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Die Wall Street erwartet, dass diese Pot-Aktien um 22 % bis 44 % fallen werden

Foto: Getty Images

Wenn du nicht seit ein paar Jahren in der Wildnis lebst, dann ist dir wahrscheinlich bewusst, dass der grüne Ansturm im Gange ist. Mit der Legalisierung von Freizeit-Marihuana in Kanada im vergangenen Oktober sowie den laufenden staatlichen Legalisierungen in den USA und im Ausland wachsen die Umsatzerwartungen für die Cannabis-Industrie wie Unkraut. Zwischen 2017 und 2022 erwarten Arcview Market Research und BDS Analytics einen Anstieg des weltweiten Umsatzes von weniger als 10 Mrd. US-Dollar auf mehr als 31 Mrd. US-Dollar – und die Investoren wollen ihren Anteil.

Im Januar, nach einem ungewöhnlichen harten Quartal für Pot-Aktien, stiegen mehr als ein Dutzend Marihuana-Aktien um mindestens 50 %. Viele sind noch weiter im Februar und März gestiegen, sodass der breitere Markt weit zurückgelassen wurde.

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Während die Bewertungen der Pot-Aktien steigen, müssen sich die Anleger fragen, wie viel Kurssteigerung in einem relativ kurzen Zeitraum zu viel ist. Obwohl die Berichterstattung der Wall Street über Cannabis-Aktien bestenfalls noch unregelmäßig ist, haben die meisten Marihuana-Aktien einen moderaten Aufwärtstrend, basierend auf den Konsens-Kurszielen der Wall Street. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass drei heiße Pot-Aktien zwischen 22 % und 44 % ihres Wertes verlieren werden, wenn sich die Kursziele der Wall Street als richtig erweisen.

Cronos Group

Was den Pessimismus des Kursziels angeht, so wirft keine andere Marihuana-Aktie an der Wall Street mehr Zweifel auf als die Cronos Group (WKN:A2DMQY). Mit zwei unterdurchschnittlichen Bewertungen von den Wall Street-Analysten bedeutet das durchschnittliche Kursziel einen Rückgang der Cronos-Aktie um 44 %.

Der Hauptgrund, warum sich die Cronos Group seit Anfang Dezember so gut entwickelt hat, ist der Abschluss einer Kapitalbeteiligung von 1,8 Mrd. US-Dollar des Tabakriesen Altria (WKN:200417). Altria hatte seit Jahren Probleme mit dem rückläufigen Tabakgeschäft in den USA. Die Investition in Cronos verschafft dem Unternehmen Zugang zu einem schneller wachsenden Produktkanal. Altria und Cronos könnten auch bei Vape-Produkten auf Cannabis-Basis in ganz Nordamerika zusammenarbeiten. Da Altria jetzt eine 45-prozentige Beteiligung an Cronos besitzt, glauben einige Leute, dass ein Buyout wahrscheinlich ist.

Selbst mit einer riesigen Geldzufuhr und der Möglichkeit eines Buyouts in der Zukunft wird jedoch eine Reihe von Schwachstellen, die Cronos hat, nicht maskiert. Zum Beispiel würden die 120.000 Kilogramm Jahresspitzenproduktion, auf die das Unternehmen derzeit ausgerichtet ist, es nur als achtgrößten kanadischen Produzenten etablieren. Die Investoren könnten sich stattdessen für mindestens drei weitere Cannabis-Produzenten mit ähnlichen Spitzenerträgen entscheiden, deren Marktkapitalisierung ein Viertel (oder weniger) der von Cronos beträgt.

Cronos ist auch ein Unternehmen, das Schwierigkeiten hatte, in die Überseemärkte vorzudringen. Während Aurora Cannabis und Canopy Growth in 24 Ländern bzw. mehr als einem Dutzend Ländern vertreten sind, hat die Cronos Group wachsende Geschäfte in Australien und Israel sowie einen Vertrieb in Polen und Deutschland. Das ist nicht das, was wir von einem Unternehmen mit globalen Ambitionen erwarten würden. Sollte es innerhalb der nächsten zwei Jahre zu einem Überangebot an Trockenpflanzen kommen, könnte die Cronos Group zudem Schwierigkeiten haben, Absatzmöglichkeiten zu finden, um die Überproduktion zu verkaufen.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe die Cronos Group nicht umsonst als “die am meisten überbewertete Pot-Aktie” bezeichnet.

Village Farms International

Es gibt keine einzige Pot-Aktie, die seit Jahresbeginn heißer ist als Village Farms International (WKN:A0YJNB). Beim Börsenschluss am 19. März war Village Farms nur noch ein paar Cent davon entfernt, den Wert im Jahresvergleich verfünffacht zu haben. Laut dem Konsens-Kursziel der Wall Street, soll sie jedoch um 22 % sinken.

