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DAX 12.000 ist erst der Anfang

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Hier ein kleiner, lieb gemeinter Hinweis: Der DAX geht gerade durch die Decke.

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Nachdem er im Januar endlich die 10.000er-Marke erreicht hat, mussten wir nicht lange warten, bis er auch die 11.000er-Hürde nahm. Und just in der vergangenen Woche schaffte er die 12.000. Der Index ist seit Anfang des Jahres um mehr als 20% gestiegen.

Und dein Portfolio ist doch sicherlich so aufgestellt, dass es von diesem Wachstum profitiert? Falls du aber noch nicht investiert hast und dir jetzt Sorgen machst, dass du nicht mehr auf den fahrenden Zug aufspringen kannst – keine Sorge. Es gibt genug Gründe, aus denen der Index – und deutsche Aktien insgesamt – in den nächsten Monaten und Jahren noch mehr an Wert zulegen können.

Gibt es auf dem Aktienmarkt so etwas wie eine Eigendynamik?

Wenn du regelmäßig Mannschaftssport oder ab und zu mal Spiele der Bundesliga verfolgst, dann bist du sicherlich mit dem Konzept von Impulsen und Dynamik vertraut. Es gibt mindestens ein Mal pro Match den Moment, in dem der Moderator etwas dieser Art loslässt: „Mannschaft XY ist gerade am Drücker.“ Oder: „Die Spielanteile haben sich jetzt ganz klar verschoben“ oder „Team XY ist jetzt überhaupt nicht aufzuhalten!“

Diese Kommentare hörst du meist dann, wenn eine Mannschaft binnen kurzer Zeit gute Chancen herausarbeitet oder sogar Tore schießt, wenn ein Team ganz klar das Spiel in der Hand hat. Erinnerst du dich an die erste Hälfte des WM-Halbfinals Brasilien gegen Deutschland im letzten Jahr? Gut. Genau das meine ich.

Aber existiert dieses Phänomen tatsächlich? Kann eine Mannschaft tatsächlich das „Moment“ für sich haben? Kann die Kontrolle über ein Spiel tatsächlich mit Taten auf dem Spielfeld erlangt werden?

Über Sport maße ich mir kein definitives Urteil an. Und über Aktien? Können Aktien ebenso eine Eigendynamik entwickeln, eine Dynamik, die sich immer weiter hochschaukelt, das Unternehmen stützt, Investoren wie Bienen zum Honig lockt und ein Unternehmen damit weiter und weiter emporhebt?

Ich spreche nicht über technische Faktoren. Viele Trader können dir gleich mehrere Ohren abkauen: gleitende Mittelwerte, das Head-and-Shoulders-Chart-Muster, Stochastik-Oszillatoren. (Und nein, ich weiß auch nicht, was dieser letzte Begriff bedeutet.) Davon soll hier auch gar nicht die Rede sein.

Betrachte stattdessen einmal, was passiert, wenn ein Unternehmen gute Zahlen berichtet und die Aktienwerte deswegen nach oben steigen:

  • Mitarbeiter sind erfreut, dass ihr Einsatz Früchte getragen hat.
  • Frankfurter Aktienanalysten bewerten die Aktie besser und passen die Preisziele an.
  • Ein höherer Aktienwert vermittelt dem Vorstand und seinen Angestellten – die oft selber Anteile am Unternehmen halten – mehr Wohlstand.
  • Das Unternehmen kann es sich leisten mehr Mitarbeiter einzustellen, höhere Löhne und Boni zu zahlen sowie mehr in das Unternehmen zu reinvestieren, um weitere hohe Einnahmen zu generieren.
  • Generell: Die Moral steigt.

Diese sehr grundsätzlichen Faktoren können dazu führen, dass ein beständiges Wachstum einsetzt und in den darauf folgenden Quartalen und Jahren gute Resultate zu erwarten sind. Somit steigt der Aktienpreis – was die „Dynamik“ des Unternehmens noch weiter beschleunigt und treibt.

Und jetzt stell dir das umgekehrte Szenario vor: Ein Unternehmen muss schlechte Bilanzen vorlegen, die den Aktienwert sinken lassen.

  • Angestellte fühlen sich entmutigt, dass man die Ziele nicht erreicht hat, die der Vorstand gesteckt hatte.
  • Die Analysten in Frankfurt korrigieren die Preisziele nach unten, bewerten die Aktie schlechter.
  • Aktienanteile sind weniger wert – oder gleich wertlos.
  • Mitarbeiter fühlen sich finanziell weniger gut aufgestellt.
  • Das Unternehmen muss den Gürtel enger schnallen, Kosten einsparen (darunter auch Boni für Mitarbeiter), Projekte streichen und vielleicht sogar Mitarbeiter entlassen.
  • Die Moral sinkt gen Boden.

