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Gazprom vs. Royal Dutch Shell: Da lauert jetzt die heißere Dividendenstory!

Foto: Getty Images

Es ist definitiv Zeit für ein spannendes Dividendenduell der Extraklasse. Nachdem wir in den vergangenen Wochen und Monaten bereits viele Ausschütter haben gegeneinander antreten lassen, wollen wir heute die Schlagzahl ein wenig erhöhen.

Auf unserer heutigen Checklist befinden sich nämlich die beiden Hochkaräter Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) und Gazprom (WKN: 903276). Beide sind grob im Bereich Öl- und Erdgas vertreten, beide zahlen außerdem spannende, hohe Dividenden an die Investoren aus. Aber wer von beiden besitzt die höhere Dividende und wer verfügt über die solidere Dividendenhistorie und das nachhaltigere Ausschüttungsverhältnis?

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Gewiss eine spannende Frage, die nach einer Foolishen Antwort förmlich schreit. Mach dich daher bereit für ein brandheißes Duell zweier hoher Ausschütter.

1. Die aktuelle Dividendenrendite

Gleich zu Beginn wollen wir zunächst einen Blick auf die aktuellen Dividendenrenditen werfen. Royal Dutch Shell, der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti, zahlt seinen Investoren vierteljährlich eine Ausschüttung von 0,47 US-Dollar aus. Bei einem derzeitigen Kursniveau je A-Aktie von 27,15 Euro (06.11.2019, maßgeblich für alle Kurse) entspricht das einer Dividendenrendite in Höhe von 6,29 %, bei einem Kursniveau von 27,58 Euro einer Rendite von 6,19 %. Für den Anfang durchaus hohe Werte, aber mal sehen, ob Gazprom das toppen kann.

Der russische Erdgasriese zahlte zuletzt jedenfalls eine Ausschüttung in Höhe von 16,61 Russische Rubel an die Investoren aus. Bei einem aktuellen Kursniveau von 266,98 Russische Rubel entspricht das einer Dividendenrendite in Höhe von 6,22 %. Hm, eine schwierige Pattsituation, allerdings besitzt Royal Dutch Shell hier im Durchschnitt eine moderat höhere Dividendenrendite bei beiden Aktien. Daher würde ich diesen Punkt, mit ein wenig Bauchschmerzen, zunächst an den britisch-niederländischen Öl- und Erdgasriesen geben, auch wenn man das formal als Gleichstand werten könnte.

2. Konstanz und Wachstum

Weiter geht es nun mit der für zuverlässige Ausschütter wichtigen Konstanz sowie dem Wachstum der jeweiligen Dividenden. Um es an dieser Stelle bei der Konstanz kurz zu halten: Royal Dutch Shell glänzt hier weiterhin mit einer Historie von seit 1945 stets ungekürzten Zahlungen.

Eine Messlatte, bei der Gazprom gewiss nicht mithalten kann. Vor allem nicht, da es hier im Kontext der letzten Finanzkrise um die Jahre 2008 und 2009 signifikante Kürzungen auf ein Niveau von fast 0 gegeben hat. Dieser Punkt geht somit eindeutig an den britisch-niederländischen Konzern.

Wenn wir jedoch das Wachstum in den Fokus rücken, ergibt sich hier definitiv ein anderes Bild. Während Royal Dutch Shell zwar in der Vergangenheit die eigenen Ausschüttungen stets auf hohem Niveau konstant gehalten hat, konnte Gazprom vor allem in den vergangenen Jahren mit einem bemerkenswerten Wachstum glänzen. Alleine seit dem Jahr 2012 stieg hier die Ausschüttungssumme je Aktie von 5,99 Russische Rubel auf das aktuelle Niveau, was Pi mal Daumen immerhin einer Verdreifachung entsprochen hat. Insbesondere in diesem Jahr wurde hier noch ordentlich erhöht, wobei die Dividende sich von zuvor 8,04 Russische Rubel auf das derzeitige Niveau mehr als verdoppelt hat.

Für das Wachstum würde ich daher heute einen Punkt an Gazprom gegeben, das im Vergleich zum seit vielen Jahren lediglich konstanten Royal Dutch Shell hier mit spannenden Ansätzen glänzt. Es bleibt jedoch in der Gesamtwertung zunächst bei einem Vorteil für den britisch-niederländischen Konzern.

Das aktuelle Ausschüttungsverhältnis

Zu guter Letzt wollen wir betrachten, ob Gazprom beim aktuellen Ausschüttungsverhältnis noch mit Royal Dutch Shell gleichziehen kann. Der russische Konzern kam im vergangenen Geschäftsjahr jedenfalls auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 65,89 Russische Rubel, was in Anbetracht der gegenwärtigen Dividende lediglich einer Ausschüttungsquote in Höhe von 25,2 % entsprechen würde. Gewiss ein niedriger Wert, der gerade bei den Plänen des Managements, die Ausschüttungsquote künftig bei 50 % gemessen am Gewinn anzusiedeln, für reichlich Dividendenwachstum stehen dürfte.

Royal Dutch Shell kam im vergangenen Geschäftsjahr 2018 hingegen auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 2,82 US-Dollar. Die vierteljährlichen Ausschüttungen in Höhe von 0,47 US-Dollar entsprechen dadurch einem Ausschüttungsverhältnis in Höhe von 66,67 %, was ebenfalls eher ein moderater Wert ist, allerdings nicht mit dem von Gazprom mithalten kann. Somit kommen wir insgesamt zu einem interessanten Ergebnis.

Ein unausgeglichener Gleichstand!

Wie wir nämlich rein formal festhalten müssen, haben wir im heutigen Vergleich einen Gleichstand erzielt. Royal Dutch Shell glänzt mit einem Hauch höherer Renditen, zumindest im Schnitt, sowie einer beständigeren Dividendenhistorie. Gazprom kann hingegen mit einem deutlich moderateren Ausschüttungsverhältnis auf sich aufmerksam machen sowie einem wirklich rasanten Dividendenwachstum, das durch diesen Wert noch nicht beendet sein muss.

Nun liegt es an jedem Investor selbst, seine Prioritäten abzustecken. Beide Ausschütter können interessant sein, worauf alleine die hohen Renditen hinweisen. Allerdings sollten Einkommensinvestoren natürlich auch überlegen, welche Wahl langfristig wohl die beste ist.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell (B-Aktien). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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