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Warum die Nordex-Aktie trotz tiefroter Zahlen zu steigen beginnt!

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Foto: Getty Images

Ist dir schon einmal das Paradoxon aufgefallen, dass Kurse von Unternehmen, die kürzlich über starke Verluste berichtet haben, plötzlich zu steigen beginnen? So geschieht es derzeit bei der Nordex (WKN: A0D655)-Aktie. Anleger, die sich schon länger mit der Börse beschäftigten, werden die Antwort auf die Frage kennen, aber für alle anderen ist die Erklärung sicherlich ein Erkenntnisgewinn.

Doch wie schnitt Nordex in den ersten neun Monaten des Jahres ab und warum steigt die Aktie?

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So verlief das Jahr 2019 bisher

Bis Ende September 2019 konnte Nordex seinen Umsatz um 9,6 % auf 1.943 Mio. Euro steigern. Der Auftragseingang verbesserte sich um 41,5 % auf 3.313,5 Mio. Euro, wodurch auch der Auftragsbestand um 52,8 % zulegte. Nordex produzierte 1.093 Rotorblätter und damit 68,7 % mehr als noch im Vorjahr. Zudem installierte das Unternehmen insgesamt 476 Windkraftanlagen, was in Leistung umgerechnet einem Rückgang von knapp 9 % entspricht. Sowohl das Segment Projekte als auch die Sparte Services konnten den Umsatz um 9,3 beziehungsweise 11,1 % steigern.

Dennoch vergrößerte sich mit -76,5 Mio. Euro der Verlust gegenüber dem Vorjahr, wo er noch bei -51,8 Mio. Euro lag. Windturbinen sind für Nordex-Kunden immer Großanschaffungen und werden demnach auch nicht täglich von Privatkonsumenten gekauft, sondern meist nur von Ländern oder Großkonzernen. Darüber hinaus werden für die Fertigung entsprechend große Fabriken benötigt.

Genau dies macht das Geschäft sehr kapitalintensiv, was bedeutet, dass immer wieder große Summen investiert werden müssen. Allein in diesem Jahr liegen die Ausgaben schon bei 100,9 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies über 40 Mio. Euro mehr. Trotz guter Auftragslage schreibt Nordex deshalb aktuell rote Zahlen.

Allein im dritten Quartal 2019 stieg der Umsatz um 16,7 %. Etwas besorgniserregend ist die mit den hohen Verlusten einhergehende Verschuldungszunahme. So wuchs die Nettoverschuldung seit Ende 2018 von 32,5 auf 200,9 Mio. Euro, während die Eigenkapitalquote von 22,8 auf 15,5 % sank. Da Nordex aber derzeit mit Acciona (WKN: 865629) einen starken Aktionär und Investor besitzt, ist die Finanzierung derzeit wahrscheinlich eher gesichert. Zudem wurde zuletzt eine weitere Kapitalerhöhung durchgeführt, die 99 Mio. Euro einbrachte.

Für das vierte Quartal 2019 geht Nordex von besseren Geschäften aus und erwartet im Gesamtjahr nun einen Umsatz von 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro. Dies wäre deutlich mehr als im Vorjahr, als der Umsatz noch bei 2.459 Mio. Euro lag.

Und darum steigt die Aktie trotz tiefroter Zahlen

Du hast vielleicht schon einmal den Börsenspruch gehört: „Kaufe, wenn die Kanonen donnern.“ Dies bedeutet im übertragenden Sinne, dass der Markt aktuelle Zahlen meist schon etwa ein halbes Jahr im Voraus einpreist. Werden dann die tatsächlichen Ergebnisse veröffentlicht (wie bei Nordex), fällt die Aktie nicht drastisch, sondern sie passt sich den neuen Aussichten und Prognosen an (schaut also wieder in die Zukunft).

Und wenn sich hier eine Besserung abzeichnet, dann beginnt die Aktie zu steigen, auch wenn die aktuellen Zahlen noch sehr schlecht ausfallen. Ähnlich könnte es auch bei der Nordex-Aktie ablaufen. Der Verlust ist verkündet, aber Auftragseingang und -bestand sind drastisch gestiegen. Wenn es dem Unternehmen nun gelingt, die Kosten in den Griff zu bekommen, müsste das zukünftige Ergebnis deutlich höher ausfallen.

Genau an diesen Kosten arbeitet die Firma derzeit. So betont CEO José Luis Blanco die zukünftig „effiziente Auftragsabwicklung“ und „Transformation der Lieferkette“, was eindeutig auf geplante Kostensenkungen hindeutet.

Hinzu kommt die derzeit niedrige Bewertung. Nordex ist zwar keine Aktie für Investoren, weil Gewinn und Cashflow häufig negativ ausfallen, aber der Wert könnte eine Turnaround-Spekulation sein.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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