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Vorsicht, Wirecard-Investoren! Jetzt könnte es auch noch Indien treffen

Digitalisierung, Vernetzung
Foto: Getty Images

Es wird einfach nicht ruhig um die Aktie von Wirecard (WKN: 747206). Nachdem sich zur Mitte der Woche etwas Entspannung in der Causa des verschollenen, nicht verschollenen, beurlaubten – oder was auch immer – Mitarbeiters angedeutet hat, folgt prompt der nächste Tiefschlag.

Wie zahlreiche Börsenmedien derzeit berichten, scheint nun auch das Indiengeschäft des innovativen Zahlungsdienstleisters in den Fokus von behördlichen Ermittlungen zu geraten, was eine Ausweitung der generellen Causa Wirecard nach sich ziehen könnte.

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Lass uns daher auch heute, wie schon so oft in den vergangenen Tagen und Wochen, einen Foolishen Blick auf die aktuellen Wendungen werfen und etwas nüchtern und distanziert überlegen, was das für das Schicksal der Wirecard-Aktie bedeuten könnte.

Die aktuellen Meldungen im Blick

Gemäß der aktuellen Meldungen habe die örtliche Polizei in Singapur ihre Ermittlungen bezogen auf den Zahlungsabwickler inzwischen ausgedehnt. Nicht nur das eigentliche Geschäft in Singapur stehe nun im Fokus der Behörden, sondern zudem auch weitere Vorfälle, die neben Indien auch Gesellschaften in Hong Kong, Malaysia, Indonesien sowie auf den Philippinen betreffen könnten.

Vor allem eine Übernahme aus dem Jahre 2015 scheint gegenwärtig im Interesse der Ermittler zu stehen: der Zukauf der Firmengruppe Great Indien (GI) Retail Group sowie das konkrete Unternehmen aus dieser Gruppe, Hermes I Tickets.

Auch hier ist es nicht das erste Mal, dass dieser Zukauf in der Kritik der Medien steht. Bereits im Nachgang der Transaktion sei beispielsweise der möglicherweise zu hohe Kaufpreis beanstandet worden. Zudem hat ein weiterer Finanzjournalist der Southern Investigative Reporting Foundation im Januar des vergangenen Jahres bereits darauf hingewiesen, dass es Ungereimtheiten gegeben habe, die einen Mittelsmann der Transaktion betreffen könnten.

Unterm Strich ein gefundenes Fressen für die Behörden sowie die Kritiker des Unternehmens. Aber lass uns lieber etwas konstruktiver überlegen, was aus dieser neuerlichen Wendung denn nun für den innovativen Zahlungsdienstleister folgen könnte.

Chance und Risiko zugleich

Einerseits schüren derartige Meldungen die sowieso schon vorherrschende Verunsicherung. Sofern sich die Ermittlungen nun wirklich auch auf andere Staaten im asiatischen Raum ausdehnen sollten, könnte das natürlich einen erheblichen Rattenschwanz nach sich ziehen, dessen Auswirkungen wir bislang noch nicht einmal erahnen dürften. Zudem scheint ein schnelles, glimpfliches Ende, wie es in der vergangenen Woche angedeutet wurde, in weite Ferne zu rücken.

Sofern die Behörden bei diesen Ermittlungen zudem noch etwas finden sollten, könnte auch das natürlich die bislang aufgebaute Reputation des Zahlungsdienstleisters in Mitleidenschaft ziehen. Allerdings, und auch das ist bislang positiv zu werten, bekräftigt das Wirecard-Management auch hier, dass es sich lediglich um alte Kamellen handelt, die in der gegenwärtigen Causa Wirecard einfach noch einmal aufgewärmt werden.

Trotz dieser möglichen Verlängerung und Ausdehnung der Causa Wirecard könnte diese neue Wendung sich letztlich sogar als Chance für den innovativen Zahlungsdienstleister erweisen. Sofern sich die Ermittlungen noch weiter ausdehnen und in den kommenden Wochen oder Monaten ein für alle Mal Tabula rasa bezogen auf sämtliche Vorwürfe und vermeintliche Unregelmäßigkeiten in den vergangenen Jahren gemacht wird – und bei Wirecard wirklich keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden –, könnte das möglicherweise sogar gut für Wirecard sein.

Zumindest, was das Vertrauen der Kunden und Aktionäre in die Integrität des Managements des innovativen Zahlungsdienstleister selbst anbelangt. Oder, anders ausgedrückt: Besser jetzt mit sämtlichen Vorwürfen aufräumen, als in den kommenden Jahren immer mal wieder häppchenweise.

Es wird nicht langweilig bei Wirecard

Tja, was bleibt zum Schluss noch zu sagen? Fest steht jedenfalls, dass es zumindest auf absehbare Zeit nicht langweilig wird um die Aktie von Wirecard. Das ist wohl das Einzige, was für den Moment gesichert erscheint. Entsprechend bietet es sich für alle Investoren an, auch diese Entwicklungen im Auge zu behalten.

Die indische Causa Wirecard dürfte natürlich einerseits für neue Unruhen sorgen. Sofern beim innovativen Zahlungsdienstleister allerdings wirklich keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, sollten Investoren es hier andererseits jedoch aus einer langfristigen Perspektive begrüßen, dass die derzeitigen Vorwürfe hoffentlich ein für alle Mal aus der Welt geschafft werden.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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