Was Warren Buffett mit den $55 Milliarden Cash anfangen wird, die Berkshire Hathaway derzeit hortet
Berkshire Hathaway (ETR: BRH) hat gerade seinen neuesten Quartalsbericht bei der Börsenaufsicht abgegeben, der einen kleinen Einblick in Warren Buffetts Absichten gewährt, was er mit den 55,5 Milliarden Dollar anfangen will, die sich in seiner Firma gerade stapeln.
Beeindruckendes Wachstum
Aufgrund der 12 Milliarden-Übernahme der Firma Heinz — exakt: das sind die, die den Ketchup herstellen –, die im zweiten Quartal 2013 abgeschlossen wurde, fiel der Bargeldbestand von Berkshire Hathaway zu diesem Zeitpunkt von 49 Milliarden auf „nur noch“ 36 Milliarden US-Dollar. Doch aufgrund der vielen beeindruckenden und beeindruckend profitablen Firmen, die Berkshire Hathaway gehören oder an denen Beteiligungen bestehen, kamen innerhalb eines Jahres beinahe 20 Milliarden Dollar wieder hinzu (siehe Grafik).
Quelle: Berkshire Hathaway SEC Abgaben.
Buffett selbst hat einmal gesagt, dass “wir immer mit einer überwältigend starken Bargeld-Position von mindestens 20 Milliarden Dollar in Cash-Equivalenten operieren werden.”
Da sind die restlichen 35 Milliarden wohl die Sahne auf dem Kuchen …
Daraus entsteht natürlich die Frage: Was um Gottes Willen wird er mit dem Rest des Geldes machen? Und die Antwort, die aus dem Quartalsbericht hervorgeht, ist: Ein großer Teil wird in jene Firmen reinvestiert, die Berkshire Hathaway bereits gehören.
Reinvestitionen in erwiesene Gewinner
Der Bericht an die Börsenaufsicht weist für die ersten sechs Monate des Jahres 2014 Investitionskosten für Burlington Northern Santa Fe Railway (BNSF Railway), das Eisenbahn-Geschäft von Berkshire Hathaway, und für die Energie- und Versorgersparte von Berkshire Hathaway zusammen in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar aus (siehe unten). Das heißt, dass für diese Summe Einkäufe und Investitionen getätigt wurden, die in das tägliche Geschäft flossen.
Sparte |
Investitionskosten |
Berkshire Hathaway Energy |
$2.4 billion |
BNSF Railway |
$2.2 billion |
Quelle: Berkshire Hathaway SEC Abgaben.
Außerdem enthält der Report einen Ausblick, in dem angegeben wird, dass „die weiteren Investitionskosten der beiden Unternehmen für den Rest des Jahres 2014 bei ungefähr 6,9 Milliarden Dollar liegen werden.“ Nur ein wenig Mathematik ist nötig, um herauszubekommen, dass Berkshire Hathaway dieses Jahr die erstaunliche Summe von 11,5 Milliarden Dollar in diese beiden Unternehmen stecken wird.
Und diese Summe beinhaltet natürlich noch nicht all die anderen Unternehmen und Sparten, die zu Berkshire Hathaway gehören. Die Gesamtinvestitionskosten von Berkshire Hathaway liegen bei 6,1 Milliarden Dollar für die erste Hälfte des Jahres 2014. Das waren 30% mehr als die 4,8 Milliarden Dollar im letzten Jahr.
Beeindruckende Kapitalrendite
Warum investiert Buffett soviel in seine eigenen Firmen?
Ich habe bereits in früheren Artikeln über die Energie– und die Eisenbahn–Sparte (Links auf Englisch) von Berkshire Hathaway geschrieben, und darauf hingewiesen, dass Buffett offensichtlich versteht, dass diese Investitionen zwar kostenintensiv sind, jedoch noch viel höhere Erträge versprechen.
Obwohl BNSF Railway in 2014 durch einige schwierige Phasen musste – des Wetters wegen und auch aufgrund einiger anderer Probleme, an deren Lösung Berkshire “unablässig arbeitet” – ist der Gewinn von Berkshire Hathaway Energy um 12% auf 1,3 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr gestiegen. Und so konnte selbst der dreiprozentige Abfall der Gewinne bei BNSF Railway nicht verhindern, dass der Gesamtprofit dieser beiden Sparten zusammen im Vergleich zum Vorjahreszeitum um 100 Millionen Dollar angewachsen ist.
Auswirkungen auf den langfristigen Ausblick
Natürlich wird ein großer Teil dieser riesigen Bargeldmenge für weitere Übernahmen vorgesehen sein, aber es besteht eine gute Chance, dass die beschriebenen Reinvestitionsmaßnahmen einen ebenso hohen Einfluss auf den langfristigen Erfolg der Firma haben werden, wie die Übernahmen,
Und während diese Reinvestitionen weniger Aufmerksamkeit erhalten als die Übernahmen, und weniger Spaß machen als die Spekulationen, welche Firma sich Berkshire Hathaway als nächstes einverleiben wird, scheint es trotzdem so, als würden diese Investitionen genau das sein, was der Konzern benötigt, um seine beeindruckenden jährlichen Gewinne aufrecht zu erhalten. Denn die Gesamtgewinne des Konzerns sind im ersten Halbjahr um beinahe 9,5% gestiegen und stehen nun bei 15,5 Milliarden Dollar.
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The Motley Fool empfiehlt Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.
Dieser Artikel wurde von Patrick Morris auf Englisch verfasst und wurde am 5.8.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.