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Angst vor einem Marktcrash? Hier sind 3 Strategien dagegen

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Der Börseneinbruch der letzten Woche von 11,5 % war für einige sehr beängstigend, aber er war auch normal. Seit 1949 ist der Markt im Durchschnitt einmal pro Jahr um 10 % oder mehr eingebrochen. Es ist auch normal, dass der Markt etwa alle vier Jahre um 15 % oder mehr und alle sieben Jahre um 20 % oder mehr zurückgeht.

Da der S&P 500 nun 12,6 % gegenüber seinem jüngsten Allzeithoch gefallen ist, könnte die Talsohle erreicht sein, aber natürlich ist das nicht sicher. Die Wahrheit ist, dass niemand wirklich weiß, wie die Marktteilnehmer auf anhaltende Coronavirus-Schlagzeilen, unvermeidliche Gewinnrückgänge bei bestimmten Unternehmen oder andere unvorhersehbare Ereignisse reagieren werden.

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Andererseits hat die Geschichte gezeigt, dass es nie eine gute Strategie war, in Panik zu verkaufen. Der Markt hat sich von all seinen vergangenen Krisen vollständig erholt und wird dies auch diesmal wieder tun. Wenn du dir jedoch Sorgen um einen kurzfristigen Rückgang deines Portfolios machst, sind hier drei Strategien, die du anwenden kannst, um das Risiko zu reduzieren und trotzdem am Markt zu bleiben.

Strategie Nr. 1: Die Qualität deines Portfolios verbessern

Wenn der gesamte Markt zusammenbricht, ist eine Strategie, die sich besonders auszahlen könnte, die Qualität deines Portfolios zu verbessern. Was bedeutet das? Im Grunde genommen heißt es, Geld aus „minderwertigen“ Aktien von Unternehmen, die in sehr zyklischen Branchen tätig sind, von Unternehmen mit hohen Fixkosten oder von Unternehmen mit hoher Verschuldung herauszunehmen. Dann kaufst du Aktien von Unternehmen mit günstigen langfristigen Aussichten, hohen Wachstumsraten, hohen Kapitalrenditen und starken Bilanzen.

Ein Beispiel für eine Aktie minderer Qualität könnte beispielsweise Ford (WKN:502391) sein. Ich will nicht speziell auf Ford oder seinem Management herumhacken, aber als Autohersteller hat Ford das Potenzial, ziemlich schwer getroffen zu werden. Ford sieht sich nicht nur mit einer sich rasant entwickelnden Automobilindustrie konfrontiert, wobei der Erfolg von Tesla (WKN:A1CX3T) die traditionellen Autohersteller bedroht. Ford hat auch hohe Fixkosten mit seinen Produktionsstätten und seiner gewerkschaftlich organisierten Belegschaft. Darüber hinaus hat Ford auch eine enorme Verschuldung in Höhe von 155 Mrd. US-Dollar. Obwohl ein Großteil davon in der Kreditabteilung von Ford liegt, wird auch diese Sparte darunter leiden, wenn eine Rezession eintritt und die Kunden ihre Zahlungen nicht leisten können. Darüber hinaus könnte die nicht finanzierte Schuldenlast in Höhe von 15,2 Mrd. US-Dollar immer noch ein Problem darstellen, wenn Ford in diesem Jahr weniger Autos verkaufen kann, entweder wegen einer Unterbrechung der Lieferkette oder wegen einer geringeren Nachfrage. Das bereinigte Betriebsergebnis von Ford ging im vergangenen Jahr von 7 auf 6,3 Mrd. US-Dollar zurück, da die geringeren Autoabsätze die Gewinnmargen beeinträchtigten. Wenn das Jahr 2020 ein viel schwächeres Verkaufsjahr wird, könnte sich diese Marge vollständig verflüchtigen.

Ein Beispiel für ein qualitativ hochwertiges Unternehmen wäre dagegen so etwas wie Facebook (WKN:A1JWVX). Facebook hat ein hervorragendes Geschäftsmodell, das nur sehr wenig Kapital zum Wachstum benötigt und eine riesige Menge an Cashflow generiert. Das Unternehmen schloss 2019 mit 55 Mrd. US-Dollar in bar in seiner Bilanz ab, nachdem es im vergangenen Jahr 20,7 Mrd. US-Dollar an freiem Cashflow generiert hatte.

Auch wenn sich das Wachstum im Jahr 2020 voraussichtlich verlangsamen wird und jede Art von wirtschaftlicher Krise die Werbeeinnahmen von Facebook beeinträchtigen könnte, ist Facebook immer noch ein Wachstumsgeschäft, wobei die Zahl der monatlich aktiven Personen um 9 % und die der täglich aktiven Personen im letzten Jahr um 11 % im gesamten App-Ökosystem, einschließlich Facebook, Instagram und WhatsApp, zugenommen hat. Facebook kaufte 2019 außerdem Aktien im Wert von 4,1 Mrd. US-Dollar zurück, weitere 14,9 Mrd. US-Dollar stehen im Rahmen des aktuellen Rückkaufprogramms noch zur Verfügung. Da Facebook wahrscheinlich weiterhin Aktien zurückkaufen wird, wird das Unternehmen von einem vorübergehend niedrigeren Aktienkurs profitieren.

