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Doppelte Machtdemonstration von Volkswagen vor dem Marktstart des ID.3

Volkswagen und Jogi Löw
Foto: Volkswagen AG Copyright

Kaum zu glauben, aber Volkswagen (WKN: 766403) macht fast doppelt so viel Gewinn wie Amazon.com (WKN: 906866). Diese massiven Ressourcen werden nun geschickt dafür eingesetzt, um bei der Elektromobilität das Zepter zu übernehmen. Es spricht einiges dafür, dass das klappen kann, ohne wahnsinnig viel Profitabilität einzubüßen – was richtig gut für die VW-Aktie wäre.

Spitze in Norwegen

Wie immer im letzten Monat eines Quartals, hat Tesla (WKN: A1CX3T) auch im September wieder wundersame Absatzzahlen melden können. Im derzeit noch wichtigen Absatzmarkt Norwegen wurde mit großem Abstand die Spitzenposition erreicht. Im Oktober hingegen sieht die Situation wieder ganz anders aus: Während Tesla sich nur mit Mühe in den Top 10 halten kann, thront oben der VW-Konzern.

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Das Besondere dabei ist, dass nicht etwa der kleine e-up! oder der angeblich zu Schleuderpreisen angebotene e-Golf vorne liegen, sondern der preisintensive Audi e-tron. Im Gegensatz zu allen wichtigen Konkurrenten konnte er in den letzten Wochen zulegen, während etwa der Absatz des zeitweise ähnlich erfolgreichen Jaguar I-Pace nicht einmal mehr ein Viertel davon ausmacht.

BMW (WKN: 519000) hat bekanntlich noch nichts Vergleichbares auf dem Markt, hält aber immerhin noch mit dem i3 die Stellung unter den Top 5. Daimler (WKN: 710000) wiederum kommt so gar nicht in die Puschen. Der EQC findet zumindest in Norwegen praktisch keine Käufer.

Dabei wurde er bereits vor über einem Jahr enthüllt. Eine Kampfansage, wie es damals hieß, sieht anders aus. Auch in Österreich erreicht der e-tron in diesem Jahr einen soliden Top-10-Platz unter allen Elektromodellen, während der EQC erst seit wenigen Wochen überhaupt verfügbar ist.

Per Hybridoffensive in die Großserie

Volkswagen spielt konsequent seine Größenvorteile aus, um Tesla und die etablierte Konkurrenz unter Druck zu setzen. Das sieht man auch beim vor wenigen Tagen vorgestellten Golf 8. Er wird in wenigen Monaten gleich in fünf Hybrid-Varianten kommen, davon drei mit preiswerter 48-Volt-Technik sowie zwei mit Plug-in und alltagstauglicher rein elektrischer Reichweite. All das kommt natürlich auch in einer Vielzahl von weiteren Modellen von VW und ihren Schwestermarken zum Einsatz.

Auf diese Weise gelingt es, schnell auf große Stückzahlen zu kommen und die neuen Fertigungslinien in den eigenen Komponentenwerken von Anfang an auszulasten – und gleichzeitig ein noch besseres Gespür dafür zu bekommen, welche Art der Elektrifizierung wirklich bei den Kunden ankommt. Noch streiten sich ja die Experten, ob die 48-Volt-Hybride vielleicht nicht doch ein überlegenes Konzept darstellen, solange die Batteriefertigung nicht deutlich weniger umweltbelastend wird und der Strommix noch viel Kohleschmutz enthält.

Auch die Reichweitenangst spielt bei Hybriden keine Rolle. Von daher wird es in gut einem halben Jahr noch interessanter, wenn der ähnlich dimensionierte ID.3 auf den Markt kommt. Volkswagen wird bis zum Jahresende 2020 über alle Marken hinweg eine schon ziemlich komplette Elektrifizierungsmatrix anbieten, vom kleinen Seat el-Born über vielfältige Plug-in- und Mild-Hybride bis hin zum Porsche Tycan.

Darüber werden die Wolfsburger wie kein anderer Autokonzern in Echtzeit über Informationen verfügen, welche Konzepte ankommen, sodass die Modellpolitik früher als bei der Konkurrenz in die aussichtsreichsten Bahnen gelenkt werden kann. Dank der eigenen standardisierten Serienfertigung von wesentlichen Komponenten wie Batteriesystem und E-Motor kann der Konzern auch die Ressourcen flexibel dorthin verschieben, wo die besten Potenziale locken.

In drei Schritten an die Spitze

Aktuell gehört die VW-Gruppe zu den zuverlässigsten Lieferanten von Elektrofahrzeugen. Extreme Schwankungen wie bei Tesla oder Lieferengpässe wie bei der koreanischen Konkurrenz sind nicht erkennbar. Die nächste Phase betrifft das schnelle Hochfahren der E-Komponenten-Fertigung in Großserie, koordiniert über alle Marken hinweg. Das wird die Kosten drücken und damit Margen und Wettbewerbsfähigkeit sichern sowie einen Informationsvorsprung gegenüber der in vielen Fällen vorsichtiger agierenden Konkurrenz.

Wenn in einem halben Jahr dann der Startschuss für die Modelloffensive auf Basis des Elektrifizierungsbaukastens startet, wird Volkswagen gleichzeitig die Bemühungen rund um die Gestaltung der urbanen Mobilität intensivieren. Die starke Präsenz auf einem Weltkongress für intelligente Verkehrskonzepte in Singapur, die im Oktober stattfand, zeigt bereits die Ambitionen in dieser Richtung. Mittelfristig wird der Konzern aus einer Hand erprobte Systeme anbieten können, die einen Beitrag zur Lösung der immer dringlicheren Smog- und Feinstaubprobleme in den weltweiten Metropolen leisten.

Dass dabei eigene Fahrzeuge, vom kleinen Lastenfahrrad bis zum großen Bus, zum Einsatz kommen sollen, versteht sich von selbst. Geht der Plan auf, dann wird VW häufig mit einem einzigen Auftrag Tausende Fahrzeuge absetzen, was hohe Gewinnspannen verspricht. Das sieht schon gut aus in meinen Augen. Trotzdem darf man natürlich nicht blauäugig sein und denken, dass die Konkurrenz das alles verschlafen wird. Die besten Karten hat allerdings im Moment nach meinem Eindruck der hochprofitable Volkswagen-Konzern.

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John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW.

 

 

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien.



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