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Wie man sich frühzeitig zur Ruhe setzt: Der einfache und dennoch selten eingeschlagene Weg

Im Alter von 30 Jahren, nachdem meine Frau und ich mehr als ein halbes Jahrzehnt im Zentrum von Washington, D.C. unterrichtet hatten, waren wir total ausgebrannt. Wir haben gekündigt, den größten Teil unseres Hab und Guts verkauft und sind nach Costa Rica gezogen. Seitdem stellen viele Leute eine berechtigte Frage: Wie konnten wir uns so früh zur Ruhe setzen?

In Wirklichkeit waren wir nicht im „Ruhestand“. Wir haben lediglich etwas ausprobiert, das sich Mini-Ruhestand nennt. Während unseres 6-monatigen Aufenthalts in einem kleinen Dorf in Zentralamerika sind uns einen Menge Leute über den Weg gelaufen, die weit vom Weg abgekommen sind. Durch den Austausch mit diesen Auswanderern und den Kontakt zu Ansässigen ist uns klar geworden, was den frühzeitigen Ruhestand ermöglicht: Im besten Falle ist er nichts weiter als das Nebenprodukt eines ausgefüllten Lebens – vermischt mit ein bisschen Glück.

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Das Früher-Ruhestand-Kontinuum: zwei Mittel zum selben Zweck

Es scheint, als hätten all jene, die sich frühzeitig zur Ruhe setzen – oder noch besser, jene, die in jungen Jahren finanzielle Unabhängigkeit erlangt haben – dieses in einem Kontinuum getan. An dem einen Ende des Kontinuums befindet sich, was ich gerne als „Unausgewogenen Ansatz” bezeichne.

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Der Unausgewogene Ansatz ist Top-down und fokussiert sich auf den frühestmöglichen Ruhestand. Hier sind die Hauptgrundsätze an diesem Ende des Spektrums:

  • Übe genau den Beruf aus, der dir das meiste Geld einbringt, um soviel anzuhäufen, wie nur möglich.
  • Gebe so wenig wie möglich davon aus, sodass du die Differenz sparen und investieren kannst.
  • Hinsichtlich deiner persönlichen Entwicklung basieren alle Entscheidungen darauf, was dir am schnellsten deine „Ruhestandsnummer“ einbringt.

Es gibt genügend Leute, die – bewusst oder unbewusst – genau in dieses Ende des Spektrums fallen. Unzählige meiner Freunde sind, sobald sie mit der Uni fertig waren, als Investmentbanker an die Wall Street gegangen. Auch wenn jeder von ihnen seine eigenen Gründe hatte, so war der allgemeine Konsens doch sehr einfach gehalten: „Ich arbeite und mache richtig viel Geld, solange es geht. Und wenn ich keine Lust mehr habe, höre ich auf.“

Wie man sich sicher vorstellen kann, tauchten zehn Jahre später viele unbeabsichtigte Folgen dieses Ansatzes auf: angeschlagene Gesundheit (körperlich und geistig), wenig bedeutende soziale Bindungen und ein traurig verzerrtes Selbstbild, das unwiderruflich mit dem Eigenkapital verflochten war.

Aber auf unseren Reisen haben meine Frau und ich den „Ausgewogenen Ansatz“ gefunden, von dem viele finanziell unabhängige Leute Gebrauch gemacht haben, auch wenn finanzielle Unabhängigkeit nicht vorrangig eines ihrer Ziele war.

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Der „Ausgewogene Ansatz” ist Bottom-up und konzentriert sich darauf, so viel  Lebenserfahrung zu sammeln wie nur möglich – finanziell, gesellschaftlich, emotional, spirituell, was auch immer. Und weil er die besseren Worte findet als ich, sind hier die Schlüssel-Grundsätze seines Ansatzes, formuliert von dem beliebten Blogger Mr. Money Mustache:

  • „Es geht hier nicht darum, billig, minimalistisch oder extrem zu sein.”
  • „Das Talent, „Glück” und „Geld ausgeben” auseinander zu halten, ist der schnellste und zuverlässigste Weg zu einem besseren Leben.”
  • „Der Nebeneffekt, den dies mit sich bringt, ist, dass das Leben bei weitem nicht mehr so teuer ist und du dadurch viel schneller zu Reichtum gelangst.”

Ich kann jetzt schon die Argumente des Teufels hören: „Aber der Ausgewogene Ansatz garantiert keine finanzielle Unabhängigkeit, der Unausgewogene Ansatz dagegen schon.”

Hierzu möchte ich zwei Dinge loswerden: Erstens ist die Zukunft nicht vorhersehbar; es gibt keine Garantien. Zweitens: Während auch ein frühzeitiger Ruhestand nicht garantiert sein mag, so ist ein glücklicheres, ausgeglichenes Leben weit wahrscheinlicher. Und letztendlich existieren sehr wenige Menschen innerhalb der Extreme dieses Kontinuums – die meisten finden ihre glückliche Mitte.

Neubestimmung des frühzeitigen Ruhestands

Viele Leute, die mit einem unerwarteten Geldregen gesegnet wurden, ändern auf extremste Weise ihr Leben. Das mag sich so äußern, dass sie um die Welt reisen, sich Saisonkarten für die Bundesliga besorgen oder ihr Haus und ihr Auto aufmotzen. Und sicherlich würde sie das für eine Weile glücklich stimmen.

Der hinterlistige Aspekt hinter all diesen Dingen ist jedoch, dass es keinen anhaltenden Effekt auf das Glück hat. Die kalten, harten Fakten wissenschaftlicher Studien, sowie die Anekdoten aus unserem eigenen Leben sind Beweis genug hierfür. Auf die hedonistische Tretmühle zu springen ist sowohl teuer, als auch schlecht für dein Wohlergehen.

Es gibt bestimmte Dinge, die jeden von uns glücklich machen sollten, die nichts mit Geld ausgeben zu tun haben. Wie zum Beispiel Teil von etwas zu sein, das größer ist als wir selbst, sich gut zu ernähren, einen Zweck zu verfolgen, genug Schlaf und Bewegung zu bekommen oder seine wichtigen Beziehungen zu pflegen.

Der finanzielle Aufwand für die meisten dieser Dinge ist minimal. Und wenn du genauer darüber nachdenkst, ist es gar nicht so schlimm, sich nicht frühzeitig zur Ruhe setzen zu können, wenn du im Gegenzug all diese Dinge erreichen kannst. Sicherlich gibt es einige Menschen, für die dieses Ziel unerreichbar ist – vor allem all jene, die in großer Armut leben – und hier kommt das Glück ins Spiel.

Für viele hingegen kann der frühzeitige Ruhestand einen natürlichen, gesunden Nebeneffekt von etwas darstellen, das einen nachhaltig glücklich und zufrieden macht. Wie sollte dein wahres Endziel aussehen? Wie Mr. Money Mustache schon richtig erkannt hat: „[Setze dir das Ziel], ein Mensch zu sein, dessen Leben mit so viel Glück und Ausgewogenheit ausgefüllt ist, dass nichts, das man mit Geld kaufen kann, dieses Glück steigern könnte.”

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Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und wurde am 29.11.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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