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Solltest du in Russland investieren? Dieser Milliardär tut es nicht.

Russland ist billig. Zumindest der Börsenmarkt des Landes ist es.

Laut eines Artikels von GuruFocus (englisch) Anfang diesen Monats, ist der russische Börsenmarkt voraussichtlich einer der mit der zukünftig höchsten Investment-Rendite weltweit. Die Analyse kombinierte das Verhältnis von GDP (englisch: Gross Domestic Product) und dem gesamten Börsenwert mit landesweitem Wachstum und Dividenden, um die zukünftige Börsenrendite einzuschätzen.

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Diese Analyse erwartet Renditen von 27 % pro Jahr in Russland, gegenüber denen in Deutschland von nur 0,2 % pro Jahr und 0,7 % in der Schweiz.

Aber nicht alle denken, dass es eine gute Zeit ist, in Russlands zu investieren. Ok, eigentlich glauben die meisten, dass es eine lausige Idee ist, derzeit in Russland zu investieren.

Was ein Milliardär und sein Unternehmen denken

In September berichtete die Financial Times, dass Blackstone (NYSE: BX), das riesige Private-Equity Unternehmen aus den USA, „Russland aufgegeben“ habe. Laut der FT, war Blackstone „frustriert“ von seinen Versuchen, Deals zu finden.

Der Präsident von Blackstone, Tony James, widersprach dieser Geschichte. Er sagte, „Wir waren niemals in Russland“. Also gab es auch nichts, das Blackstone hätte „aufgeben“ können.

Trotzdem, egal ob Blackstone Russland „aufgegeben“ hat, oder es niemals großartig daran interessiert war, in Russland zu investieren, hat Blackstone heute keine direkte Investition in Russland – obwohl es Portfoliogesellschaften besitzt, die Handel in Russland betreiben. Und es klingt auch so, als ob das PE-Geschäft auch heute kein großes Interesse hätte, Russland-Investitionen zu tätigen.

Kürzlich hat Steven Schwarzman – einer der Gründer Blackstones – mit der FT gesprochen. Obwohl Schwarzman wohlüberlegt und auch ein wenig diplomatisch antwortete, war seine Meinung bezüglich Russland klar. Schwarzman sagte: „Derzeit suchen wir keine neue Investionen [in Russland], weil die Investitionsumwelt irgendwie feindlich ist.“ Das klingt  schwerwiegend und nach nichts anderem als Pessimismus.

Aber… was hat Buffett gesagt?

„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Hat das nicht Warren Buffett gesagt? Nicht, dass Buffett immer recht hätte. Aber bei dem heutigen billigen Russland, ist es ein erwägenswerter Gedanke.

Obwohl Schwarzman offensichtlich von Russland nicht begeistert ist, ist er tatsächlich ein Mitglied des International Advisory Board des RDIF (Russia Direct Investment Fund). Das heißt, dass Schwarzman Russland zumindest beobachtet. Und dafür gibt es gute Gründe. Welche, fragst du? Lass mich dafür auf RDIF eingehen, auf deren Website es eine Seite gibt, die „Warum Russland“ heißt.

Also dann, warum Russland?

Unter „Russland in Zahlen“ schlägt RDIF viele Gründe für Russland vor. Zum Beispiel:

  • Laut GDP, ist Russlands Wirtschaft eine der weltweit größten.
  • Es wird erwartet, dass die Wirtschaft Russlands weiter wachsen wird (bzw. sein schnelles Wachstum hoffentlich fortsetzt).
  • Und das Land hat bereits gezeigt, wie erfolgreich es sein kann, anhand der Ergebnisse wie Staatsschulden gegen GDP (von 99 % in 1999 zu 13,9 % in 2013) und des Wertes der russischen Börse (von 40 Milliarden USD in 1999 zu 722 Milliarden USD in 2013).

Auch sagt RDIF, dass 71 % der Anleger, die in Russland investiert haben, eine „hohe“ Zufriedenheit empfinden und nur 2 % eine „niedrige“ Zufriedenheit. Aber das war von 2012. Und das oben genannte berücksichtigt wahrscheinlich nicht das jüngste chaos in Russland.

Also, dann…

Können Fools in Russland investieren?

Für uns, die selbsternannten „Fools“, ist es überhaupt nichts anderes in Russland zu investieren, als irgendwo sonst auf der  Welt. Und dann ist es doch etwas anders. Politische Risiken machen es ein bisschen schwerer und etwas undurchlässiger. Aber wie überall rund um den Globus, können wir auch in Russland nach den Unternehmen suchen, die gute Produkte, ein kluges Ziel und vertrauenswürdiges Management haben. Und wenn wir solche Unternehmen finden, können wir sie kaufen und sie dann für eine lange Zeit besitzen.

Es ist gut, nicht zu vergessen, dass das bei einer Private Equity Firma wie Blackstone anders ist. Sie möchte ein Unternehmen nicht „für immer” besitzen. Für sie ist es der Idealfall, rein und in drei bis fünf Jahren wieder rauszugehen. Das verändert das Denken.

Und schlussendlich vergiss nicht, dass es bei Foolish Investing nicht um politische Analysen, makroökonomische Voraussagen oder darum geht, einfach in das billigste Land zu investieren. Wir finden gute Unternehmen. Wir kaufen sie. Und wir besitzen sie langfristig. Einfach ja, aber nicht immer leicht. Und diese Methode funktioniert in Deutschland. Und auch in der Schweiz. Und in Österreich, den USA und Großbritannien. Und, ja, sogar in Russland.

Also, man muss nicht in Russland investieren. Aber wenn man dort investiert, dann gilt auch dort die gleiche, alte Foolish Methode.

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Matt Koppenheffer besitzt Aktien von Blackstone. The Motley Fool besitzt Aktien von Blackstone.



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