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7 Pleitewellen und platzende Blasen und wo es für Anleger trotzdem Hoffnung gibt

Bild: Ralf Anders

Es geht derzeit wild zu an den Märkten. Wie es unserer Natur entspricht, schwanken wir zwischen Angriff und Flucht. Einerseits möchte man das Abschmelzen seines Depots durch Notverkäufe aufhalten, andererseits lauern jetzt möglicherweise die lukrativsten Gelegenheiten des Jahrzehnts, um sein Depot kräftig aufzustocken.

Wo es noch schlimmer werden könnte

Irgendwo muss doch ein Boden sein, mag sich manch ein Anleger denken. Allerdings: Dieser Boden kann auch bei null sein, Totalverlust. Obwohl die Kursverluste bereits riesig sind, könnte es bei den am stärksten betroffenen Unternehmen noch ärger kommen.

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Luftfahrtbranche
Ein offensichtliches Opfer der Coronakrise sind Airlines, Flughafenbetreiber sowie Flugzeugbauer und deren Zulieferer. Spätestens seit der einseitigen Verfügung des US-Regimes, den transatlantischen Verkehr zu stoppen, kann es keine Zweifel mehr geben, dass nun weitere Fluglinien in die Pleite getrieben werden.

Die stärksten Spieler wie etwa Lufthansa (WKN: 823212) werden mit einem blauen Auge davonkommen und könnten ab nächstem Jahr sogar von der Situation profitieren. Aber zunächst ziehen sich die Folgen durch die gesamte Branche. Die Bestellungen von neuen Maschinen werden haufenweise storniert. Boeing (WKN: 850471), das sowieso schon eine schwere Krise durchlebt, könnte bald auf eine Kapitalerhöhung angewiesen sein.

Gleichzeitig leiden Drehkreuzbetreiber wie Fraport (WKN: 577330) genauso wie die zahlreichen Flughafenshops unter dem Passagierschwund.

Veranstaltungsbranche
Wenn die Touristen ausbleiben und Events flächendeckend abgesagt werden, dann sind davon ganze Wertschöpfungsketten betroffen. Betreiber, Werbeagenturen, Standbauer, Verpflegungsbetriebe sowie Ticketplattformen wie CTS Eventim (WKN: 547030) haben erhebliche Einbußen zu verkraften.

Während Letztere voraussichtlich in ein paar Monaten wieder zur Normalität zurückkehren wird, dürften viele der schwächer kapitalisierten Marktteilnehmer in die Pleite schlittern.

Hotellerie
Hotels machen ihr Geschäft mit Touristen und Veranstaltungen. Wenn beides nun stark zurückgeht, ist mit gewaltigen Einnahmeausfällen zu rechnen. Häuser, die kürzlich in eine Renovierung und den Mitarbeiteraufbau investiert haben, dürften nun kalt erwischt werden. Hinzu kommt, dass bereits das Desaster um Thomas Cook Schockwellen durch die Branche schickte.

Hier hängt also vieles miteinander zusammen und ich denke, dass wir erst am Anfang stehen, bevor wir das wahre Ausmaß des Schadens in diesen Branchen abschätzen können.

US-Dollar und Anleihen
Im Entertainment-Land USA droht folglich besonderes Ungemach, weshalb das weitgehend unvorbereitete Regime nun hektisch reagieren muss. Es drängt auf Negativzinsen und Konjunkturprogramme. Das Problem dabei ist, dass der Staat völlig überschuldet ist, weiterhin gigantische Defizite einfährt und dank der einst (zu Unrecht) so gefeierten Steuersenkung nun wegbrechende Einnahmen zu beklagen hat.

Selbst die Zolleinnahmen aus den China-Importen dürften nun geringer ausfallen. Unter diesen Bedingungen ist es faktisch unmöglich, die Zinsen unten und gleichzeitig den US-Dollar stabil zu halten. Ein Opfer muss gebracht werden. Deshalb rechne ich an der Währungs- und Anleihefront mit heftigen Turbulenzen über die nächsten Monate.

Öl- und Gasindustrie
Trump feiert den niedrigen Ölpreis, weil der immerhin inflationsdämpfend wirkt und die Kaufkraft der Verbraucher stärkt. Er verschweigt dabei, dass Hunderttausende Arbeitsplätze in den USA an der Öl- und Gasbranche hängen. Die stark in dem Land engagierte Deutsche Rohstoff (WKN: A0XYG7) ist brutal abgestürzt und mit ihr Dutzende oder gar Hunderte US-Betriebe.

Die großen Ölmultis wie etwa ExxonMobil (WKN: 852549) werden keine Probleme haben, diese Phase zu überstehen, aber die Kleinen sowie die Zulieferer dürften schwer zu ächzen haben. Pipelinebetreiber und Ölfeldausrüster wie Schlumberger (WKN: 853390) schlittern jetzt in große Probleme, insbesondere diejenigen, die mitten in großen Investitionsprogrammen stecken oder noch kürzlich teure Übernahmen getätigt haben.

Banken
Am Ende einer langen Pleitekette stehen die Geldgeber. Bei Banken steht jetzt eine massiv erhöhte Risikovorsorge an, die an Gewinn und Eigenkapital knabbert. Diejenigen Finanzhäuser, die es in zehn Jahren Boom nicht geschafft haben, ein tragfähiges Geschäftsmodell aufzubauen, werden jetzt erneut an die Wand gedrückt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Bank (WKN: 514000) trotzdem die Kurve kriegt, aber beispielsweise für chinesische Regionalbanken mit ihren bereits zuvor hohen faulen Krediten sehe ich schwarz.

Was jetzt Hoffnung macht

Das Schema ist in den meisten der angesprochenen Branchen gleich: Die schwächsten Marktteilnehmer werden herausgeschüttelt, während die Starken durchkommen und Marktanteile gewinnen können. Schon auf mittlere Sicht sollten daher die gewohnten Gewinne zurückkommen und in der Folge sogar noch größer ausfallen.

Auch wenn es scheint, als ob nun alles zum Stillstand kommt, arbeitet doch der Großteil der Bevölkerung auf die eine oder andere Weise weiter. So werden neue Potenziale aufgebaut, die sich letztlich auszahlen, sobald sich das Umfeld wieder aufhellt. In wenigen Quartalen stehen wahrscheinlich die Ampeln wieder auf Wachstum.

So gesehen sind aus meiner Sicht die schlimmsten Szenarien mittlerweile in den meisten Kursen eingepreist, sodass von hier aus auch unter den derzeit widrigen Bedingungen wieder vernünftige langfristige Renditen erwirtschaftbar sein sollten. Meine Strategie ist daher, bei einem DAX-Stand von deutlich unter 10.000 Punkten dort zuzugreifen, wo die Bilanz stark genug erscheint, um dieses Unwetter zu überstehen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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