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Wichtige Info an alle Investoren: Man muss nicht jedes Jahr den Markt schlagen, um an der Börse erfolgreich zu sein!

Foto: Getty Images

Es gibt immer mehr Börsianer die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, jedes Jahr erfolgreicher als der Markt abschneiden zu wollen. Es gibt zu diesem Thema etliche Blogs und auch Facebook-Gruppen, in denen darüber eifrig philosophiert und diskutiert wird.

Und wehe, man fängt an, dort über Aktien positiv zu schreiben, die zwar gute Werte sind, aber beispielsweise in den letzten fünf Jahren schlechter gelaufen sind als der zugrunde liegende Index. Da heißt es dann ganz schnell, was man mit solch „schlechten“ Werten im Depot überhaupt anfangen soll. Und man müsse sich auf die Aktien konzentrieren, die momentan im Trend liegen und es deshalb möglich machen, sein Depot höher steigen zu lassen als der entsprechende Index.

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Einmal unabhängig davon, wie viel Arbeit es macht, solche Werte zu analysieren und dann mit entsprechender Gewichtung ins Depot zu legen, zeigt uns das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 nur allzu deutlich, was passiert, wenn man hauptsächlich auf die aktuellen Trendsetter setzt.

Ich halte gar nichts davon, sein Depot so auszurichten, dass es gezielt den Markt schlagen soll. Warum das so ist und wie man auch mit einer „normalen“ Aktienauswahl an der Börse erfolgreich sein kann, erfährst du in diesem Artikel.

1. Man sollte eine Sache nicht vergessen

Gerade eben habe ich in einem entsprechenden Internetforum einen Beitrag gelesen. Jemand hatte irgendwie das US-Unternehmen PepsiCo (WKN: 851995) erwähnt, und jetzt wird kommentiert, dass Unternehmen hätte sich seit Anfang des Jahres um 1 % schlechter entwickelt als der zugrunde liegende Index, und mit einem ETF auf diesen Index wäre man auf jeden Fall besser gefahren als mit einer Investition in die PepsiCo-Aktie.

Aber stimmt das wirklich? Ich habe mich der Sache einmal angenommen und genauer hingeschaut. Und um noch deutlicher zu machen, was ich meine, habe ich jetzt einmal die letzten fünf Jahre als Betrachtungszeitraum festgelegt. Auch hier zeichnet sich der Kursverlauf der PepsiCo-Aktie durch eine schlechtere Performance aus als der S&P-500-Index, in dem sie vertreten ist.

Zu meinem gewählten Stichtag, dem 09.08.2019, zeigt sich hier folgendes Bild. Der S&P 500 hat die letzten fünf Jahre um gute 51,66 % zugelegt, während die Aktie von PepsiCo im selben Zeitraum nur um 42,36 % gestiegen ist. Auch hier wird dann wohl wahrscheinlich ein ETF auf den S&P-500-Index als bessere Wahl hingestellt. Doch Achtung, eine Sache wurde hier völlig außer Acht gelassen.

Die Rendite einer Aktienanlage besteht ja nicht nur aus den Kursgewinnen, sondern auch aus den Dividendenzahlungen. Ein Anleger, der die letzten fünf Jahre in PepsiCo investiert war, bekam insgesamt in diesem Zeitraum 15,67 US-Dollar an Dividenden vom Unternehmen überwiesen. Diese habe ich zum aktuellen Kurs von 128,54 US-Dollar (09.08.2019) hinzugezählt, und die Berechnung erneut durchgeführt.

Bezieht man die Dividenden mit ein, kommt PepsiCo nun auf eine Fünfjahresperformance von 59,72 %, und hat damit den Index auf jeden Fall geschlagen. Auch hat derjenige, der die PepsiCo-Aktie erworben hat, in diesem Zeitraum aufgrund von regelmäßigen Anhebungen der Ausschüttung seine persönliche Dividendenrendite von damals 2,95 % auf heute 4,14 % erhöhen können.

Also, wenn ich mir das alles so betrachte, würde ich mich lieber für die Aktie als den ETF entscheiden. Und noch etwas haben wir gesehen. Man sollte immer zweimal hinschauen, wenn man Berichte über angebliche Performance-Vergleiche liest. Denn im Internet kann nun einmal jeder ungehindert seine Thesen verbreiten.

2. Vorsicht bei Investitionen in Trendaktien

Und auch Folgendes sehe ich als sehr problematisch an. Setzt man bei seiner Aktienauswahl nur auf die Überflieger und Trendsetter der letzten Jahre, läuft man schnell Gefahr, gefährlich mit seinem Depot abzustürzen, sollte der Wind an der Börse wieder einmal drehen.

Zu diesen Trendwerten gehören im Moment unter anderem Apple (WKN: 865985), Netflix (WKN: 552484) oder auch Facebook (WKN: A1JWVX). Doch man sollte wissen, dass es an der Börse keine Sicherheit gibt. Unternehmen, die derzeit zu den Topaktien zählen, können in der nächsten Sekunde schon zu den Werten gehören, die keiner mehr haben will. Denn gerade am Aktienmarkt wird doch alle paar Monate „eine andere Sau durchs Dorf getrieben“.

Der große André Kostolany hat es, glaube ich, so oder so ähnlich ausgedrückt: „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.“ Deshalb finde ich, man sollte bei seinem Depotaufbau lieber auf eine gesunde Branchen- und Ländermischung achten, als sich zu sehr darauf zu konzentrieren, mit seiner Aktienauswahl den Markt schlagen zu wollen.

Wenn man diesen Ratschlag beherzigt und vielleicht ein Depot mit ausgewählten guten Dividendenwerten zusammenstellt, sollte sich der Erfolg über die Jahre überdurchschnittlich einstellen. Und man kann dann auch bestimmt ruhiger schlafen, wenn es an den Börsen mal wieder etwas holpriger wird.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Facebook und Netflix. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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