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Dividendenaktie Münchener Rück: Nachhaltiges Wachstum durch stärkeren Epidemiemarkt?

Virus in der Luft
Foto: Getty Images.

Das Coronavirus hat die Versicherungsbranche inzwischen ebenfalls infiziert. Alleine im DAX haben die Aktien der Allianz (WKN: 840400) und der Münchener Rück (WKN: 843002) inzwischen erklärt, dass sie nicht mehr an die alte Stärke anknüpfen können. Auch das moderate Wachstum, das die beiden Unternehmen unlängst gezeigt haben, wird es nicht geben. Aktuelle Prognosen gehen eher von einem moderaten Einbruch aus.

Immerhin: Die Dividenden der beiden Dividendenperlen bleiben weiterhin stabil und hoch. Durch die Abverkäufe aufgrund des Coronavirus fallen die Renditen inzwischen höher aus. Wobei insbesondere die Münchener Rück mit einer seit über einem halben Jahrhundert stets stabilen Ausschüttung glänzen kann.

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Trotz operativem Einbruch könnte das Coronavirus jedoch auch dazu führen, dass insbesondere die Versicherer und Rückversicherer kurz- bis zumindest mittelfristig profitieren. Wie? Eine interessante Fragestellung, der wir im Folgenden etwas näher auf den Grund gehen wollen.

Ein bemerkenswertes Interview

Genauer gesagt ist es jetzt ein veröffentlichtes Interview des „Handelsblattes“ mit dem Pandemieexperten der Münchener Rück, Herrn Kraut, gewesen, das einen solchen Rückschluss näherlegen könnte. Innerhalb dieses Interviews sprach der Experte des Rückversicherers unter anderem über die Wahrscheinlichkeit solcher Pandemien, die Folgen und dass auch in den kommenden Jahren weitere Epidemien rund um den Globus grassieren könnten. Es sei im Grunde bloß eine Frage der Zeit beziehungsweise der Wahrscheinlichkeit, wann und wie ein solches Großschadensereignis eintrete.

Bemerkenswert wurde es jedoch im Folgenden: Auf die Frage, ob das Coronavirus Versicherungen bezüglich einer Pandemie auf die Sprünge helfe, antwortete der Experte das Folgende:

Wir verzeichnen seit einigen Wochen ein sehr stark gestiegenes Interesse für unsere Epidemiedeckungen, die wir seit 2017 anbieten. Ich denke, dass es für uns alle wünschenswert wäre, wenn dieses Risikobewusstsein über Corona hinaus Bestand hätte. Wie dramatisch die Folgen einer Epidemie beziehungsweise einer sich daraus entwickelnden Pandemie sein können, wird uns derzeit ja drastisch vor Augen geführt. Ich glaube schon, dass sich das Geschäftsfeld Epidemieversicherung aus dem bisherigen Nischenmarkt heraus entwickeln könnte und grundsätzlich skalierbar ist – wenngleich derartige Versicherungen natürlich keine alleinige und umfassende Lösung für eine Pandemie vom Ausmaß der jetzigen Krise sein können.

Allerdings könnte es natürlich ein kostenseitiges Problem geben, denn gerade eine Pandemie ist schließlich ein kostenintensives Großschadensereignis, das viele unvorstellbare Auswirkungen hat. Ob im Unternehmens- oder im Eventbereich: Die Risiken adäquat zu versichern ist eine Kunst. Bezüglich der Kosten verwies Kraut jedenfalls auf einen spannenden Vergleich:

Nehmen Sie den Bereich der Kfz-Versicherungen: Da sind die üblichen Risiken ja auch alle abgedeckt und die statistischen Wahrscheinlichkeiten bekannt. Aber alle 30 Jahre tobt vielleicht ein schwerer Hagelsturm über Europa hinweg und verursacht enorme Schäden an den Fahrzeugen. Da ist es dann hilfreich, wenn es Unternehmen wie die Munich Re gibt, die eben auch im vergleichbaren Fall einer Pandemie für die Assekuranzen ein guter Partner sein können. Auf je mehr Schultern man das Risiko verteilt, umso besser, weil das Stabilität ins System bringt.

Im Grunde, um die Quintessenz daher einmal zusammen zu fassen: Ja, das Coronavirus könnte bei Pandemien zu mehr versicherungstechnischer Abdeckung führen. Es scheint sogar ratsam, solche Risiken zu versichern und je mehr Policen/Schultern es gibt, umso besser könnten die Risiken versichert werden. Wer weiß, vielleicht erfährt der Rückversicherer daher weiteres Wachstum. Selbst wenn das Geschäftsjahr 2020 durch einige Schäden durchwachsen wird, könnten die Prämieneinnahmen jedoch mittelfristig steigen.

Es sind Risiken, die versichert werden

Im Endeffekt können wir solche Kreisläufe des Öfteren beobachten: Häufig werden Risiken den Verbrauchern oder Unternehmen erst bewusst, wenn Schäden eintreten. Das führt in der Folge zu einem größeren Interesse, was wiederum etwas Wachstum nach sich ziehen könnte.

Epidemien könnten daher ein lukrativer größerer Markt werden, auch für Rückversicherer. Allerdings natürlich auch ein Risiko beinhalten: Neben höheren Prämieneinnahmen wird es schließlich alle paar Jahre oder Jahrzehnte Schadensereignisse geben, die kostspielig werden. Wobei die Ausmaße dann individuell sein können. So wie eben jetzt im Coronavirus.

Für viele sind solche Wachstumsmöglichkeiten daher ein zweischneidiges Schwert. Im Endeffekt besitzt die Münchener Rück viel Know-how in der adäquaten Versicherung solcher Schadensereignisse. Das macht Mut, dass über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg auch solche Eventualitäten stabil versichert werden können. Und dass der DAX-Versicherer mittelfristig womöglich wirklich von den Auswirkungen des Coronavirus wird profitieren können. Trotz eines vermutlich leicht durchwachsenen Geschäftsjahres 2020.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz und der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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