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Exklusiv: Wie das Management von IBM das Internet der Dinge als Transformations-Chance sieht

IBM (NYSE:IBM) (FRA:IBM) hat vor Kurzem angekündigt, in den kommenden vier Jahren 3 Milliarden USD zu investieren, um eine neue „Internet der Dinger“ (IoT)-Sparte aufzubauen. Das Unternehmen schafft zusätzlich eine cloudbasierte, offene Plattform, die Kunden und Ökosystempartnern hilft, neue IoT-Lösungen zu entwickeln.

Wir haben uns mit IBM in Verbindung gesetzt, um mehr Informationen zu erhalten, was das IoT aus praktischer Sicht bedeutet und wie IBM plant, diese Chance in bare Münze zu verwandeln. Chris O’Connor, General Manager für das Internet der Dinge bei IBM, war so freundlich, uns mit verschiedenen Antworten und Einblicken in dieses aufregende Thema zu versorgen.

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Verständnis des Internets der Dinge

IoT könnte wie eine komplexe und hoch entwickelte Technologie klingen. Das Konzept ist allerdings ziemlich einfach. Geräte auf der ganzen Welt, egal, ob es ein Smartphone, ein Haushaltsgerät, ein Auto oder ein Flugzeug ist, haben verschiedene Sensoren. Diese Sensoren werden immer stärker über WLAN und andere Protokolle miteinander verbunden. Das Internet der Dinge instrumentalisiert und verbindet all die Geräte um uns herum und schafft somit Intelligenz.

O’Connor glaubt, dass IBM einer wahren Transformations-Chance gegenübersteht. Die Größe und das Ausmaß könnten so groß, wie die Cloud sein.

„In den kommenden Jahren wird es fünf bis sieben Mal so viele Geräte für das Internet der Dinge geben, wie Menschen auf diesem Planeten. Das bedeutet ein Potenzial von 50 Milliarden Geräten. Jedes dieser Geräte wird um sich herum Zehntausende Sensoren haben. Ein einfaches Gerät hat zwar nur wenige, aber ein Flugzeug hat Tausende. Denke an die Fülle an Informationen, die diese Geräte bereitstellen.

Hier ist die Chance. Wir denken, dass 80% der Informationen, die von diesen Milliarden Dingen kommen, heute nicht in Handlungen umgesetzt werden. Wir schätzen, dass 60% der Daten in wenigen Sekunden ihren Wert verlieren. Die Fähigkeit, Unternehmen zu transformieren, um auf diese Informationen schnell zu reagieren, bietet Möglichkeiten für bessere Sicherheit, größer Margen und neue Geschäftsprozesse, wie Dienste und Wartung. Dies wird die Sicht auf den Verkauf von Geräten und die Arbeit mit ihnen verändern.“

IoT profitabel machen

IBM arbeitet mit verschiedenen Partnern, um IoT-Lösungen in verschiedenen Branchen zu implementieren. 2014 haben IBM und AT&T (NYSE:T) eine Allianz gebildet, um ihre Analytics-Plattformen, ihre Clouds und ihre Sicherheitstechnologien miteinander zu kombinieren. Damit wollen sie bessere Einblicke in die Daten erhalten, die durch Maschinen aus verschiedenen Branchen gewonnen wurden. Die Partnerschaft konzentriert sich zunächst darauf, neue Lösungen zu schaffen, die für Stadtverwaltungen und mittlere Energieversorger gedacht sind.

Diese Organisationen können Daten von Transportfahrzeugen, Stromzählern, Videokameras und vielem mehr integrieren und auswerten. Im Ergebnis sind die Städte besser in der Lage, ihre Strukturen und Trends auszuwerten und die Stadtplanung zu verbessern. Zudem können die Versorgungsunternehmen ihre Ausrüstung besser managen und die Kosten reduzieren.

IBM scheint sich besonders auf die Transportbranche zu konzentrieren. Dort ist das Unternehmen Partnerschaften mit Airbus und Cummins (NYSE:CMI) (FRA:CUM) eingegangen.

O’Connor erklärt es so:

„Es geht nicht nur um das Gerät. Man nimmt Umweltdaten, Wetterdaten, Kartendaten und andere Informationsquellen und bringt sie zusammen. Darin ist IBM spitze. Wir haben unsere Analytics-Engines und unsere Fähigkeiten, diese Daten zu verarbeiten und einen Einblick darin zu gewinnen.

Man kann einem Flugzeug helfen, ruhiger zu fliegen und weniger Treibstoff zu verbrauchen oder man kann einem Autofahrer die richtige Route zum Ziel zeigen. All diese Dinge bieten Chancen für unsere Kunden.“

Cummins stellt Motoren für eine Vielzahl von Branchen her. Darunter sind Autos, kleine LKWs, große Landwirtschaftsmaschinen und Bergbauausrüstung. In dieser Branche können Störungen besonders teuer und schädigend sein. Eine kaputte Ausrüstung kann die gesamte Arbeit hemmen. O’Connor gab ein paar Einblicke, wie IBM Cummings hilft, mit IoT-Technologien Mehrwert zu schaffen.

