Der eine Grund, weshalb man Aktien auch mit hohen Verlusten stets verkaufen sollte!
Wer uns Fools bereits seit einiger Zeit kennt, der weiß, dass wir eigentlich eher für einen klassischen Buy-and-Hold-Ansatz einstehen. Das langfristige Investieren ist und bleibt unserer Ansicht nach der beste Weg, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Markt-Timing oder ein Hin und Her favorisieren wir hingegen nicht.
Aber dennoch: Aus einem Grund verkaufen wir regelmäßig Aktien. Und, ja, das gilt auch, wenn diese derzeit einen hohen Verlust ausweisen. Welcher das ist, fragst du dich? Lass uns genau hierüber jetzt etwas intensiver sprechen.
Verkaufe, wenn du nicht an Unternehmen oder Geschäftsmodell glaubst
Der eine Grund, aus dem wir immer verkaufen, hängt dabei mit dem Unternehmen zusammen. Wenn sich beispielsweise fundamental etwas verändert hat, die Schulden zu hoch werden (wie teilweise jetzt in der Coronaviruskrise) oder in sonstiger Weise der Glaube an das Unternehmen abhandenkommt, dann ziehen wir die Reißleine.
Das kann auch mit dem Geschäftsmodell zusammenhängen. Teilweise existieren schließlich Risiken oder auch existenzielle Gefahren für einzelne Unternehmen und deren Geschäfte. Jetzt, in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit, kann sich das womöglich deutlicher zeigen. Oder es gibt gar neuere Trends, die das Geschäftsmodell überholen. Oder einnehmen. Oder was auch immer.
Selbst wenn wir dabei mit einem Verlust verkaufen müssen, halten wir dennoch nicht an solchen Unternehmen fest. Wieso, fragst du dich? Eine klasse Frage! Würden wir nicht verkaufen, beispielsweise weil wir hoffen, dass sich die Aktie wieder erholt, begehen wir einen zweiten, teuren Fehler. Oder aber den ersten richtigen. Eine fehlerhafte oder nicht vollumfängliche Analyse und ein schlechtes Ergebnis beziehungsweise der Verlust mögen zwar wehtun.
Wer jedoch nicht verkauft und das Geld nicht in wirklich aussichtsreiche Aktien aus Angst vor Verlusten woanders investiert, der begräbt faktisch seine Investitionsmittel. Dadurch erhält man keine Chance, die Verluste wieder herauszuholen. Auch wenn viele diesem Ansatz folgen, ist er vom Grundprinzip her einfach falsch.
Das Wichtigste dabei: Du hast keinen Fehler gemacht!
Bei solchen Verkäufen kann außerdem ein essenzieller Gedanke überaus wichtig sein: Nämlich der, dass man nicht zwingend einen Fehler gemacht hat, wenn man verkauft. Oder ihn zugibt, indem man verkauft. Nein, wie gesagt, der Fehler entsteht, wenn man eine Aktie weiter hält, obwohl man weiß, dass sie ein defizitäres Geschäftsmodell besitzt.
Dabei kann eine Investitionsthese auch nicht aufgehen, weil es eben technologische Neuerungen gibt. Oder aber weil das Coronavirus den Markt vollumfänglich verändert. Solche potenziellen Fehlerquellen kann man leider trotz gründlicher Analyse nie zu 100 % ausschließen und entsprechend sollte man das Verkaufen nicht als das Korrigieren eines Fehlers werten.
Fehlinvestitionen sind zwar lehrreich und es mag so manches Mal auch Dinge geben, die wir übersehen haben. Keine Frage, es ist sehr wichtig, aus jeder nicht geglückten Investition eine Quintessenz zu ziehen. Aber dennoch sollte man nicht eine innere Abneigung gegen das Verkaufen haben, weil man in Fehlern denkt.
Aus diesem Grund verkaufen wir übrigens immer
Wenn eine Investitionsthese daher nicht aufgeht, weil ein Unternehmen nicht mehr seine alte Stärke besitzt oder sich das Geschäftsmodell verändert hat, dann verkaufen wir immer. Egal ob wir persönlich etwas übersehen haben. Oder aber, weil sich der Markt verändert.
Wichtig ist bloß, nicht in Fehlern zu denken. Oder in Schuld oder im Eingestehen von Fehlern. Genauso wie nicht frühzeitig die Flinte ins Korn zu werfen, wenn sich der Aktienkurs einmal nicht so entwickelt, wie man es gerne hätte.
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