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Die 11 größten Börsengänge aller Zeiten

Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Zahlen auf den Stand vom 21.11.2014

Alibaba (NYSE: BABA) machte im September Geschichte und wurde der größte Börsengang (IPO) aller Zeiten mit einem Volumen von 21,8 Milliarden US Dollar am ersten Tag und mehr als 25 Milliarden US Dollar, nachdem die Konsortialbanken die sogenannte „Greenshoe“ Option ausgeübt haben, um mehr Aktien auf den Markt zu bringen. Am Ende des ersten Tages wurde das Unternehmen mit 231 Milliarden US Dollar bewertet – mehr als Facebook (Nasdaq: FB) (STG: FB2A) oder Amazon.com (NASDAQ: AMZN) (STG: AMZ). Seitdem ist der Marktwert der Firma um weitere 18 % gestiegen.

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Dies hat mich dazu veranlasst, einen Blick auf die größten Börsengänge vor Alibaba zu werfen. Wie groß waren diese IPOs im Vergleich zu Alibaba und wie gut ist es den Firmen und den Aktienkursen ergangen?

Die Tabelle unten zeigt die 10 größten Börsengänge aller Zeiten basierend auf Erstemissionsvolumen – plus die Nr. 11 der Liste: Deutschlands eigene Deutsche Telekom (ETR:DTE).

Firma Börse IPO Jahr Industrie Volumen, Mrd. USD IPO Markt-bewertung, Mrd. USD Aktienkurs-änderung
Alibaba NYSE 2014 Technologie 21,8 231 18%
ABC Bank (HKG:1288) Hong Kong 2010 Finanzdienstleistungen 19,2 133 28%
ICBC Bank (HKG:1398) Hong Kong 2006 Finanzdienstleistungen 19,1 132 86%
NTT Docomo (TYO:9437) (STG:MCN) Tokyo 1998 Telekom 18,1 65 36%
VISA (NYSE:V) NYSE 2008 Finanzdienstleistungen 17,9 44 372%
AIA Group (HKG:1299) Hong Kong 2010 Finanzdienstleistungen 17,8 31 104%
Enel SpA (ETR:ENL) Milan 1999 Versorgungsunternehmen 16,5 55 -21%
Facebook NASDAQ 2012 Technologie 16 104 93%
General Motors (NYSE:GM) NYSE 2010 Anlagegüter und Dienstleistungen 15,8 50 -4%
Nippon Tel (TYO:9432) Tokyo 1987 Telekom 15,3 n/a 24%
Deutsche Telekom Frankfurt 1996 Telekom 13 52 65%

Quellen: Volumen von Renaissance Capital; Marktkapitalisierung von The Wall Street Journal und Bloomberg; Kursänderung von Yahoo Finance und S & P Capital IQ; Marktkapitalisierung für NTT nicht verfügbar; Preisänderung basierend auf 21.11.2014; Preise im Vergleich zum Schlusspreis am IPO Tag; Preis bereinigt um Dividenden und Aktiensplits.

Die Liste enthält eine Reihe von unterschiedlichen Unternehmen, darunter vier Finanzdienstleister, drei Telekom-Unternehmen, zwei internetbasierte „Neue-Technologie“ Firmen, ein Energieversorger und ein Automobilhersteller. Außerdem dominiert Asien die Liste: Mehr als die Hälfte der Liste – und vier der fünf größten Unternehmen – stammen aus diesem Kontinent.

Uneinheitliche Ergebnisse

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Kursentwicklung der Unternehmen zwischen ihren Börsengängen und heute.

Nr. 11 Deutsche Telekom hatte ein paar starke Jahre nach dem Börsengang. Auf dem Höhepunkt im Frühjahr 2000 hatten Investoren mehr als 600 % Rendite im Vergleich zum IPO-Preis. Doch nachdem die Dotcom-Blase platzte ist der Aktienkurs zusammengebrochen und hat sich nie wirklich erholt. Auch wenn der Kurs sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat, liegt er – nach fast zwei Jahrzehnten – nur 65 % über dem IPO-Preisniveau.

Nr. 10 Nippon Telegraph and Telephone Corporation (NTT) ist der älteste Börsengang auf der Liste – mit einem der schlechtesten Ergebnisse. Abgesehen von einem starken Lauf direkt nach dem Börsengang und in den späten neunziger Jahren, hat das Unternehmen seine Anleger ständig enttäuscht. Zwischen seinem Höhepunkt im Jahr 1999 und seinem Tiefpunkt 2009 hat der Aktienkurs rund 80 % an Wert verloren und liegt trotz einer gewissen Verbesserung in den letzten Jahren immer noch nur 24 % höher als während des IPOs.

