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10 Jahre nach dem Crash: Wie sich 3 Pleite-Banken entwickelt haben

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Foto: Getty Images

Es ist zehn Jahre her, dass die Aktienmärkte im Zuge der Finanzkrise ihren Tiefpunkt erreicht haben: Im März 2009 wurden viele wichtige Akteure der Finanzindustrie in die Knie gezwungen. Während einige von ihnen die Dinge zum Guten gewendet haben, haben andere immer noch Probleme – oder existieren nicht mehr in der gleichen Form.

Hier sind drei große Finanzinstitute, die von der Finanzkrise besonders stark betroffen waren. Wir sagen dir, wie es ihnen heute geht und wie sie sich aus Sicht der Aktionäre im Jahrzehnt seit dem Tiefpunkt des Marktes entwickelt haben.

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1. Bank of America: Eine echte Trendwende

Die Probleme in der Krisenzeit der Bank of America (WKN:850471C) sind hauptsächlich auf die Übernahme des Kreditkartenriesen MBNA im Jahr 2005 und des Hypothekengebers Countrywide Financial im Jahr 2008 zurückzuführen. Die Kurzfassung ist, dass das Kreditportfolio von MBNA massive Abschreibungen verursachte, als die Wirtschaft einbrach, und, um es milde auszudrücken, die Standards von Countrywide und die allgemeinen Geschäftspraktiken nicht so solide waren, wie sie zuvor noch den Anschein gemacht hatten.

Schließlich zahlte Bank of America bis 2015 mehr als 91 Mrd. US-Dollar an Strafen und Vergleichszahlungen, und das zusätzlich zu ihren Portfolioverlusten.

Diese Geschichte fand jedoch ein glückliches Ende: Bank of America hat sich erfolgreich zu einer der bestgeführten und profitabelsten der großen US-Banken entwickelt. Die Eigenkapitalrendite (ROE) und die Gesamtkapitalrendite (ROA) liegen deutlich über den Branchenstandards, die Kreditausfälle sind gering, die Effizienz liegt auf dem Niveau der anderen Großbanken und Bank of America hat sich zu einem führenden Anbieter von Banktechnologien entwickelt.

Vor der Finanzkrise wurde die Aktie regelmäßig bei über 50 US-Dollar pro Aktie gehandelt. Die Bank war gezwungen, die Aktionäre durch die Ausgabe von 3,5 Mrd. neuen Aktien zu verwässern, um ihr Kapital wiederaufzubauen, und die Aktie erreichte im März 2009 mit knapp über 3 US-Dollar pro Aktie ihren Tiefpunkt. Seitdem hat Bank of America jedoch eine Gesamtrendite von 734 % für die Aktionäre erzielt und ist damit eine der stärksten US-Bankaktien der Nachkrisenzeit.

2. Wachovia: Wie Wells Fargo in die „Big Four“ katapultiert wurde

Ende 2008 war Wachovia die viertgrößte US-Bank. Leider begann sie dank risikoreicher Hypothekarkredite (von denen viele aus Übernahmen und nicht aus dem eigenen Geschäft resultierten) massive Verluste zu erleiden. Allein im zweiten Quartal 2008 verzeichnete Wachovia einen Verlust von 8,9 Mrd. US-Dollar.

Infolge der groß angelegten Auszahlungen von Einlegern und des Scheiterns von Washington Mutual ermutigten die Regulierungsbehörden Wachovia, zu versuchen, sich selbst zu verkaufen. Viele Menschen wissen nicht, dass die Citigroup der ursprüngliche Käufer für Wachovias Privatkundengeschäft war — für den Tiefstpreis von etwa 1 US-Dollar pro Aktie.

Die Aktionäre waren mit dem niedrigen Preis unzufrieden und Wells Fargo (WKN:857949) kam hinzu und machte ein besseres Angebot ohne staatliche Beteiligung. Dabei bezahlte Wells Fargo das Äquivalent von etwa 7 US-Dollar pro Aktie für den Bankriesen (insgesamt 15,1 Mrd. US-Dollar) mit seinen eigenen Aktien – ein absolutes Schnäppchen für eine so massive Institution, die nur ein Jahr zuvor mit etwa 50 US-Dollar pro Aktie gehandelt wurde. Diese Übernahme ist der Hauptgrund, warum Wells Fargo heute so gut dasteht.

Im Rahmen der Transaktion erhielten die Investoren 0,1991 Aktien von Wells Fargo für jede ihrer Wachovia-Aktien. Unter der Annahme, dass sie diese Aktien behalten haben, haben sie seit dem 9. März 2009 eine Gesamtrendite von 531 % erzielt. Obwohl Wachovia zu einer extrem niedrigen Bewertung verkauft wurde, war ihre Aktie nicht annähernd so verwässert wie bei einigen anderen Instituten; die Aktionäre, die ihre Position behielten, sind überraschenderweise fast wieder da, wo sie bei den Höchstständen von Wachovia vor der Krise standen.

3. AIG: Der klassische „too big to fail“-Fall

Zum Zeitpunkt der Finanzkrise war die American International Group (WKN:A0X88Z) das weltweit größte Versicherungsunternehmen. Leider führten Verluste bei den hypothekenbezogenen Investitionen und einigen anderen Vermögenswerten bis zum Herbst 2018 zu großen Liquiditätssorgen und das Überleben war fraglich. Schließlich wurde entschieden, dass AIG „zu groß ist, um zu scheitern“, sodass die Bundesregierung eine Reihe von massiven Kreditlinien genehmigte, um das Unternehmen über Wasser zu halten.

AIG hat einen Teil seiner Vermögenswerte abgebaut, um den Verschuldungsgrad zu reduzieren und Kapital aufzunehmen, und das Unternehmen hat seine gesamte staatliche Unterstützung bis März 2013 zurückbezahlt.

Was den Aktienkurs betrifft, so hat sich AIG gut erholt, handelt aber trotzdem zu einem (splitbereinigten) Bruchteil des Vorkrisenniveaus. Seit dem Tiefpunkt im März 2009 hat AIG eine Gesamtrendite von fast 700 % für die Aktionäre erzielt.

Die Liste könnte weitergeführt werden … noch viel weiter …

Zwischen 2008 und 2012 gab es 465 Banken, die scheiterten. Um einige bekannte Beispiele zu nennen: Lehman Brothers überlebte nicht, und Bear Stearns und Washington Mutual wurden von stärkeren Finanzinstituten übernommen. Unzählige andere überlebten nur mit staatlicher Hilfe; die Citigroup, deren Situation der von Bank of America ähnelte, gehörte zu dieser Gruppe.

Dies ist keineswegs eine vollständige Liste. Die oben genannten Fälle sind einfach drei interessante Beispiele dafür, wie einige der größten Finanzinstitute der Vereinigten Staaten (und ihre Aktionäre) sich entwickelt haben, seit der Tiefpunkt des Marktes vor einem Jahrzehnt erreicht wurde.

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Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 09.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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