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Lufthansa Aktie: Kaufen oder verkaufen?

Hallo Fools, heute haben wir ein Kräftemessen! Und zwar: Sollten Anleger Lufthansa (ETR:LHA) (FRA:LHA) jetzt kaufen? Oder sollten wir fernbleiben?

Bei The Motley Fool wissen wir, dass die Aktien eines Unternehmens nicht einfach „ein Kauf“ oder „ein Verkauf“ sind. Für jedes Unternehmen gibt es positive und negative Punkte. Als Anleger müssen wir beide Seiten kennen, um eine kluge Entscheidung zu treffen.

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Also haben wir heute zwei Fool.de Analysten – John Bromels und Miklos Szekely – die ihre gegensätzlichen Ansichten zu Lufthansa teilen werden.

Lasst den Kampf beginnen!

John Bromels (Lufthansa Bull-Ansicht)

Die aktuellen Leiden der Lufthansa (stand heute liegt die Aktie um etwa 13,7 % unter ihrem Höchststand Ende Januar) sind gut dokumentiert. Streiks. Erhöhter Preisdruck von Low-Cost-Fluggesellschaften. Asiatische Fluggesellschaften, die Fortschritte auf dem europäischen Markt machen. Und jetzt hat das Unternehmen auch noch die Dividende ausgesetzt. Klingt wie eine gute Zeit zu verkaufen, verkaufen, verkaufen!

Aber: Ich glaube – insbesondere nach dem Rückgang um 4,5 % vergangenen Freitag -, dass eine Menge dieses Aufruhrs bereits in den Aktienkurs eingepreist ist. Eigentlich könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, die Aktie mit einer langfristigen Perspektive zu kaufen. Einfach ausgedrückt: Ich glaube es kann nicht viel schlimmer für Lufthansa kommen als jetzt.

Ein Teil des Gegenwinds für Lufthansa ist temporär:

  • Der Rückgang der Ölpreise war aufgrund der Treibstoff-Absicherungspolitik des Unternehmens wirklich schlecht für Lufthansa im Jahr 2014. Jedoch werden die Ölpreise wieder steigen und die Absicherung wird sich hoffentlich wieder auszahlen, so wie sie es in der Vergangenheit hat.
  • Ein Gewerkschafts-Streik ist eine No-win Situation. Gewerkschaftsmitglieder verlieren Löhne; Das Unternehmen verliert Umsatz (und viel davon: Lufthansa schätzt, dass sich die Streik-Verluste im Jahr 2014 auf 232 Millionen Euro summierten). Letztlich ist es im Interesse beider Seiten zu einer Einigung zu kommen, und ich glaube, das wird hier bald passieren.
  • Im Jahr 2014 verkaufte Lufthansa seine IT-Einheit an IBM und wird seine IT-Services auslagern. Dies resultierte in einen 240 Millionen Euro Verlust im Jahr 2014, wird aber die Kostensenkung voranbringen.
  • Obwohl die Dividende für 2014 eliminiert wurde sagte Finanzvorstand Simone Menne, dass sich das Unternehmen verpflichtet, in Zukunft wieder zu zahlen.

Ich gebe offen zu, dass dies ein sehr spekulatives Spiel wäre. Aber ich glaube, dass Lufthansa abheben wird.

Miklos Szekely (Lufthansa Bär-Ansicht)

Lufthansa hat möglicherweise eine Chance kurzfristige Kursgewinne zu erreichen — aufgrund des stark reduzierten Treibstoffpreises. Die Firma fliegt allerdings zeitgleich gegen mehrere langfristige Gegenwinde. Anbei die wichtigste Gründe, warum ich nicht denke, dass Lufthansa eine gute Anlageidee ist:

  • Starker und steigender Wettbewerb: Lufthansa wird von zwei Seiten unter Druck gesetzt: Auf der Kurzstrecke gewinnen Billigflieger wie Ryanair mehr und mehr Marktanteile. Und das mit einer Kostenstruktur, die 30% unter Germanwings — Lufthansas eigener Billigflieger-Sparte — liegt. Auf der Langstrecke wachsen die drei Golf-Fluggesellschaften Emirates, Etihad und Qatar Airways aggressiv in der Europa-Asien-Region, unterstützt durch großzügige Subventionen ihrer jeweiligen Regierung.
  • Hohe Arbeitskosten und inflexible Gewerkschaften: Deutsche Piloten verdienen doppelt so viel wie ihre US-amerikanischen Kollegen. Doch jede sinnvolle Bemühung, diesen Wettbewerbsnachteil zu beseitigen, wird von starken Gewerkschaften abgelehnt. 2014 gab es insgesamt zehn Streiks gegen die vorgeschlagenen Änderungen der Vorruhestandsregelung der Piloten und den geplanten Anstieg der Billigflieger-Flüge, bei denen Piloten weniger verdienen. Diese Streiks haben Lufthansa im letzten Jahr mehr als 230 Millionen EUR gekostet und ich sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels.

Im Allgemeinen waren Airlines immer ein riskantes Geschäft und haben Anleger meist enttäuscht. Die jüngst erfolgte Streichung der Dividende zeigt, dass Europas größte Fluggesellschaft hier keine Ausnahme ist. Als ein „kaufen und halten“ Anleger würde ich es vermeiden, in Lufthansa zu investieren.

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John Bromels, Matt Koppenheffer und Miklos Szekely besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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