Der Börsengang der Nr. 9 General Motors war ein Erfolg, insofern als es die Wiederbelebung eines legendären Autoherstellers, der während der 2008-09 Finanzkrise in Konkurs ging, bedeutete. Doch in den letzten vier Jahren war die Aktie die meiste Zeit unter dem Erstemissionspreis. Heute liegt der Kurs 4 % unter dem IPO.

Nr. 8 Facebook wird oft vorgeworfen, seinen Börsengang verbockt zu haben, weil das Unternehmen in nur vier Monaten nach dem IPO mehr als die Hälfte seines Markwerts verloren hat. Allerdings schaut seit Mitte 2013 alles viel besser aus: Der Aktienkurs hat sich mehr als verdreifacht und ist heute 93 % über dem IPO-Preis vom Mai 2012.

No. 7 Enel SpA ist eine weitere Enttäuschung für Menschen, die in übergroße IPOs investieren. In den 15 Jahren seit dem Börsengang war der Aktienkurs des italienischen Energieriesen die meiste Zeit unter dem Emissionspreis. Derzeit liegt er 21 % unter dem IPO.

Nr. 6 AIA Group – die Abspaltung des asiatischen Lebensversicherungsbereichs von AIG – ist einer der starken Marktperformer auf der Liste: Der Aktienkurs ist in den vier Jahren seit dem Börsengang ständig gestiegen und der Wert hat sich mehr als verdoppelt.

Nr. 5 Visa – der bisher größte Börsengang einer US amerikanischen Firma – hat mit Abstand die besten Ergebnisse der Gruppe. Ähnlich wie AIA, ist der Aktienkurs im Laufe der Jahre kontinuierlich gestiegen und Anleger, die während des Börsengangs Aktien gekauft haben, können heute eine Rendite von 372 % genießen.

Nr. 4 NTT Docomo ist es auch nicht besser ergangen als den beiden anderen Telekom-Giganten der Liste. Ähnlich wie die Deutsche Telekom hatte die Firma starke (über 150 %) Gewinne während der Dotcom-Blase, gefolgt von einem starken Rückgang des Aktienkurses. Die Aktie hat sich davon nie erholt und liegt derzeitig nur 36 % über dem IPO-Preisniveau.

Beide chinesischen Banken – Nr. 3 Industrial and Commercial Bank of China und Nr. 2 Agricultural Bank of China – haben mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US Dollar die vorherigen Börsengänge in den Schatten gestellt. Das anhaltende Wachstum der chinesischen Wirtschaft half dem Aktienkurs der beiden Unternehmen: IPO-Investoren haben bisher 86 % bzw. 28 % Rendite.

Lessons learned

Gibt es irgendetwas, das wir von diesen Mega-IPOs lernen können? Anbei einige meiner unwissenschaftlichen Beobachtungen:

  • Je größer ein Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, zu wachsen: Die meisten dieser Firmen haben nicht gerade aufregende langfristige Renditen. Jene mit der besten Leistung – Visa und AIA – sind auch diejenigen mit der geringsten Marktkapitalisierung am Anfang. Und während Größe ein wesentliches Hindernis für sehr hohe Gewinne ist, ist es, wie mehrere Beispiele zeigen, kein Schutz vor Verlusten.
  • Man kann (meistens) einen besseren Einstiegspunkt finden als den IPO-Preis: Viele der Unternehmen hatten einen kurzen Lauf nach dem Börsengang – aber jede Gesellschaft hatte einen Zeitpunkt, zu dem der Aktienkurs unter dem Erstemissionspreis lag. Wenn man an das langfristige Potenzial eines Unternehmens glaubt, ist es oft vorteilhaft zu warten, statt die Aktien während eines meistens aufgebauschten IPOs zu kaufen.
  • Die Lieblinge von heute können leicht zu Buhmännern von morgen werden: Einige der schlechtesten Ergebnisse der Liste kommen aus der Telekom-Branche, die vor zwei Jahrzehnten als eine der heißesten Industrien galt. Es wird interessant, in 20 Jahren auf die Leistung der Giganten von e-Commerce (Alibaba) und Social Media (Facebook) zurückzublicken und zu sehen, ob sie die Erwartungen der Investoren erfüllt haben.

Meine Foolische Schlussfolgerung

Es gibt eine Menge Aufmerksamkeit und Aufregung rund um Mega-IPOs. Ist es aber wahrscheinlich, dass ich nach meiner Recherche für diesen Artikel in den nächsten großen IPO investiere? Kurz gesagt: nein. Die Kombination von Hype, Anfangsgröße und historisch gemischten Ergebnissen macht mich zögerlich. Demzufolge würde ich mich mehr für einige kleinere Börsengänge als mögliche Anlageziele interessieren.

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Miklos Szekely besitzt Aktien von Amazon.com und Facebook. The Motley Fool empfiehlt Amazon.com, Facebook, General Motors und Visa. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com, Facebook und Visa.



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