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Teslas Solarsparte ist eine Katastrophe

Solarmodule vor neuem Boom JinkoSolar-Aktie
Foto: Getty Images

Als Tesla (WKN: A1CX3T) im Jahr 2016 SolarCity für 2,6 Mrd. US-Dollar gekauft hat, war man mit einem Schlag der mit Abstand größte private Solarinstallateur der USA. Seitdem hat das Management Mitarbeiter aus der Einheit entlassen, die Vertriebsstrategie geändert und nur zugesehen, während Wettbewerber Jahr für Jahr Marktanteile dazugewonnen haben. Nach dem düsteren Quartal, das jüngst zu Ende ging – ein weiteres in einer langen Reihe – sieht es so aus, als läge Tesla mittlerweile hinter Sunrun (WKN: A14V1T), Vivint Solar (WKN: A12AWB) und SunPower (WKN: A1JNM7) in Sachen Marktanteile bei Wohnsolaranlagen.

Das größere Problem ist, dass Tesla möglicherweise keine Chance hat, sich von diesem Rückgang zu erholen. Die Infrastruktur, die SolarCity gebaut hat, ist futsch, und neue Produkte, die einst vielversprechend aussahen, scheinen es nicht auf den Markt zu schaffen.

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Der Absturz

Im ersten Quartal 2019 installierte Tesla 29 Megawatt (MW) Solarstrom, das waren 65 % weniger als im Vorjahr und fast 90 % weniger als der im Jahr 2015 geschaffte Höchstwert von 258 MW. Das liegt auch unter den Zahlen von Sunrun (86,2 MW), Vivint (45,6 MW) und SunPower (52 MW) im letzten Quartal. (Keines dieser Unternehmen hat bislang die Berichte für das zweite Quartal 2019 veröffentlicht.)

Dieser starke Rückgang kam zu der Zeit, als Tesla die Kosten für seine Solarprodukte auf weniger als 2 US-Dollar pro Watt (nach Steuern) senkte und seine Verkäufe auf ein Onlinemodell verlagerte. Die Theorie war, dass Kunden aufgrund der niedrigeren Kosten lieber über die Website kaufen würden, aber das ist nicht passiert. Wie sich herausstellt, erfolgen die Verkäufe von Solarsystemen für den Wohnbereich eher durch Installateure (also Partnerunternehmen) als durch Verbraucher, die nachhaltige Energie wollen.

Wo bleiben die neuen Produkte?

Die Investoren hatten nicht erwartet, dass Teslas Solargeschäft für Privathaushalte derart abschmieren würde. Im Jahr 2016 kündigte das Unternehmen ein Solardach an, das die gesamte Branche durch die Integration von Solarzellen in Dachziegel für immer verändern sollte. Es war wohl das innovativste Produkt, das jemals in der Solarindustrie eingeführt wurde, aber die Produktvorführung von Elon Musk scheint bereits der Höhepunkt gewesen zu sein. Heute ist das Solardach für Tesla kaum noch präsent.

Eine inkrementelle Innovation von hocheffizienten Solarmodulen, die sich nahtlos in das Haus einfügen, sollte das Angebot des Unternehmens attraktiver machen. Das scheint aber auch keinen Einfluss auf das Geschäft zu haben.

Letztlich scheint auch die Powerwall dem Solargeschäft nicht genutzt zu haben. Tesla hat in der Vergangenheit behauptet, dass Elektrofahrzeuge, Energiespeicher und Solar zusammengehören, und vorhergesagt, dass Kunden alle drei Einheiten auf einmal kaufen würden. Das Energiespeichergeschäft des Unternehmens boomt – dank dem Wachstum von Groß- und Gewerbeprojekten –, doch die Powerwall für Privathaushalte trägt nicht dazu bei, den Absatz von Solarsystemen zu steigern. Kurz: Tesla hat es wohl einfach nicht geschafft, ein voll integriertes Solarunternehmen zu werden.

Was kommt für Tesla als Nächstes?

Musk und Tesla geben die Solarenergie vielleicht noch nicht offiziell auf, aber eigentlich könnten sie das alles auch einfach bleiben lassen. Solar ist auf einen winzigen Teil des Unternehmens geschrumpft und ist mittlerweile eher ein Problem als ein sinnvolles Geschäft. Angesichts der Tatsache, dass drei Wettbewerber nun einen größeren Marktanteil haben, könnte es an der Zeit sein, sich davon zu trennen.

Tesla könnte seine Produktionsanlagen und Technologien möglicherweise an Wettbewerber verkaufen. Ein Premiumsolaranbieter wie SunPower könnte sich für die Solardachtechnologie interessieren, obwohl es wahrscheinlich keinen großen finanziellen Wert für das Produkt gibt, da es auf dem Markt nur mittelgut angekommen ist.

Auch das Installationsgeschäft und das noch in der Tesla-Bilanz enthaltene Portfolio an Solaranlagen hätten möglicherweise für ein Unternehmen wie Sunrun oder Vivint Solar einen Wert.

Letztlich könnte die Powerwall der größte Nutznießer sein, wenn Tesla aus der Solarbranche aussteigen würde. Es handelt sich zweifellos um ein Best-in-Class-Produkt, aber die Wettbewerber zögern, ihren Kunden die Idee zu vermitteln, ein Energiespeichersystem und einen Wechselrichter eines Wettbewerbers zu verwenden. Wenn Tesla jedoch sein Solargeschäft einstellen würde, könnte es gleich mit mehreren Installateuren für Energiespeicherung zusammenarbeiten.

Tesla hat (leider) gezeigt, dass es in der Solarfertigung und -installation keine Zukunft hat. Es ist an der Zeit, dass auch die Anleger dies einsehen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. Travis Hoium besitzt Aktien von SunPower. Dieser Artikel erschien am 30.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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