All die Gründe, die ich im ersten Szenario aufgelistet habe und die den Wert der Aktie nach oben haben steigen lassen, haben nun den genau gegenteiligen Effekt. Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, aus dem du immer wieder Unternehmen findest, die Quartale und Jahre hindurch schlechte Resultate liefern – nur weil sie ein Mal unterdurchschnittliche Zahlen vorgelegt haben.

Stell dir nun den „Dynamik-Effekt“ für alle 30 Unternehmen des DAX vor. Der Index stieg in die Höhe, weil viele der wichtigsten DAX-Mitglieder großartig ins laufende Jahr gestartet sind. Wirf bloß einmal einen Blick auf die Zahlen dieser DAX-Unternehmen für das Jahr 2015 bis jetzt:

Unternehmen Rendite 2015
K+S Aktiengesellschaft (FRA:SDF) 41,4%
Volkswagen AG (ETR:VOW) 36,7%
Bayerische Motorenwerke (FRA:BMW) 34,7%
Daimler AG (FRA:DAI) 33,0%
Merck (FRA:MRK) 32,8%
BASF (FRA:BAS) 29,9%
Continental (FRA:CON) 29,3%

Quelle: S&P Capital IQ, Datenstand Marktschluss 17.3.2015

Durchschnittlich betrachtet sind die DAX-Aktien bis heute um 21,5% gestiegen. Lediglich drei der 30 Unternehmen im DAX – Lufthansa (FRA:LHA), E.ON (FRA:EOAN) und RWE (FRA:RWE) – sind in den roten Zahlen.

Noch mehr Rückenwind für den DAX

Natürlich sind wir uns darüber bewusst, dass die größten Zulagen des DAX bislang nicht unternehmensspezifisch sind. Es gibt einige makroökonomische Faktoren, die weiteren Wind in die Segel deutscher Unternehmen blasen.

Erst kürzlich hat sich die Europäische Zentralbank dazu verpflichtet, dass man von jetzt bis September 2016 jeden Monat 60 Milliarden EUR wert an Staatsanleihen wie auch Bonds aus dem privaten Sektor kaufen wird. Abgesehen davon, dass der Markt damit mit Euro geflutet wird (und damit der Wert der Währung abnimmt), sollten diese Käufe die deutsche und europäische Bond-Ausbeute für die nahe Zukunft auf Rekordtief halten.

Die deutsche Wirtschaft holt sich 50% ihres Bruttosozialprodukts aus Exporten. Ein günstigerer Euro macht Produkte und Dienste von großen deutschen Unternehmen für internationale Käufer natürlich noch attraktiver. Damit wird das Wachstum der größten und wichtigsten Wirtschaft der Eurozone noch weiter angekurbelt. Gleichzeitig helfen geringere Zinssätze bereits starken deutschen Unternehmen dabei, die Kapitalkosten zu senken – was wiederum Investitionen ankurbelt und Geschäftstätigkeit ankurbelt.

(Die Zentralbank der USA haben vor ein paar Jahren ein ganz ähnliches Stimulus-Programm gestartet. Schau dir nur einmal an, wie seitdem der S&P 500 und der Dow Jones performt haben.)

Kurz: Der DAX, der sich größtenteils aus großen, multinationalen und exportstarken Unternehmen zusammensetzt, kann von den Stimulationsmaßnahmen der EZB nur profitieren. Es ist wahrscheinlich, dass wir in den kommenden Monaten verbesserte Verkaufszahlen und Einnahmen von DAX-Unternehmen sehen werden. Vor allem, wenn Deutschlands Wirtschaft so richtig loslegt. Und das könnte weiteres Wachstum des Aktienwerts bedeuten, was die Dynamik des DAX beschleunigt.

Dynamik kann nicht gemessen werden

Allerdings ist es entscheidend, dass – wie ein Zehnminutenabschnitt in einem 90 Minuten dauerndem Match – Dynamik meist ein Kurzzeit-Phänomen ist. Eine steigende Aktie oder steigender Aktienmarkt kann nur zum Glück eines Unternehmens beitragen. Um mit Warren Buffetts Mentor Ben Graham eine Legende zu zitieren: Kurzfristig ist der Aktienmarkt wie eine Wahlmaschine. Langfristig ist er aber mehr wie eine Waage.

Über die Zeit wird der Aktienpreis auch die dem Unternehmen zugrunde liegende Stärke reflektieren. Selbst wenn Unternehme wie K+S, Volkswagen und Merck jetzt gerade weit oben sind, können sie diese Position als großartige Langzeit-Investments nur verteidigen, wenn die Resultate die Erwartungen erfüllen, die durch den Preis in ihren Aktien verborgen sind.

Auf dieser vorsichtigen Note sollten wir uns alle auf den nächsten Meilenstein freuen: den DAX 13.000!

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