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Wirecard und „Financial Times“: Ein Spiel mit vielen Verlierern (aber auch einem Gewinner?)

Mann im Anzug mit leeren Hosentaschen
Foto: Getty Images

Die neuen und gefühlt eigentlich schon wieder alten Berichte der „Financial Times“ halten die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) noch immer in ihrem Bann. Seitdem die Tageszeitung nämlich am Dienstag der vergangenen Woche erneut gegen den Zahlungsdienstleister geschossen hat, musste das Papier des DAX-Konzerns hohe zweistellige Verluste hinnehmen.

Auch anderthalb Wochen später sind diese Auswirkungen noch immer sichtbar. Die Wirecard-Aktie notiert aktuell schließlich auf einem Kursniveau von 115,40 Euro (24.10.2019, maßgeblich für alle Kurse) und somit noch immer weit entfernt von den alten Zwischenhochs von rund 140 Euro, die man vor diesem neuen Kapitel noch vorweisen konnte.

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Derzeit scheint es sowieso so, als gäbe es in diesem Zwist zwischen Wirecard und der „Financial Times“ eigentlich nur Verlierer. Allerdings könnte sich langfristig ein Gewinner herauskristallisieren, während einer der beiden Akteure möglicherweise einen Reputationsschaden historischen Ausmaßes bekommen könnte.

Es steht für beide viel auf dem Spiel

Denn sowohl für Wirecard als auch für die „Financial Times“ steht letztlich viel auf dem Spiel. Wie diese aktuelle Wendung und der Zeitraum des Beschusses jetzt spätestens zeigen dürfte, handelt es sich bei der Causa Wirecard nicht mehr bloß um ein kurzfristiges mediales Event, sondern um einen regelrechten Angriff. Bislang steht weiterhin Aussage gegen Aussage, wobei zumindest das Kapitel zu Anfang des Jahres sich eher zugunsten des DAX-Konzerns aufzulösen schien.

Nichtsdestoweniger sind die Vorwürfe nun wieder akut und es geht weiterhin um eine Vertrauensprobe. Eine, bei der entweder die Glaubwürdigkeit des DAX-Konzerns langfristig untergraben wird. Das könnte möglicherweise zu weiteren Kursverlusten führen, wodurch auch die Investoren viel zu verlieren haben. Ganz zu schweigen von dem Reputationsschaden, den diese Berichte, sollten sie sich bewahrheiten, auslösen dürften. Möglicherweise würde das das Wachstum von Wirecard langfristig bedeutend schmälern, auch weil sich Unternehmen und bisherige Kooperationspartner von dem Zahlungsdienstleister distanzieren.

Aber für die „Financial Times“ steht nicht weniger auf dem Spiel. Die Tageszeitung hat sich schließlich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ebenfalls einen ehrbaren und renommierten Ruf erarbeitet. Sollten sich die Berichte daher als falsch erweisen und Wirecard sämtliche Vorwürfe entkräften können, wird das mit Sicherheit ein unrühmliches Nachspiel haben. Auch weil die aktuelle Causa, wie gesagt, nun in eine neue Runde geht und nun wirklich kein kurzfristiges Event mehr ist.

The Winner takes it all

Über die kommenden Wochen und Monate wird es jedoch wohl auf eine Situation hinauslaufen: Nämlich die, bei der sich zeigen wird, wer letztendlich recht behalten wird. Das Management von Wirecard hat nun im Rahmen einer Sonderprüfung Ergebnisse angekündigt und zu diesem Zweck die renommierten Prüfer von KPMG angefordert.

Auch wenn diese vom DAX-Konzern selbst in Auftrag gegeben worden ist, wird sich in Anbetracht dieser prominenten Prüfer wohl herauskristallisieren, ob es Gründe für Bedenken gibt, wie die Financial Times es moniert, oder ob die Berichte zum vermeintlich wiederholten Male Indizien in eine falsche Richtung interpretiert haben. Ob bewusst oder nicht dürfte dann keine Rolle mehr spielen.

Die aktuelle Situation, bei der sowohl der DAX-Konzern als auch die„ Financial Times“ wie Verlierer aussehen, dürfte mit der Sonderprüfung daher ein Ablaufdatum bekommen haben. Und es sind neben den beiden Akteuren gewiss auch viele Medien und Investoren interessiert, wie dieses weitere Kapitel nun ausgehen wird.

Es bleibt spannend!

Über die kommenden Wochen und Monate bleibt es daher weiterhin spannend. Vielleicht wird die „Financial Times“ nachlegen, möglicherweise wird sich Wirecard hingegen um Alltag und Routine und weitere Partnerschaften bemühen.

Alles läuft aktuell jedoch auf einen Showdown hinaus, bei dem es im Nachgang wohl nicht mehr zwei Verlierer geben wird. Sondern einen Triumphator und einen angeschlagenen Akteur, der wohl einen empfindlichen Vertrauensverlust hinnehmen muss.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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