 4 Millionen MAUs im vierten Quartal kam durch eine Änderung der Zählmethode zustande, um die echten Nutzer besser zu zählen, aber die Schwäche bleibt besorgniserregend.

Vielleicht ist die Antwort auf Twitters stagnierendes MAU-Wachstum, dass jeden Monat 500 Millionen Nichtnutzer die Seite besuchen und Nichtnutzer bleiben. Dies sollte ein Weckruf für Investoren sein, aber Buffett wird nicht darauf anspringen. Ein weiteres Teil, welches kaum passen dürfte, ist die aktienbasierte Mitarbeiterbeteiligung von 631,6 Millionen USD, die auf 725 Millionen USD dieses Jahr ansteigen dürfte. Dies ist deutlich mehr als Twitter beabsichtigt, für Investitionen auszugeben, um seine Wachstumspläne zu unterstützen.

Was ist mit dem Umsatz? Basierend auf den Vorhersagen für 2015 ist selbst sein gerühmter Umsatz drauf und dran, sich auf 60% zu verlangsamen, nachdem er sich 2014 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hatte. Der Umsatz war einer der wenigen positiven Punkte für Twitterbefürworter. Eine Abschwächung in einer Zeit, die riesiges Wachstum bringen sollte, ist eine große Sorge.

Nein, Twitter wird so bald nicht auf Buffetts Einkaufsliste stehen.

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Dieser Artikel wurde von Anders Bylund, Dan Caplinger, Tim Brugger, Andrés Cardenal, and Bob Ciura auf Englisch verfasst und am 20.04.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Amazon.com, Berkshire Hathaway, Facebook, Netflix und Twitter. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com, Berkshire Hathaway, Facebook, International Business Machines, Netflix und Twitter.



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