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2 deutsche Wachstumsraketen und wo sich der Einstieg noch lohnen könnte!

Eine Rakete startet in den Weltraum
Foto: Getty Images

Wachstum kann die Grundlage für wertschaffenden Wohlstand sein. Der Grundsatz gilt auch für Aktionäre und Kapitalanleger. Es ist daher für einen Fool besonders von Bedeutung, auf das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu schauen.

Dividendenstrategien sind gut, aber eine vernünftige Ausrichtung auf Wachstumswerte ist ebenfalls eine interessante Option, um ein wertschaffendes Portfolio zu kreieren. Lasst uns daher einmal den deutschen Kapitalmarkt auf genau solche Unternehmen absuchen.

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Zugegeben, der deutsche Kapitalmarkt hat den dominierenden Start-ups aus dem Silicon Valley wenig entgegenzusetzen. Dennoch lassen sich ein paar Werte finden. Mit Wirecard (WKN: 747206) und Varta (WKN: A0TGJ5) seien hier nur zwei Aktien genannt. Schauen wir mal, wo das Wachstum auch die Bewertung noch rechtfertigen könnte.

Wirecard

Die erste Aktie, die ich vorstellen möchte, ist mit dem Zahlungsdienstleister Wirecard ein sehr kontrovers diskutiertes Unternehmen. Nicht enden wollende Diskussionen über Bilanzmanipulation führen immer wieder zu starken Kurseinbrüchen und verunsichern so Investoren. 

Operativ kann sich die Wachstumsperformance allerdings sehen lassen. Über die ersten neun Monate des Jahres 2019 erhöhte sich das über die eigenen Plattformen abgewickelte Transaktionsvolumen um 37,7 % auf 124,2 Mrd. Euro. Auch die Umsätze und das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) stiegen mit 36,7 und 38,4 % ähnlich stark.

Langfristig soll das Wachstumstempo aber hoch bleiben. Gemäß der Vision 2025 soll sich das abgewickelte Transaktionsvolumen bis zum Jahr 2025 um durchschnittlich jährlich 31 % auf dann über 810 Mrd. Euro erhöhen. Die Umsatzerlöse sollen dann auf über 12 Mrd. Euro steigen, bei einem EBITDA von mehr als 3,8 Mrd. Euro.

Gemessen an der aktuellen Börsenkapitalisierung von 14,8 Mrd. Euro (Stand: 29.11.19) erscheint die Wirecard-Aktie relativ günstig – sofern die Vision umgesetzt werden sollte. Einzig die immer wieder auftretenden Gerüchte und Vorwürfe zur Bilanzierungspraxis des Unternehmens werfen einige Fragen zur Solidität der Aktie auf.

Varta

Das zweite Unternehmen mit einem sehr starken Wachstum in der jüngsten Vergangenheit ist der Batteriehersteller Varta. Vielen ist das Unternehmen als Hersteller von Haushaltsbatterien bekannt. Doch das Unternehmen profitiert viel mehr von einem stark wachsenden Bedarf an wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Consumer-Produkte.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 wuchs der Konzernumsatz sehr dynamisch um 22 % auf einen Wert von 242,8 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA stieg überproportional mit 66,5 % auf einen Wert von 63 Mio. Euro für die ersten neun Monate.

Aufgrund der starken Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens wurde die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 erneut erhöht. Es wird nun von einem Umsatz zwischen 330 und 340 Mio. Euro ausgegangen (vorher: 320 bis 330 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA soll einen Wert zwischen 84 und 88 Mio. Euro erreichen (vorher: 72 bis 76 Mio. Euro). Gemessen an der aktuellen Börsenbewertung von rund 4,5 Mrd. Euro (Stand: 29.11.19) ist allerdings schon viel in die Bewertung eingepreist.

Einzig die im dritten Quartal 2019 angekündigte Erweiterung der Produktionskapazitäten für die Lithium-Ionen-Batterien könnte ein Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits werden die CAPEX (Auszahlungen für Investitionen) deutlich von 75 bis 90 Mio. Euro auf nun 95 bis 110 Mio. angehoben. Andererseits wirkt die Produktionserweiterung auf jährlich 150 Mio. Zellen bis zum Jahr 2022 stark wachstumsfördernd.

Fazit

Wer Zuversicht in die Geschäftsmodelle von Wirecard und Varta besitzt, der kann mittelfristig mit weiterem Wachstum rechnen. Die Bewertungen beider Unternehmen gehen allerdings weit auseinander.

Die Gründe könnten in den immer wieder aufkommenden Gerüchten über Bilanzfälschungen vonseiten der Wirecard liegen. Was wirklich wahr ist, ist als Außenstehender schwer einzuschätzen. Der Bewertung tun diese Gerüchte allerdings nicht gut.

Wirecard reagiert mit einem Aktienrückkauf im Wert von maximal 200 Mio. Euro. Bei der aktuellen Marktkapitalisierung wirkt diese Maßnahme allerdings nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Hier müsste das Management wirklich entschlossener agieren, um mehr Vertrauen bei den Aktionären zu gewinnen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Wirecard The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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