Wirecard-Aktie: Shortseller auf Rekordniveau! Was bedeutet das für die Aktie?!
Es gibt mal wieder spannende Neuigkeiten rund um Wirecard (WKN: 747206) und die „Financial Times“. Na ja, nicht direkt bezogen auf die kritischen Berichte der Tageszeitung, sondern eigentlich eher über den Kontext der Aktie und wie die Investoren hier derzeit positioniert sind.
Speziell die Shortseller machen in diesen Tagen nämlich wieder auf sich aufmerksam, indem sie ihre jeweiligen Anteile an leerverkauften Aktien am DAX-Konzern ordentlich hochgeschraubt haben. Definitiv eine weitere bemerkenswerte Entwicklung in dieser neuen Causa Wirecard.
Doch was bedeutet das im Endeffekt für die Wirecard-Aktie und ihre Investoren? Eine spannende Frage! Versuchen wir, ein paar Antworten zu finden.
Shortseller auf Rekordniveau
Wie mehrere Medien in diesen Tagen berichten, haben die Short-Aktivitäten rund um die Aktie des DAX-Konzerns inzwischen wieder ordentlich zugenommen. Tatsächlich gebe es in diesen Tagen sogar mehr Shortseller beziehungsweise entsprechende Positionen auf fallende Aktien, als jemals zuvor. In den entsprechenden Berichten liest man daher häufig von einem Rekordniveau.
Auch die absoluten Zahlen in diesem Kontext lassen sich definitiv sehen. Bei ausstehenden Aktien in einer Größenordnung von 123,57 Mio. Wertpapieren seien demnach gegenwärtig 24,68 Mio. Aktien ausgeliehen und leerverkauft. Das entspricht gegenwärtig einem Anteil von rund einem Fünftel aller Aktien, die derzeit benutzt werden, um auf fallende Kurse zu wetten. Die gängigen Quotierungen, speziell bei DAX-Konzernen, sind eigentlich eher selten so hoch.
Die derzeitigen Zahlen seien demnach sogar höher als Anfang Februar, als die Reihe kritischer Berichte der „Financial Times“ ihren ersten Höhepunkt erreicht hat. Damals lagen die leerverkauften Aktien wohl bei 18 Mio., entsprechend scheinen nun noch mehr Investoren darauf zu spekulieren, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht worden ist.
Eine merkwürdige, hohe Quote
Natürlich handelt es sich hierbei um eine merkwürdige und sogar auffällige Quote von Short-Positionen, die jedoch keine Unregelmäßigkeiten beinhalten muss. Möglicherweise folgen viele Investoren hier einfach bloß dem gängigen Muster der vergangenen Berichte und demnach wäre es mehr als wahrscheinlich, dass weitere Berichte folgen, die für weitere Unsicherheiten und Kurskapriolen sorgen. So ist es zumindest im ersten Kapitel zum Anfang des Jahres rund um die Aktie von Wirecard gewesen.
Nichtsdestoweniger könnte diese hohe Quote auch andere, möglicherweise sogar glimpflichere Bedeutungen haben. Dass bereits ein Viertel aller Aktien leerverkauft worden sind, könnte nämlich ebenfalls bedeuten, dass die Shortseller inzwischen einen gehörigen Anteil ihres Wirecard-Pulvers verschossen haben und selbst bei weiteren Berichten die Abwärtsdynamik nun begrenzt ist.
Zudem sollten Investoren nicht vergessen, dass diese Shortseller auch ein bedeutendes Aufwärtspotenzial implizieren können. Früher oder später werden schließlich viele von ihnen ihre Positionen wieder glattstellen müssen, was de facto nichts anderes heißt, als wieder Aktien zu kaufen. Das kann durchaus für einen mächtigen Aufwärtsimpuls sorgen und wenn sich die Nachrichtenlage wieder ins Positive dreht, kann das eine Rallye möglicherweise sogar noch einmal bedeutend beschleunigen.
Man kann das daher durchaus positiv sehen
Unterm Strich können die Investoren, die weiterhin an Wirecard glauben, daher die hohe Quote an Leerverkäufern daher durchaus positiv bewerten. Sicher, derzeit ist reichlich Skepsis in die Aktie eingepreist, was auch diese spannenden Zahlen zeigen dürften. Aber mal ehrlich: Das ist nicht sonderlich neu für dich, oder?
Diese Zahlen könnten ebenfalls unterstreichen, dass hier ein Tiefpunkt erreicht worden ist und es früher oder später, auch mithilfe der wieder flüchtenden Leerverkäufer nach oben gehen könnte. Ein Szenario, das man ebenfalls auf dem Schirm haben sollte.
Letztendlich ändern auch die Leerverkäufer nichts an der aktuellen Lage, in der Wirecard sich befindet. Allerdings ist es dennoch beeindruckend, die Tragweite dieses weiteren Kapitels zu begutachten und sich die Aktivitäten der Shortseller anzusehen. Welche Rückschlüsse man auch selbst hieraus ziehen mag.
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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.