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Warum die Bayer-Aktie nach einem möglichen 10-Milliarden-Dollar-Vergleich ein Kauf sein kann!

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Foto: Getty Images

Der Bayer-Aktie (WKN: BAY001) könnte aufgrund eines vorzeitigen Vergleichs seiner zahlreichen Glyphosat-Prozesse eine Neubewertung bevorstehen. Nach Medienberichten des Finanzdienstleisters Bloomberg könnte das Leverkusener Chemie-Konglomerat für 8 Mrd. US-Dollar seine aktuell ausstehenden Klagen sowie für weitere 2 Mrd. US-Dollar alle zukünftigen Klagen um das Pestizidmittel Glyphosat beilegen. Bayer selbst bestätigte diese Zahlen nicht. Sie könnten sich also noch erhöhen.

Der Gesamtbetrag von 10 Mrd. US-Dollar klingt auf den ersten Blick hoch, dennoch reagiert die Aktie mit einem deutlichen Kursaufschlag von 3,2 % (Stand: 24.1.2020 um 10:38 Uhr im Xetra-Handel). Trotz dieses Kurssprungs notiert die Aktie aber immer noch rund 23 % unter dem Wert des Zeitpunktes, an dem Bayer für 60 Mrd. US-Dollar das Saatgutunternehmen Monsanto übernommen hat.

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Seither sah sich das Unternehmen mit zuletzt veröffentlichten 42.700 Klagen (Stand: Q3/Bericht 2019) um das Pestizid Glyphosat konfrontiert. Dieses steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Zahl der anhängigen Klagen soll sich zuletzt sogar auf bis zu 85.000 erhöht haben, wodurch das Schadenersatzrisiko des Leverkusener Konzerns weiter angestiegen ist.

Besonders heikel ist dies, da der Konzern in der Vergangenheit lediglich Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 660 Mio. Euro gebildet hatte, nicht aber für eventuelle Schadenersatzzahlungen. Kein Wunder also, warum die Aktie so unter Druck geraten ist.

Drei Prozesse wurden bereits verloren. In allen drei Fällen ist Bayer in Berufung gegangen und konnte bereits in einem Fall die Strafe von 80 auf 25 Mio. US-Dollar senken. Es wird also nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.

Nichtsdestotrotz gestalteten sich die Verhandlungen als zäh und belasteten den Aktienkurs. Experten rechneten damit, dass sich die Gesamtsumme auf 8 bis 10 Mrd. US-Dollar belaufen könnte. Sie könnte aber auch deutlich höher ausfallen.

Viel wichtiger jedoch könnte für den Bayern-Konzern und seine Aktionäre die Tatsache sein, dass endlich das Kapitel Monsanto abgeschlossen werden könnte und man sich stärker auf die Unternehmensstrategie konzentriert.

Langfristig möchte der Bayer-Konzern nämlich wieder neue Rekordwerte erreichen. Die Prognose für die mittelfristigen Ziele bis zum Jahr 2022 sehen einen Umsatz von 52 Mrd. Euro vor – was einer währungs- und portfoliobereinigen Steigerung von etwa 4 bis 5 % pro Jahr entspricht.

Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) soll währungsbereinigt auf 16 Mrd. Euro steigen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie wird ein Anstieg auf 10 Euro prognostiziert. Sollte das Ziel wirklich erreicht werden, so käme man bei einem 12er-Kurs-Gewinn-Verhältnis auf einen Wert von 120 Euro.

Was bedeutet ein eventueller Vergleich für Fools?

Gerüchte um einen Vergleich der zahlreichen Glyphosat-Prozesse bestehen schon seit Längerem. Nun scheint aber wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Für Bayer wäre es wahrscheinlich die beste Lösung, denn der krisengeschüttelte Konzern könnte sich mit einem Schlag von einem großen Teil seiner Rechtsrisiken befreien und damit Klarheit für die Zukunft schaffen.

Für Aktionäre ist dies besonders wichtig, denn nichts ist schlimmer als eine ungewisse Zukunft. Zehn Milliarden US-Dollar mag eine hohe Summe sein, aber am Ende müsste man diese auf den eh schon teuren Kaufpreis von Monsanto draufschlagen. Das Monsanto-Investment könnte sich damit am Ende als schlechte Investition erwiesen haben – mal abgesehen von dem Imageschaden.

Dennoch bleibt ein Lichtblick: Sollten sich die verkündeten mittelfristigen Zielwerte umsetzen lassen, so könnte die Bayer-Aktie beim aktuellen Aktienkurs noch Potenzial nach oben haben. Das Einzige, was dann noch belastend sein könnte, wären die anhängigen Prozesse der anderen Produkte (Hormonspirale Mirena, Gerinnungshemmer Xarelto sowie das Medizinprodukt Essure). Rechtsrisiken waren leider immer ein Bestandteil der Bayer-Firmengeschichte.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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