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Diese Cybersecurity-SaaS-Aktie habe ich gerade gekauft

Foto: Getty Images

Neulich stürzten die Aktienkurse einiger der größten Software-as-a-Service (SaaS)-Unternehmen ab, ohne dass es dazu einen konkreten Anlass gegeben hätte. Das war eine Chance: Ein kürzlich an die Börse gegangenes Cybersicherheitsunternehmen rutschte sogar um 33 % gegenüber dem Stand vor drei Wochen ab.

Dabei handelt es sich um CrowdStrike (WKN:A2PK2R). Und obwohl es die Umsätze in beeindruckendem Tempo gesteigert hat, ist das nicht der aufregendste Teil. Stattdessen sollten sich Investoren viel eher auf die Fähigkeit von CrowdStrike konzentrieren, den Netzwerkeffekt auf eine starke – und unterschätzte – Weise zu nutzen.

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Zuerst die Grundlagen

Bevor wir diesen Netzwerkeffekt erklären, sollten wir die Grundlagen dessen erläutern, was CrowdStrike überhaupt tut. Das Unternehmen wurde 2011 vom heutigen CEO George Kurtz mitbegründet. Davor war er Chief Technology Officer bei McAfee. Während er dort war, erkannte er, dass es einen besseren Weg geben musste, um komplizierte Angriffe zu stoppen, die große Unternehmen in die Knie zwangen. Er wollte, dass seine Lösung schneller, effizienter und – am wichtigsten – Cloud-basiert ist.

Die Mission von CrowdStrike ist einfach: die Kunden vor Angriffen zu schützen. In diesem Sinne entwickelte Kurtz CrowdStrike, um zwei Haupteffekte zu nutzen.

  • The Threat Graph — Der Cloud-Standort, an dem alle von allen Kunden von CrowdStrike gesammelten Daten gesammelt und analysiert werden können. Hier kann auch die Magie der künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens (ML) wirken.
  • Intelligent, Leightweight Agents — Dies sind die Werkzeuge, mit denen einzelne Kunden ihre unternehmensspezifischen Cybersicherheitsbedenken lösen.

Auch wenn es sich nur um eine grobe Analogie handelt, kann man das Bedrohungsdiagramm (Threat Graph) als einen Flugzeugträger betrachten. Hier werden alle wichtigen Dinge zusammengefasst, aber er ist nicht Teil des Gefechts, eher eine Basis.

Die „Agents“ sind wie die einzelnen Kampfflugzeuge. Sie sind es, die die Pläne ausführen, und sie können den Bedrohungsgraphen bei Bedarf als Ressource verwenden.

CrowdStrike bietet seinen Kunden 10 verschiedene Module – oder Tools – zur Auswahl. Man kann sich diese Module als 10 verschiedene Arten von Waffen vorstellen, die das Kampfflugzeug an Bord haben kann. Diese Tools reichen von der Gerätekontrolle über das Schwachstellenmanagement bis hin zur Malware-Analyse.

Beeindruckende Ergebnisse

Im nächsten Abschnitt werden wir auf das erstaunliche Wachstum von CrowdStrike eingehen. Aber zuerst wollen wir herausarbeiten, wie beliebt die Lösung des Unternehmens war.

Unten ist die Höhe der jährlich wiederkehrenden Einnahmen (annual recurring revenue, ARR), die CrowdStrike am Ende jedes der letzten 11 Quartale in seinen Büchern hatte. Mit anderen Worten, wenn CrowdStrike 10 Kunden hat, die jeweils 1 Million USD pro Jahr zahlen, sind das 10 Millionen Dollar an ARR. Wenn das Unternehmen den Umsatz berichtet, meldet es nur 2,5 Millionen USD – da all das auf die vier Quartale verteilt werden muss. Aber unter dem Strich gibt der ARR einen guten Blick auf die Popularität von CrowdStrike.

Quelle: SEC Einreichungen

Darüber hinaus wird dieses Wachstum auf Quartalsbasis – nicht im Jahresvergleich – dargestellt. Zusammengefasst wächst der ARR um 120 % pro Jahr. Zu den Kunden auf der Firmenliste gehören große Namen: 9 der 20 größten Banken und 44 Fortune-100-Unternehmen.

