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3 Gründe, die Lufthansa-Aktie zu kaufen

Richard Branson sagte einmal: „Wenn du Millionär werden möchtest, fang mit einer Milliarde Dollar an und gründe eine neue Fluggesellschaft.“

Sir Richard sollte es wissen: Er hat Virgin Atlantic gegründet. Warren Buffett dagegen ist kein Fan der Luftfahrtindustrie, laut ihm ist es „eine tödliche Falle für Anleger“.

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Dennoch haben die US Airline-Aktien im Jahr 2014 Anlegern Spitzenleistungen dank branchenweiter Kapazitätsdisziplin, sorgfältigem Kostenmanagement und dem jüngsten Ölpreiseinbruch eingebracht. Der AMEX Airline Index ist um fast 50 % gestiegen und manche Airline-Aktien haben sich sogar verdoppelt.

Gibt es einen Grund zu glauben, dass Lufthansa (ETR:LHA) (FRA:LHA), Europas größte Fluggesellschaft, diesem Trend folgen und im Jahr 2015 ihre Investoren belohnen könnte? Während ich immer noch Zweifel an der langfristigen Investitionsthese in Fluggesellschaften habe, sind hier drei Argumente, hinsichtlich Lufthansa optimistisch zu sein:

Sinkender Ölpreis

Wie die Grafik unten zeigt ist der Ölpreis in den letzten sechs Monaten stark gesunken: Der Brent Ölpreis ist im letzten Jahr um 49 % gefallen. Da Kraftstoff ein wichtiger Kostenfaktor für Airlines ist – für Lufthansa liegt er ungefähr bei 22 % der Betriebskosten – hat ein Einbruch wie dieser einen erheblichen positiven Einfluss auf die Profitabilität.

Öl (Brent) Spot-Preis, USD je Barrel

Brent pic

Quelle: Google Finance, 2. Februar 2015

Laut offiziellen Schätzungen der Lufthansa hat das Unternehmen 6,7 Milliarden EUR für Kraftstoff im Jahr 2014 ausgegeben. Für 2015 prognostiziert die Firma einen Rückgang von 900 Millionen EUR auf 5,9 Milliarden EUR. Es gibt zwei Gründe, weshalb der Rückgang nicht größer ist:

  • 73 % der Treibstoffkosten für das Jahr 2015 sind auf einem Preisniveau von 105 USD je Barrel abgesichert, sodass der Preisrückgang nur einen relativ kleinen Teil des Gesamtbedarfs beeinflusst;
  • Kraftstoffpreise sind in US Dollar berechnet und ein Teil der Preissenkung wird wegen eines schwächeren Euros eliminiert, da Lufthansa mehr Euro für die US Dollar Preise zahlen muss.

Gleichzeitig basiert die offizielle Schätzung auf einem Ölpreis von 55 EUR je Barrel. Der aktuelle Preis von 44 EUR (am 3. Februar 2015) würde eine extra Ersparnis von 800 Millionen EUR generieren. Dies würde die Gesamtersparnis auf ungefähr 1,7 Milliarden EUR steigern. Auch wenn ein Teil davon als Preisnachlass an die Kunden weitergegeben wird, sollte der Einfluss auf die Profitabilität trotzdem sehr deutlich ausfallen.

Fortschritte bei den Tarifverhandlungen und andere Kostensenkungen

2014 war das Jahr der Streiks bei Lufthansa: Die Firma stand in einem langwierigen Konflikt mit den verschiedenen Gewerkschaften – vor allem mit der Gewerkschaft der Lufthansapiloten „Vereinigung Cockpit“. Dabei geht es um die Vorruhestandsregelung der Piloten und um den geplanten Anstieg der Billigflieger-Flüge durch Germanwings und Eurowings, bei denen Piloten weniger verdienen. Insgesamt gab es zehn Streiks im vergangenen Jahr, die mehr als 200 Millionen EUR gekostet haben.

Allerdings gab es auch Fortschritte: Das Unternehmen konnte Tarifverträge mit den Piloten und Flugbegleitern von Austrian Airlines, mit einem der beiden Schweizer Pilotenverbände und in jüngster Zeit mit den Eurowings-Piloten erfolgreich unterschreiben. Und obwohl es kein Ende in Sicht für eine Einigung mit den Lufthansa-Piloten gibt, könnte sich das Blatt wenden: da die Deutschen sich immer mehr gegen die streikenden Piloten wenden, werden die Chancen, dass das Unternehmen einen Deal mit erheblichen langfristigen Vorteilen verhandeln kann, immer besser.

Zusätzlich zu den Tarifverhandlungen fokussiert die Firma auch auf andere Kostensenkungsmöglichkeiten. Ihr langfristiges Geschäftsoptimierungsprogramm „SCORE“ erzeugt mehr und mehr Effizienzeinsparungen – die Erwartungen sind sowohl 2014 und 2015 über 1 Milliarde EUR –, während die damit verbundenen Restrukturierungs- und Projektkosten immer geringer werden. Als Konsequenz sollten die Stückkosten außerhalb Treibstoff – „Kosten pro angebotenem Sitzkilometer“ oder „CASK“ genannt – im Jahr 2014 um 2 % geringer werden (ohne Einmaleffekte und Bilanzierungsänderungen).

Stabile Gewinne außerhalb der Airline Gruppe

Lufthansa hat eine starke Präsenz außerhalb des reinen Fluggeschäfts: Die Dienstleistungsunternehmen – Wartung, Reparatur und Überholung (MRO), Catering, Fracht und IT-Dienstleistungen – erzeugen 24 % des Gesamtumsatzes; MRO und Catering sind weltweit führend. Diese Unternehmen wachsen schneller als das Passage Airline-Segment und haben eine bessere Gewinnmarge. Mit Ausnahme des unbeständigen Frachtgeschäfts erzeugen sie einen stabilen Gewinn von einer halben Milliarde EUR auch während eines Rückgangs der Industrie.

Es ist keine Überraschung, dass das Segment einer der Schwerpunkte für zukünftiges Wachstum ist. Bis 2020 will Lufthansa 30 % ihres Umsatzes aus diesen Dienstleistungen generieren. Zu diesem Zweck baut die Firma in Asien, im Nahen Osten und in Nordamerika aus und prüft Möglichkeiten in benachbarten Märkten, wie zum Beispiel Zug-Catering, Fuß zu fassen.

Foolisches Fazit

Während die meisten Fluggesellschaften ihre Investoren in der Vergangenheit enttäuscht haben, erfährt die Industrie in letzter Zeit eine Renaissance. Lufthansa ist in einer besseren Position als die meisten europäischen Fluggesellschaften, dem nordamerikanischen Beispiel zu folgen. Die Firma hat starke Gewinne außerhalb der Airline-Gruppe, macht Fortschritte bei den Kostensenkungen und kurzfristig werden ihr auch die fallenden Treibstoffkosten helfen.

Nichtsdestotrotz, wie schon erwähnt, es kann viel schief gehen für die Firma und für die Branche im Allgemeinen. Die Argumente gegen einen Kauf der Lufthansa-Aktie werde ich in einem anderen Artikel behandeln, also bleib dran bei Fool.de.

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Miklos Szekely besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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