„Cummins nutzt seine Motoren, um daran kleine Computer zu montieren. Dann wird ein Paket gebaut, wie der Motor laufen sollte. Dieses wird an die Leute weitergegeben, die den Motor in das Gerät einbauen, egal, ob es ein Traktor, Landwirtschaftsausrüstung oder ein Auto ist. Damit wird es Teil des fertigen Produktes. Cummins ist so in der Lage, die Wartung zu verbessern, denn es kann vorhersagen, wann eine Reparatur notwendig ist und dies bereits vor einer Störung signalisieren. Es kann damit nicht nur die Funktionsweise optimieren, sondern auch inkonsistentes oder schädliches Verhalten vermeiden. Beide Aspekte sind sehr wichtig.“

Über die Wettbewerbsstärke von IBM bei IoT

Das Internet der Dinge sieht wie eine massive Chance für die vor uns liegenden Jahre aus. Es gibt bereits zahlreiche praktische und wertvolle Anwendungen und alles deutet darauf hin, dass wir erst am Anfang dessen stehen, was eine ganze Reihe von Innovationen angeht.

Chancen ziehen jedoch auch Konkurrenten an. IBM muss sich daher gegen verschiedene, große Unternehmen durchsetzen, die ebenfalls ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Im Januar 2014 investierte Google (NASDAQ:GOOG) (FRA:GGQ1) (ETR:GGQ7) 3,2 Milliarden USD in den Kauf von Nest Labs, einem führenden Unternehmen von intelligenten Thermostaten und Rauchmeldern. Dies heißt, dass Google für einen einzigen Kauf mehr ausgegeben hat als IBM in den kommenden vier Jahren für die gesamte Internet-der-Dinge-Initiative.

General Electric (NYSE:GE) ist ein besonders starker Wettbewerber auf der industriellen Seite. Mit seiner Predix-Technologie sammelt das Unternehmen 50 Millionen Datenpunkte von 10 Millionen Sensoren, die in Ausrüstung stecken, die 1 Milliarde USD wert sind und in verschiedenen Branchen eingesetzt werden. General Electric hat 2014 bereits mehr als 1 Milliarde USD Umsatz in diesem Zweig gemacht; Tendenz steigend.

Obwohl IBM sicherlich nicht als einziges Unternehmen versucht, aus dem IoT Profit zu schlagen, glaubt O’Connor, dass das Unternehmen gut aufgestellt ist, um im Wettbewerb zu bestehen. Hilfreich dabei sind die Daten, die es sammeln kann, die überlegenen Cloudfähigkeiten und die einzigartigen Stärken.

„IBM hat die Chance, mit allen Akteuren in allen Branchen des Internets der Dinge in einer einzigartigen Weise umzugehen. Wir sind zwar nicht für die Herstellung der Komponenten verantwortlich, aber wir verstehen, wie wir die Daten integrieren können. Damit sind wir in der Lage, die Informationen aus zahlreichen Quellen zu integrieren. Dies ist eine große Stärke.

Als zweiten Punkt besitzen wir die Fähigkeit, Cloud-Fähigkeiten auf der ganzen Welt anzubieten. Unsere Investition ist unvergleichlich. Wir haben zahlreiche Länder angepeilt und dort unsere Cloud-Lösungen in jedem Winkel installiert. Das Internet der Dinge kann überall laufen.

Zudem schaffen wir neue Geschäftsmodelle für zahlreiche Branchen und sind so in der Lage, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Wir spezialisieren uns nicht nur darauf, beim Verständnis der Daten zu helfen und die Reichweite der Cloud zu vergrößern, sondern auf das Engagement, also die Fähigkeit neue Geschäftsmodelle mit unseren Kunden zu entwickeln. Diese damit wettbewerbsfähig zu machen ist eine Schlüsselfähigkeit, die wir dem Internet der Dinge beibringen.“

Wenn wir uns die Größe dieser Chance ansehen, dann sollte IoT genug Platz für mehrere Teilnehmer bieten. IBM scheint die technologische Stärke, die Markenwahrnehmung und die Beziehungen zu Kunden in unterschiedlichen Branchen und Gegenden zu haben, um von der IoT-Revolution zu profitieren.

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The Motley Fool empfiehlt Cummins, Google (A-Aktien), and Google (C-Aktien). The Motley Fool besitzt Aktien von Cummins, General Electric Company, Google (A-Aktien), Google (C-Aktien) und International Business Machines.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal auf Englisch verfasst und am 15.04.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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