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Machen dich Aktien von Aurora Cannabis reich?

Foto: Getty Images

Als die Aktien von Aurora Cannabis (WKN: A12GS7) am 23. Oktober 2018 an die New Yorker Börse gingen, waren die Privatanleger absolut zuversichtlich. Vor der Listung bereits hatte der kanadische Cannabistitan einen großen Sprung gemacht, weil man die Konkurrenten CanniMed Therapeutics und MedReleaf Corp. übernommen hatte. Außerdem hatte man Deutschlands größten medizinischen Cannabisanbieter Pedanios GmbH übernommen und somit den wichtigen Schritt nach Europa getan.

Diese wichtigen Transaktionen brachten Aurora in Bezug auf Produktionskapazität, Markenbekanntheit und Anzahl der medizinischen Marihuanapatienten im In- und Ausland weit nach vorne und machten es zu einem wahrhaft weltweit operierenden Unternehmen. Diese Übernahmen waren auch sinnvoll im Zusammenspiel mit der automatisierten Produktion und der Präsenz in jedem Teil der Cannabiskette.

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Kurz gesagt, Aurora schien eine gut geölte Maschine zu bauen, die letztlich eine dominante Wettbewerbsposition gegenüber den meisten anderen Herstellern einnehmen würde – nur Hauptkonkurrent Canopy Growth (WKN: A140QA) schien noch mithalten zu können. Privatanleger wiederum stiegen in der ersten Jahreshälfte 2019 voll auf die Aktien von Aurora ein, in der Hoffnung, das nächste Amazon.com oder Netflix zu erwischen.

Gut: Es wird erwartet, dass die Cannabisindustrie bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts nicht weniger als 200 Milliarden USD pro Jahr absetzen wird, womit diese Branche in diesem Prognosezeitraum der am schnellsten wachsenden Markt der ganzen Welt wäre. Es ist also nicht gerade weit hergeholt, dass die Unternehmen, die letztendlich den Löwenanteil dieses Marktes einnehmen, für frühe Anleger wirklich erstaunliche Renditen bringen werden.

Auroras Chancen und Probleme

Die Attraktivität von Aurora für Kleinanleger ist nachvollziehbar. Das Unternehmen ist derzeit in 25 Ländern tätig, verfügt über die führende Produktionskapazität in Kanada mit 625.000 Kilogramm pro Jahr, über eine aufstrebende Hanfproduktion in Lateinamerika sowie ein aufstrebendes Heimanbauunternehmen durch die Akquisition von Northern Lights Enterprises. Im ersten Quartal 2019 erwarb Aurora auch den begehrten Cannabiszüchter Whistler Medical Marijuana Corporation. Das ist eine durchaus starke Ansammlung von Assets.

Das Beste daran ist vielleicht, dass Aurora nicht einen großen Teil von sich selbst an einen Partner veräußert hat. Das ist wichtig, denn es bedeutet, dass Aurora einer der wenigen unabhängigen Player sein könnte, die bis 2030 durchhalten. Canopy wird am Ende ziemlich sicher von seinem Partner Constellation Brands aufgekauft, und das gleiche Szenario dürfte sich zwischen Cronos Group und dem Partner Altria abspielen. Ein Buyout könnte sich als kurzfristiger Segen für Investoren erweisen, schränkt aber letztendlich das Potenzial für Early-Bird-Investoren ein.

Trotz dieser Entwicklung waren die Aktien des Unternehmens im vergangenen Jahr alles andere als eine hervorragende Investition. Seit dem Börsengang an der NYSE hat die Aktie von Aurora mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren.

Schlimmer noch, die Bewertung von Aurora könnte in den kommenden Wochen noch weiter fallen. Es stehen 230 Millionen CAD in Wandelschuldverschreibungen aus, die im nächsten März fällig werden. Aurora hat also nicht den notwendigen freien Cashflow, um diese Schulden von allein zu bedienen, und der angeschlagene Aktienkurs bedeutet, dass die Schuldner höchstwahrscheinlich keine Aktienumwandlung wollen.

Die Aktionäre wiederum werden wahrscheinlich den Großteil dieser finanziellen Verpflichtung in irgendeiner Form oder Weise tragen müssen. Das ist keine vielversprechende Situation für eine kurzfristige Aktienkurssteigerung – vor allem in einem Markt, der derzeit offenbar keine große Lust auf Cannabisaktien verspürt.

Kann Aurora dich noch immer zum Millionär machen?

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Aktien von Aurora derzeit in ungünstigen Gegenwinden verstrickt sind. Die Entscheidung des Unternehmens, so schnell wie möglich zu wachsen, hat sich als zweischneidiges Schwert erwiesen. Während sich Aurora zu einem expandierenden Full-Service-Cannabisunternehmen entwickelt hat, ist die Bilanz stark belastet. Neben dieser Wandelschuldverschreibung hat Aurora beispielsweise einen Goodwill in Höhe von 3,17 Milliarden CAD aufgebaut, was direkt auf die Akquisitionen zurückzuführen ist.

Am Ende muss Aurora die Zeche zahlen und am kanadischen Cannabismarkt die verschiedenen strukturellen Probleme überwinden, damit die Aktien des Unternehmens von Short-Sellern verschont bleiben.

Allerdings gibt es zwei grundlegende Probleme, die den frühen Investoren Grund geben sollten, in dieser turbulenten Zeit dabeizubleiben – und in den kommenden Jahren vielleicht weiterhin kleinere Aktienpakete zu kaufen:

  1. Aurora dürfte trotz seiner verschiedenen finanziellen Probleme und der strukturellen Schwächen des kanadischen Cannabismarkts im Allgemeinen wohl nicht Konkurs gehen.
  2. Aurora wird bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts vielleicht eines von nur drei großen Cannabisunternehmen am Weltmarkt sein. Am Ende könnten Altria, Constellation Brands und Aurora Cannabis übrig bleiben.

Was ist hier das Fazit? Auch wenn die Aurora-Aktien in den nächsten zwei bis drei Jahren Probleme haben könnten, sollten Anleger, die diese Cannabisaktie beispielsweise 20 Jahre lang halten, am Ende eine schöne Summe zusammenhaben. Es würde mich nicht wundern, wenn eine anfängliche Investition in Höhe von 10.000 USD, die in kleinen Chargen über die frühen Jahre des Unternehmens verteilt wurde, im Jahr 2040 zu einer Million Dollar führt. Aurora müsste nicht einmal zum Branchenführer aufsteigen, um diese Art von Rendite zu erzielen. Es muss lediglich unabhängig bleiben.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix. George Budwell besitzt keine der angegeben Aktien. Dieser Artikel erschien am 15.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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