Viele Investoren zögern möglicherweise, Aktien minderer Qualität, die möglicherweise stark gefallen sind, zu verkaufen, wahrscheinlich sogar noch eher als bei Aktien hoher Qualität. Wenn man jedoch Verluste hat, kann man diese bei der Steuer geltend machen. Außerdem wirst du nachts besser schlafen können, wenn du ein Portfolio von Unternehmen hoher Qualität hast, die am Ende besser aus der Krise herauskommen. Während die Aktien von schlechteren Unternehmen möglicherweise stärker zurückgehen, wenn sich die Wirtschaft aufgrund des Corona-Virus weiter verschlechtert, werden sich Unternehmen geringerer Qualität mit hoher Schuldenlast möglicherweise überhaupt nicht mehr erholen.

Strategie Nr. 2: Absicherung gegen Risiken

Wenn man sich vor massiven, schnellen Rückgängen wirklich fürchtet, aber die Aktien nicht verkaufen will, sollten fortgeschrittenere Investoren vielleicht darüber nachdenken, wie sie sich vor Verlusten schützen können. Dies ist nur dann eine gute Strategie, wenn man sich mit Optionen auskennt. Wenn du also nicht damit vertraut bist, würde ich nicht empfehlen, diesen Plan als ersten Schritt zu befolgen.

Die Optionenstrategie, die vor großen Rückgängen schützt, ist der Kauf von Puts. Der Kauf einer Put-Option gibt einem das Recht, aber nicht die Verpflichtung, 100 Aktien eines Aktienwerts zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu verkaufen. Du kannst Puts auf einzelne Aktien, ganze Indizes oder sektorspezifische ETFs kaufen.

Nehmen wir an, wir kaufen eine Verkaufsoption für den April 2020 auf die oben erwähnte Facebook-Aktie mit einem Ausübungspreis von 175 US-Dollar zu einem Preis von z. B. 7 US-Dollar. Das heißt, wenn die Facebook-Aktie von heute 192 auf 150 US-Dollar bis zum Verfallsdatum im April fällt, machen wir 1.800 US-Dollar Gewinn, da die Option jetzt 2.500 US-Dollar (25 US-Dollar mal 100 Aktien) wert ist, während wir nur 700 US-Dollar (7 US-Dollar mal 100 Aktien) bezahlt haben. Wenn Facebook jedoch nicht unter 175 US-Dollar fällt, verlieren wir die gesamten 700 US-Dollar. Facebook müsste auf 168 US-Dollar fallen, damit wir die Gewinnschwelle erreichen.

Der Einsatz von Optionen zur Absicherung kann attraktiv sein, da Optionen im Allgemeinen mehr Schutz für weniger Einsatz bieten als ein vollständiges Leerverkaufen einer Aktie; der Nachteil ist jedoch, dass Optionen wertlos verfallen können, wenn die Aktie oder der Index niemals den Zielkurs erreicht.

Darüber hinaus können die Optionenpreise in sehr kurzer Zeit stark schwanken. Put-Optionen brachten den Anlegern letzte Woche viel Geld ein, als die Aktien in kurzer Zeit stark fielen. Wenn sich die Aktien jedoch wieder erholen, wird der Wert der Put-Optionen ebenso schnell wieder sinken. Daher ist ein besserer Zeitpunkt für den Kauf von Puts an Tagen, an denen der Markt steigt oder sich wieder erholt. Natürlich bleibt abzuwarten, ob wir solche Tage bekommen werden. Leider sind die Put-Optionen nach den großen Rückgängen der letzten Woche derzeit ziemlich teuer.

Der Kauf einer Put-Option begrenzt zwar die Aufwärtsbewegung, schützt aber über die Länge der Option vor einer Abwärtsbewegung. Wenn man also aggressiv investiert bleiben möchte, ist es eine gute Strategie, einige Put-Optionen zu haben, wenn man sich über drastische kurzfristige Rückgänge infolge des Coronavirus Sorgen macht.

Strategie Nr. 3: Die beste Option von allen

Wenn du dich als langfristiger Investor betrachtest, kurzfristig kein Bargeld brauchst und nicht mit geliehenem Geld investierst, ist dies natürlich die beste Strategie von allen: nichts zu tun. Schließlich hast du die Aktien in deinem Portfolio aus gutem Grund ausgewählt.

Solange sich an deiner langfristigen Sichtweise auf die zugrunde liegenden Unternehmen nichts geändert hat, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

Versuche stattdessen, vom Computer wegzugehen, die Finanznachrichten abzuschalten und etwas Schönes zu tun – auch wenn du dich im Moment vielleicht von überfüllten öffentlichen Räumen fernhalten willst. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Investoren, die diese dritte Strategie anwenden, am Ende am besten dran sein werden.

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Randi Zuckerberg, ein ehemalige Direktorin für Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook und Schwester des CEO, Mark Zuckerberg, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und am 02.03.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Facebook und empfiehlt Facebook und Tesla.



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