Wie kann ein Unternehmen innerhalb von 11 Wochen um fast 400 % wachsen? Ein Teil der Antwort kommt von Village Farms’ erfolgreichem Wechsel von der Freiverkehrsbörse (OTC) zur Nasdaq. Das war im vergangenen Jahr bei den Pot-Aktien sehr beliebt. Dies bietet zusätzliche Transparenz und volumenbasierte Liquidität, die an der OTC-Börse nicht möglich wären. Darüber hinaus sind dadurch die Investmentbanken der Wall Street eher in der Lage, eine Berichterstattung anzubieten und/oder in Unternehmen zu investieren, die an wichtigen Börsen notiert sind, im Gegensatz zur OTC-Börse.

Im Gegensatz zu den meisten Marihuana-Unternehmen hat Village Farms International auch einen Plan B: den Gemüseanbau. Vor der Gründung eines Joint Ventures mit Emerald Health Therapeutics (WKN:A14VKJ), bekannt als Pure Sunfarms, erwirtschaftete Village Farms bereits mehr als 150 Mio. US-Dollar Umsatz pro Jahr aus dem Gemüsegeschäft. Sollte das Cannabis-Venture mit Emerald Health nicht so groß ausfallen wie erwartet, werden die Investoren noch ein solides Fundament haben, auf das sie zurückgreifen können.

Ergibt eine 400-prozentige Rallye in weniger als drei Monaten jedoch Sinn? Nein. Obwohl die Nachrüstung von Pure Sunfarms auf Kurs ist – und das Cannabis-Venture nach seinem ersten Verkauf einen extrem geringen Gewinn erzielte – ist das Kerngeschäft von Village Farms, der Gemüseanbau, ein margenschwaches Geschäft. Der Mangel an aktienbasierter Verwässerung ist zwar eine nette Abwechslung im Vergleich zu den meisten Pot-Aktien, Pure Sunfarms hat jedoch bisher nicht genug gute Zahlen geliefert, um die anhaltende Aufwärtsentwicklung entweder für Village Farms oder Emerald Health zu unterstützen.

Innovative Industrial Properties

Eine weitere heiße Marihuana-Aktie, die weit über die Kursziele der Wall Street hinausging, ist der Cannabis Real Estate Investment Trust (REIT) Innovative Industrial Properties (WKN:A2DGXH). Nachdem die Aktie am Dienstag nach Börsenschluss bei fast 90 US-Dollar gelegen hatte, hat sie sich 2019 praktisch verdoppelt. Seit ihrem Debüt im Dezember 2016 an der New Yorker Börse ist sie um 430 % gestiegen und liegt 29 % über dem Konsens-Kursziel der Wall Street.

Die Begeisterung für Innovative Industrial Properties ist einfach zu verstehen: Keine reine Marihuana-Aktie ist auf Aktienbasis profitabler. Als ein Unternehmen, das Grundstücke und Einrichtungen erwirbt, die für den Anbau und/oder Verarbeitung von medizinischem Cannabis genutzt werden, sind seine Kosten relativ niedrig, während sein Cashflow vorhersehbar ist.

Innovative Industrial Properties besitzt derzeit 13 Immobilien in 11 Staaten und strebt den Erwerb von rund fünf neuen Objekten pro Jahr an. Jeder Mietvertrag hat eine Laufzeit zwischen 15 und 20 Jahren, mit einer eingebauten Mietsteigerung von 3,25 % sowie einer an den Mietpreis gebundenen Verwaltungsgebühr von 1,5 %. Auf diese Weise kann IIP, wie das Unternehmen auch genannt wird, seine bereinigten Mittel aus dem operativen Geschäft mit bescheidenen organischen Mitteln sowie durch Übernahmen steigern. Eine durchschnittliche Rendite des investierten Kapitals von 15,1 % deutet auf eine vollständige Amortisation der Investitionen in weniger als fünf Jahren hin.

Ich verstehe jedoch die Meinung der Wall Street. Mit einer Bewertung, die fast dem 45-fachen der zukünftigen Gewinne entspricht, ist das sehr viel für einen REIT, der nur darauf ausgelegt ist, organisch um etwas mehr als 3 % pro Jahr zu wachsen. Auch wenn IIP beschließt, zusätzliches Kapital zu beschaffen, um neue Immobilien zu kaufen (was sehr wahrscheinlich ist), muss das Unternehmen mehr Aktien ausgeben, was den Wert der bestehenden Investoren verwässern wird. Während Innovative Industrial Properties eindeutig die attraktivste der drei hier genannten Pot-Aktien ist, sollte man sie nicht unbedingt gleich kaufen.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 22.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Innovative Industrial Properties und die Nasdaq.



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