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3 Gründe, warum Amazon 2020 weiter zulegen könnte

Mayr-Melnhof Amazon
Foto: Julia Roegner

Es sieht fast so aus, als könnte Amazon (WKN: 906866) den S&P 500 in diesem Jahr mal nicht schlagen. Der E-Commerce-Riese hat seit Jahresbeginn zwar 19 % zugelegt, der Index für den breiten Markt aber dann doch satte 28 %. Es wäre das erste Mal seit 2014, dass Amazon schlechter performt hat als der S&P 500.

Auch wenn die Anleger in diesem Jahr von dem bescheidenen Wachstum enttäuscht sein sollten, könnte Amazon im nächsten Jahr für einen starken Anstieg bereit sein. Warum?

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1. Neue Investitionen werden Früchte tragen

Die Gewinne von Amazon stiegen bis 2018 dank des massiven Wachstums des Werbegeschäfts und der expandierenden Margen aus dem Marktplatz von Drittanbietern, aber Anfang dieses Jahres gingen die Gewinne zurück. Dies ist vor allem auf Investitionen in das Logistikgeschäft zurückzuführen, um in den USA einen Standard von einem Tag als Zustelldauer zu erreichen; außerdem befindet sich das Unternehmen mitten in einem starken Investitionszyklus in Amazon Web Services.

In seinem Ergebnisbericht für das dritte Quartal sagte Finanzvorstand Brian Olsavsky, dass die operative Marge von AWS im dritten Quartal des Vorjahres mit 31 % ihren Höhepunkt erreicht hatte. Er erklärte den jüngsten Anstieg der Ausgaben: „Wir investieren in diesem Jahr viel mehr in Vertriebs- und Marketingpersonal, vor allem um eine größere Kundengruppe und immer breitere Produktgruppen zu bedienen. Die operative Marge von AWS ist im letzten Quartal auf 25,1 % gesunken, das ist der niedrigste Wert seit mindestens sechs Quartalen.“

Olsavsky sagte auch, dass das Unternehmen im zweiten Quartal 800 Millionen USD für zusätzliche Versandkosten ausgegeben habe, um eine Ein-Tages-Lieferung zu ermöglichen, und erwartet, dass im vierten Quartal aus dem gleichen Grund 1,5 Milliarden USD ausgeben werden. Diese Ausgaben führen zu sinkenden Gewinnen, aber wenn sich das Wachstum der Versandkosten normalisiert, sollten die Gewinne wieder steigen. Darüber hinaus erhöht Amazon die Preise für das Fulfillment durch Amazon, seinen Lager- und Versandservice für Drittanbieter, um 3 %, was dazu beitragen wird, die zusätzlichen Ausgaben auszugleichen. Auch der Ausbau des AWS-Außendienstes dürfte sich im nächsten Jahr auszahlen.

2. Logistiksparte nimmt weiter Fahrt auf

Auch wenn die Gewinne von Amazon rückläufig sind und die Aktienperformance mittelmäßig war, verbreitert das Unternehmen seinen Graben weiter. Die Logistiksparte ist vielleicht die erfolgreichste Art, dies zu erreichen, und Amazon liefert inzwischen etwa die Hälfte seiner eigenen US-Bestellungen aus.

Im Laufe des Jahres 2019 ist das Unternehmen auf dem besten Weg, rund 3,5 Milliarden Pakete weltweit auszuliefern, nicht weit hinter den 5,2 Milliarden Paketen und Dokumenten, die UPS in diesem Jahr ausliefern wird. Amazon ist sein eigener größter Partner von Logistikservices, noch vor UPS und dem US Postal Service. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Morgan Stanley schätzte, dass Amazon bis 2022 6,5 Milliarden Pakete abfertigen werde, noch vor FedEx und UPS, und dass 1,5 bis 3,5 Milliarden dieser Pakete von anderen Kunden stammen werden, was einen zusätzlichen Umsatz von 7 Milliarden USD bedeutet.

UPS und FedEx haben operative Margen von hohen einstelligen bis zu niedrigen zweistelligen Zahlen. Amazon sollte bei Retouren mit seinem Logistikbetrieb in der Lage sein, die gleiche Art von Margen zu erzielen und damit die Gewinnspanne zu erweitern. Von Amazon hieß es, dass die Bereitstellung eigener Lieferungen dazu beitragen werde, die eigenen Kosten zu senken.

Wenn Amazon mehr Zahlen zu dieser Sparte offenlegt, werden die Investoren den Aktienpreis wohl weiter nach oben schicken. Als Amazon erstmals die Ergebnisse von AWS bekannt gab, stieg die Aktie jedenfalls rasant an.

3. Wachstum ist Tech-Sache

Im letzten Jahrzehnt waren Tech-Aktien schlichtweg dominant, insbesondere die FANG-Aktien, zu denen auch Amazon gehört. Im Jahr 2019 waren jedoch Apple und Microsoft die herausragenden Tech-Aktien, die um 80 bzw. 55 % zulegten. Die beiden Unternehmen werden heute mit jeweils mehr als 1,2 Billionen USD bewertet.

Im Vergleich dazu mag Amazon mit einer Marktkapitalisierung von 889 Milliarden USD reichlich bewertet aussehen, aber das Unternehmen hat gegenüber den Konkurrenten wie Apple und Microsoft, die im letzten Jahr die Herzen der Tech-Investoren erobert haben, an Boden verloren. Amazon war Anfang des Jahres zweimal die wertvollste Aktiengesellschaft der Welt, liegt aber jetzt mehr als 10 % unter seinem Allzeithoch. Dennoch könnte man leicht an die Spitze zurückklettern.

Analysten sind immer noch optimistisch, was Amazon angeht, und der Aufstieg von Apple und Microsoft macht deutlich, dass der breite Markt immer noch auf Big Tech setzt. Wenn die Gewinne von Amazon wachsen, sollte die Aktie wieder steigen. Tech-Investoren haben gezeigt, dass für sie Bewertungen von über 1 Billion USD gerechtfertigt sein können, wenn die Kennzahlen das hergeben.

Was jetzt?

Amazon gab eine gewohnt vorsichtige Prognose für das vierte Quartal ab, die ein Umsatzwachstum von 11 bis 20 % und einen Rückgang des operativen Ergebnisses vorsieht. Der Gewinnrückgang ist größtenteils auf die 1,5 Milliarden SUD an zusätzlichen Ausgaben für die Ein-Tages-Lieferung zurückzuführen, aber Amazon könnte diese Zahlen leicht übertreffen, zumal die Kunden die Ein-Tages-Lieferung dankbar annahmen. Ende Januar werden die Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt gegeben und ein unerwartet guter Bericht könnte ein schöner Start in ein starkes Jahr 2020 bedeuten.

Und: Als Amazon zuletzt 2014 unter dem S&P 500 lag, stieg die Aktie im Jahr darauf um 118 %.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, FedEx und Microsoft. Jeremy Bowman besitzt Aktien von Amazon.

Dieser Artikel erschien am 25.12.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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