Zunehmend setzen diese Kunden auch immer mehr Tools ein. Hier ist die Gesamtzahl der Kunden, die 4 Tools oder mehr (von 10 derzeit angebotenen) über einen ähnlichen Zeitraum nutzen.

Quelle: SEC Einreichungen

Das Management gab beim jüngsten Ergebnisbericht bekannt, dass diese Zahl gerade 50 % überstiegen hat. Wenn man bedenkt, dass sich auch die Kundenbasis jedes Jahr mehr als verdoppelt hat, sind diese Gewinne beeindruckend.

Wenn es zum Beispiel Ende 2018 100 Kunden gab, nutzten 30 von ihnen vier oder mehr Module. Wenn es bis Ende 2019 insgesamt 200 Kunden gab, nutzten 94 davon vier oder mehr Module. Dies gilt es zu berücksichtigen.

Was bedeutet das alles? Da Unternehmen immer mehr Module einsetzen, wird die Software von CrowdStrike immer mehr in ihren Alltag integriert. Diese Kunden wollen dann nicht mehr wechseln, so entsteht ein mächtiger Graben gegenüber Wettbewerbern.

Ein mächtiger Netzwerkeffekt

Ehrlich gesagt würden diese Wechselkosten allein schon ausreichen, um mich dazu zu bringen, Aktien zu kaufen. Aber der zusätzliche Netzwerkeffekt ist für mich das, was wirklich beeindruckend ist.

Einen Netzwerkeffekt gibt es, wenn jeder zusätzliche Benutzer eines Dienstes den Dienst wertvoller macht. Facebook ist das Vorbild: Was nützt es, sich anzumelden, wenn keiner deiner Freunde da ist?

CrowdStrike hat eine geniale Art der Nutzung dieses Effekts realisiert. Aufgrund der Stärke des Bedrohungsdiagramms (Threat Graph) – und der KI und ML, die ihn stärker machen – macht jeder zusätzliche Kunde die Tools stärker.

Ein Beispiel: Wenn es einen Cyberangriff gibt, der noch nie zuvor in Asien stattgefunden hat, und die betroffene Firma CrowdStrike verwendet, brauche ich mir keine Sorgen zu machen, dass der Angriff mein Unternehmen trifft. Warum? Denn das Bedrohungsdiagramm analysiert den Angriff, lernt daraus und sendet sofort Updates an die Lightweight Agents bei jedem Kunden auf der ganzen Welt, um sich vor diesem Angriff zu schützen.

Es gibt mehr als 3.000 Kunden auf der ganzen Welt. Es wäre fast schon fahrlässig, wenn man sich nicht für CrowdStrike entscheidet. Der First-Mover-Vorteil des Unternehmens hat es ihm ermöglicht, sich einen entscheidenden Vorsprung vor allen anderen zu verschaffen, die das  Geschäftsmodell kopieren wollen.

Es wird nicht ganz leicht werden

Klingt also so, als wäre das ein Selbstläufer. Ich selbst habe Aktien gekauft, aber dennoch rate ich, hier vorsichtig vorzugehen.

Weil das Unternehmen im Moment so viel in Forschung, Entwicklung und Vertrieb investiert – was ja auch richtig ist – hat es allein in den letzten sechs Monaten 45 Millionen USD an freiem Cashflow verloren! Der Unternehmenswert wird auch auf 15 Milliarden USD geschätzt – das ist das 40-Fache der Einnahmen. Hohe Erwartungen sind definitiv schon im Aktienkurs enthalten, und jedes Problemchen könnte die Aktien ins Wanken bringen.

Deshalb macht Crowdstrike derzeit nur 2 % meines Portfolios aus. Wer an der Aktie interessiert ist, sich aber vor größeren potenziellen Verlusten schützen will, sollte eine ähnliche Aufteilung beherzigen.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Crowdstrike Holdings. Brian Stoffel besitzt Aktien von Crowdstrike Holdings.

Dieser Artikel erschien am 15.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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