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Ist GlaxoSmithKline PLC’s Monster Dividende das Risiko wert?

Der britische Pharma-Gigant GlaxoSmithKline (NYSE:GSK) (ETR:GS7) hat  in jeder Hinsicht ein schreckliches Jahr 2014 hinter sich. Im Laufe des Jahres fielen aufgrund der Ablehnung in den USA der bevorzugten Kostenübernahme durch die Zahlenden für die Next-Generation Atemwegs-Medikamente Anoro und Breo Ellipta die Umsätze deutlich hinter die Erwartungen zurück.

Dann gab es einen Bestechungsskandal in China, der mit einer Geldbuße in Höhe von fast 500 Millionen USD endete und der eine ganze Reihe weiterer Bestechungsvorwürfe in vielen anderen Wachstumsmärkten nach sich zog, die voraussichtlich am Ende des Tages zu mindestens noch einmal so viel Geldstrafen führen werden.

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Glaxo warf sogar im hochprofitablen Bereich Onkologie das Handtuch, nachdem der Krebs-Impfstoff MAGE-A3 zumindest vorerst daran gescheitert war, dass eine zweite Langzeitstudie zur Wirkung auf nicht-kleinzellige Lungenkarzinome zu nicht befriedigenden Ergebnissen führte. Im Anschluss an diesen hochkarätigen klinischen Flop gab das Unternehmen seine Abteilung Onkologie, die im Jahr 2013 noch rund 1,5 Milliarden USD Umsatz gemacht hatte, für einen Anteil an der Impfstoffsparte von Novartis (NYSE:NVS) (ETR:NOT) plus etwa 9 Milliarden USD Cash komplett ab.

Inzwischen zogen die Investoren angesichts dieser Flut von schlechten Nachrichten reihenweise aus Glaxo ab, was zu einem zweistelligen Rückgang des Aktienkurses führte.

GSK 2

Trotz des sinkenden Aktienkurses beschloss jedoch Glaxo’s Management, die Dividende nicht anzurühren und hat dem Vernehmen nach vor, die Auszahlung von 2,45 USD Dividende pro Aktie auch in 2015 weiterhin aufrecht zu halten. Das Ergebnis hiervon ist, dass Glaxo derzeit eine der höchsten Ausschüttungen aller Aktien im Gesundheitsbereich mit einer  stattlichen Ausbeute von 5,72% anbietet. Der durchschnittliche Ertrag im Gesundheitssektor liegt im Vergleich hierzu derzeit bei nur 2,22%.

Sollten Investoren auf diese Monsterdividende aufspringen?

Bevor sie das tun, sollten Investoren einige Dinge verstehen. Das Wichtigste dabei: Glaxo hat seine  Geschäftsstrukturen im Kern grundlegend verändert und sich ganz auf die Zukunft ausgerichtet. Wie der Bekanntgabe der Zahlen des dritten Quartals zu entnehmen war, beabsichtigt das Management, das Unternehmen so zu reorganisieren, dass es seinen Schwerpunkt künftig auf Impfstoffe und konsumentenbezogene Gesundheitsvorsorge setzen wird.

Man erwartet, dass diese beiden Bereiche innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre mehr als 40% aller Einnahmen ausmachen werden. zum Vergleich, Impfstoffe und konsumentenbezogene Gesundheitsvorsorge machen derzeit etwa 35% des Gesamtumsatzes aus.

Im Rahmen dieser leichten Abwendung von Arzneimitteln wird Glaxo auch die Möglichkeiten eines Börsengangs für eine Minderheitsbeteiligung an seinem schnell wachsenden HIV Geschäft, ViiV Healthcare, prüfen, von dem man Mitinhaber mit Pfizer (NYSE:PFE) (FRA:PFE) und Shionogi ist .

Obwohl ein Börsengang nicht so bald zu erwarten ist, ist die Idee dahinter, wie ich denke, eine ganze Reihe von Optionen in der Hinterhand zu haben, falls das Unternehmen weiter in die Bereiche der Impfstoffe und konsumentenbezogenen Gesundheitsvorsorge vordringen möchte. Vermutlich verbunden mit einer erheblichen Steigerung des Forschungs- und Entwicklungsbudgets (das Glaxo Management ist nicht gerade bekannt dafür, große Übernahmen zu verfolgen).

Ist Glaxo also ein guter Kauf – oder nicht?

Unter dem Strich gilt das Folgende: Glaxo ist dazu verdonnert, sich zu einem kleineren, weniger profitablen Unternehmen zu entwickeln. Onkologie-Produkte haben in der Regel die höchsten Margen und Umsatzuwächse in der Pharmaindustrie und man kann nicht einfach einen so hocheffektiven Bereich durch Impfstoffe und konsumentenbezogene Gesundheitsprodukte ersetzen.

Obwohl das Management wiederholt erklärt hat, dass eine Dividendenkürzung nicht zur Diskussion steht, bedeutetdas aber auch, dass  man sich fragen muss, ob das Unternehmen seinem Versprechen auf Dauer nachkommen kann. Der Verkauf des Bereiches Onkologie sollte genug Geld einbringen, um die Dividende auch in diesem Jahr zahlen zu können. Aber bis all diese großen Veränderungen umgesetzt sind, sagen wir bis 2016, könnte das Management doch irgendwann keine andere Wahl haben, als die Auszahlung zu reduzieren.

Angesichts der niedrigeren Gewinnmargen und Cashflows wäre die Alternative hierzu nur, die Forschungs- und Entwicklungskosten — den Lebensnerv eines jeden Unternehmens der Gesundheitsbranche — einzufrieren. Wenn ich Aktionär wäre, würde ich dem Management eher empfehlen, die Dividende zugunsten künftigen Wachstums zu opfern.

Alles in allem: Dieser Gesundheits-Riese könnte noch eine Weile fallen, bis er seinen Tiefpunkt erreicht. Er hat einen dramatischen Reorganisationsaufwand in Geschäftsfeldern vor sich, die mehr und mehr durch  langsameres Wachstum und geringere Gewinnspannen geprägt sind.

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The Motley Fool hält keine Position irgendeiner der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von George Budwell auf Englisch verfasst und wurde am 30.12.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

 



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