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Googles Preiskrieg bereitet Amazon Kopfzerbrechen

Im vergangenen Jahr konnten Investoren einen heftigen Preiskrieg zwischen den Top-Cloud-Anbietern Amazon (NASDAQ:AMZN)(FRA:AMZ), Microsoft (NASDAQ:MSFT)(FRA:MSF), Google (NASDAQ:GOOG)(ETR:GGQ7), und IBM (NYSE:IBM)(FRA:IBM) beobachten. Dabei war es nicht unüblich, dass sich die Preise oft halbierten . Im März wurden Preissenkungen von Google initiiert, was den Marktführer Amazon sowie andere Anbieter zum Handeln zwang. Analysten bemerken schon jetzt eine Schwäche im Umsatzwachstum, die von dieser Preissenkung her stammt – besonders bei Amazon. Das Ergebnis: Googles Entscheidung, die Cloud-Gebühren noch einmal zu senken, könnte bei Amazon ziemliches Kopfweh auslösen.

Wertvolles Geschäft

Amazons Geschäftszweig Amazon Web Service (kurz AWS) ist zwar nur für 5% des gesamten Umsatz verantwortlich, doch der Forschungsfirma Evercore zufolge bildet AWS etwa USD$50 Milliarden des Gesamtkapitalwerts von USD$ 150 Milliarden. Der Grund dafür liegt in dem Versprechen, was Cloud-Services und Anwendungsplattformen in Zukunft einmal Wert sein könnten.

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Während Synergy Research den 12-monatigen Umsatz der Cloud-Dienste bei nur USD$ 13 Milliarden schätzt, nehmen viele Firme wie IBM Market Intelligence an, dass dieses in naher Zukunft schon ein 200-Milliarden-Geschäft werden könnte. Und Amazon ist dabei gut aufgestellt, weil 30% dieses Geschäfts in ihren Händen liegen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Wettbewerber wie Google mit günstigen Preisen Amazon keine Kopfzerbrechen bereiten könnten.

Kampf der Giganten

Investoren sehen auf den ersten Blick, dass im Cloud-Business einige der größten Namen der Tech-Industrie ganz vorne mitspielen, darunter Amazon, Microsoft auf Platz zwei, dann IBM und schließlich Google.

Zwischen den Angeboten dieser Player ist schwer zu unterscheiden; Googles Cloud Storage ist ebenso effektiv wie die von Amazon. Der einzige Vorteil, den man sich als Anbieter leicht verschaffen kann, besteht in der Preisgestaltung – und diese Tatsache ist für den aggressiven Preiskrieg unter den Konzernen verantwortlich.

Was passiert jetzt?

Es ist schon einige Monate her, dass die letzten großen Senkungen bei den drei großen Marktführern vorgenommen worden sind. Aber am 1. Oktober kündigte Google an, den Preis für die beliebte Compute Engine um weitere 10% zu senken. Obschon Amazon und Microsoft darauf noch reagieren müssen, ist es gut möglich, dass Googles Handeln einen Preisnachlass bei den anderen erzwingt – so wie es bislang immer war.

Soviel sei gesagt: 10% klingt nicht gerade nach viel. Aber in einer Indurstrie, in der die einzelnen Cloud-Services und App-Services nahezu austauschbar sind, kann sogar die kleinste Preissenkung einen Vorteil verschaffen. Da Amazon gut ein Drittel des Geschäfts kontrolliert und Amazons Service außerdem mit bis zu USD$ 50 Milliarden gewertet wird, sind 10% viel zu wertvoll, um sie einfach so an die Konkurrenz herzuschenken.

Preissenkungen belasten das Umsatzwachstum

Google hat im März schon einmal die Preise für seine Cloud-Services gesenkt, inklusive der Compute Engine, und zwar um über 30%. Googles größte Preissenkungen geschahen dabei bei Google Drive, dessen Preise sich um bis zu 85% verringerten. Als Antwort darauf senkte Amazon die Preise für seinen Storage Service um über 50% und reduzierte zusätzlich die Preise für andere beliebte Dienste zwischen 28% und 61%. Besonders interessant: Das Forschungsinstitut ISI fand heraus, dass dies bereits das 42. Mal war, dass Amazon die Preise für Cloud-Services gesenkt hat. Anschließend folgte auch Microsoft den Vorreitern Google und Amazon und reduzierte die Preise für Azure um 35% und Preise für Cloud-Services um weitere 65%.

Wie bereits gesehen nahm die jüngste Runde Preissenkungen ihren Anfang bei Google. Dann erst legten die Marktführer nach. Obwohl die Industrie schnell wächst, sind Reduzierungen in dieser Größenordnung spürbar. So sah man bei Amazons Q2-Bericht, dass der North-American-Other-Umsatz (der sich zum größten Teil aus AWS speist) lediglich um 38% wuchs. Amazon veröffentlicht zu AWS keine genauen Zahlen, aber Synergy Research nimmt an, dass der Geschäftsjahr-Zuwachs im Q2 gerade einmal 49% betrug. Das stellt einen starken Verlust gegenüber den 67% Zuwachs des Q1 dar – einer Zeit vor den Preissenkungen.

Amazon ließ im Conference-Call verlautbaren, dass die Nutzung von AWS im Geschäftsjahr um 90% zunahm. Deshalb zeigt die Lücke, die zwischen Nutzung und geschätztem Umsatz klafft, den enormen Einfluss von Preisreduzierungen. Auch nicht unwichtig: Der Aktienpreis von Amazon fiel um mehr als 10% nach den Vierteljahresberichten.

Foolishe Annahmen

Alles in allem sorgen Googles Preisreduzierungen sowie die bereits geschehenen Kostensenkungen des ganzen Industriezweigs (ebenfalls von Google begonnen) für Kopfzerbrechen bei Amazon. Denn Amazon hat den größten Marktanteil und die höchste Marktbewertung relativ zu seinen Cloud-Services. Somit hat Amazon nicht nur die besten Aussichten auf die Zukunft, sondern auch am meisten zu verlieren. Investoren haben bereits einen Blick auf die Umsatzzahlen im Verhältnis zu den Preissenkungen werfen dürfen – Amazons Tage, an denen sie den Marktzuwachs der Cloud-Services übertreffen, dürften gezählt sein. Besonders wenn sich die Konkurrenz derart schnell mit dem Rotstift an den Preisen zu schaffen macht.

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The Motley Fool empfiehlt Amazon.com, Google (A Aktien) und Google (C Aktien). The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com, Google (A Aktien), Google (C Aktien), International Business Machines und Microsoft.

Dieser Artikel wurde von Brian Nichols auf Englisch verfasst und wurde am 8.10.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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