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Amazon wird zu einer echten Bedrohung für Spotify und Apple Music

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Quelle: Amazon Press Relations

Redet man über Musik-Streaming, dann geht es meist um die drei Marktführer Spotify (WKN: A2JEGN), Apple (WKN: 865985) Music und Sirius XMs (WKN: A1W8XE) Pandora.

Spotify schloss das letzte Quartal mit 217 Millionen aktiven Nutzern (MAUs) und 100 Millionen zahlenden Abonnenten ab; Apple erreichte Anfang des Jahres 60 Millionen zahlende Abonnenten, und Pandora – das sich mehr auf Werbung als auf zahlende Zuhörer verlässt – beendete das letzte Quartal mit 66 Millionen MAUs, aber lediglich 6,9 Millionen zahlenden Abonnenten.

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Allerdings sollten Investoren auch Amazon (WKN: 906866) auf dem Schirm haben, das Berichten zufolge schneller als die drei Platzhirsche dazugewinnen kann. Die Financial Times berichtete kürzlich, dass die Zahl der Abonnenten von Amazon Music Unlimited im vergangenen Jahr um 70 % jährlich gestiegen ist und dass man auf allen Musikplattformen zusammen 32 Millionen Abonnenten habe, einschließlich Unlimited und Prime Music.

Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Abonnenten von Spotify stieg im gleichen Zeitraum jährlich um 25 %. Die Abonnenten von Apple Music stiegen bei ihrem letzten Update im April jährlich um etwa 50 % und die Abonnenten von Pandora wuchsen bloß um 23 %. Zeigen diese Zahlen, dass Amazon in der Lage ist, den Streaming-Musikmarkt auseinanderzunehmen?

Amazons Ansatz für das Streaming von Musik

Amazons erster Versuch in diesem Bereich war Amazon Music, ein iTunes-ähnlicher Store, der vor über einem Jahrzehnt gegründet wurde und der es den Nutzern ermöglichte, gekaufte Songs herunterzuladen und zu streamen. Vor fünf Jahren startete dann Amazon Prime Music, das den Prime-Mitgliedern unbegrenztes Streaming aus einem nicht sehr umfangreichen Musikkatalog bot. Im Jahr 2016 wurde Amazon Music Unlimited eingeführt, eine Full-Catalog-Musik-Streaming-Plattform, die als zusätzlicher oder eigenständiger Abo-Service angeboten wird.

Amazon Music Unlimited kostet das Gleiche wie Spotify und Apple Music – also 10 USD pro Monat. Prime-Mitglieder können den Service jedoch für 8 USD pro Monat dazubuchen, während Abonnenten, die lediglich über Echo-Geräte hören, bloß 4 USD pro Monat dazubezahlen. Amazon bietet auch eine kostenlose Version für alle Alexa-Geräte an, in der es allerdings Werbeeinspieler gibt.

Nutzung von zwei wesentlichen Vorteilen

Amazon nutzt zwei wesentliche Stärken, um das Streaming-Musikgeschäft auszubauen: das Prime-System, das laut CIRP allein in den USA über 100 Millionen Kunden hat, und die Echo-Geräte, die laut eMarketer im vergangenen Jahr zwei Drittel des US-Marktes für intelligente Lautsprecher ausmachten.

Allein ist Amazon Music Unlimited bereits jetzt wettbewerbsfähig gegenüber Spotify und Apple Music. Für bestehende Prime-Abonnenten und Echo-Besitzer, insbesondere für diejenigen, die ihre Lautsprecher häufig zum Musikhören nutzen, könnte dies jedoch eine kostengünstigere und attraktivere Option sein.

Eine aktuelle Umfrage von Microsoft ergab, dass 63 % der Besitzer intelligenter Lautsprecher Musik auf ihren Geräten hörten. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Amazon Berichten zufolge an einer Hi-Fi-Version des Echo arbeitet, die sich besser mit High-End-Smart-Lautsprechern wie Apples HomePod und dem Sonos One messen kann.

Steve Boom, Chef von Amazon Music, sagte der Financial Times, dass 14 % der Abonnenten 55 Jahre oder älter seien, verglichen mit nur 5 % der Spotify-Abonnenten in dieser Altersgruppe. Boom erklärte, dass das Unternehmen nicht „um die gleichen Kunden wie alle anderen kämpft“ und dass es über die jüngeren Zuhörer hinausschauen müsse, damit „die Branche ihr volles Potenzial ausschöpfen kann“.

Noch ein ungestörter Wachstumsmarkt für Amazon

Amazon erwirtschaftet noch immer den größten Teil seines Umsatzes mit seinem E-Commerce-Marktplatz und der Cloud-Plattform Amazon Web Services (AWS). Aber man schleicht eben auch leise auf andere Märkte wie Onlinewerbung, Video-Streaming und Musik-Streaming ein.

Die Onlinewerbeplattform von Amazon ist laut eMarketer bereits die drittgrößte in den USA. Die Video-Streaming-Plattform Prime Video belegt nach Netflix den zweiten Platz im US-Video-Streaming-Markt, wie Parks & Associates herausgefunden haben. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn Amazon in einem zunehmend überfüllten Streaming-Musikmarkt den Konkurrenten Spotify, Apple Music und Pandora weiter Marktanteile wegnehmen würde.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, Microsoft und Netflix und besitzt Aktien von Spotify. Leo Sun besitzt Aktien von Amazon und Apple.

Dieser Artikel erschien am 19.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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