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3 Argumente für und gegen den Kauf von Canopy Growth

Foto: Getty Images

Einst als Tabu-Industrie angesehen, ist das Marihuana-Geschäft heute eine boomende Branche. Laut Cowen Group, dem wohl optimistischsten aller Wall-Street-Unternehmen, könnte die globale Cannabis-Industrie bis 2030 einen Jahresumsatz von 75 Mrd. US-Dollar erreichen, was sie auf Augenhöhe mit der Erfrischungsgetränkeindustrie oder sogar vor ihr platzieren würde. Um es milde auszudrücken: Solche Wachstumspotenziale sieht man einfach nicht allzu oft.

Die große Unbekannte ist nicht mehr, ob die Cannabis-Industrie in zehn Jahren noch bestehen wird. Stattdessen geht es darum, welche Pot-Aktien ernsthaft in Betracht gezogen werden sollten. An der Spitze dieser Liste könnte die weltweit größte Marihuana-Aktie nach Marktkapitalisierung stehen, das erste Pot-Unternehmen, das jemals an der New Yorker Börse gehandelt wurde: Canopy Growth (WKN:A140QA).

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Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 16 Mrd. US-Dollar ist es ziemlich offensichtlich, dass Canopy Growth eine Fangemeinde hat, die glaubt, dass es viele Gründe zum Kauf gibt. Andererseits handelt es sich um ein Unternehmen mit 22 Mio. Aktien (stand 22. Januar). Es ist offensichtlich, dass in Bezug auf Canopy Growth aus dem Pro- wie aus dem Kontra-Lager gute Argumente vorgebracht werden können, wie du unten sehen wirst.

Drei Gründe dafür, dass der Kauf von Canopy Growth eine intelligente Investition ist

Der logischste Grund, sich für Canopy Growth zu entscheiden, ist die massive Kapitalinvestition von 4 Mrd. US-Dollar, die es vom Modelo- und Corona-Bierproduzenten Constellation Brands (WKN:871918) erhalten hat. Die Beteiligung wurde Mitte August angekündigt, im November abgeschlossen und es war bereits das dritte Mal, dass Constellation eine direkte oder indirekte Beteiligung an dem Unternehmen eingegangen war. Nach dem Abschluss hielt Constellation 37 % der Anteile an Canopy, wobei die erhaltenen Optionsscheine es dem Bierbrauer ermöglichen, seinen Anteil zu einem späteren Zeitpunkt auf bis zu 56 % zu erhöhen. Diese Finanzspritze gibt Canopy nicht nur mehr als genug Kapital, um seine Unternehmensstrategie, zu der auch Übernahmen gehören, umzusetzen, sondern macht das Unternehmen auch zu einem ernstzunehmenden Übernahmeziel von Constellation Brands in einigen Jahren.

Zweitens wird Canopy Growth ein erstklassiger Produzent von Cannabis sein und als Folge davon hat es sich eine beeindruckende Anzahl von Lieferverträgen gesichert. Bis zum dritten Quartal hatte das Unternehmen mehr als 4,3 Mio. Quadratfuß lizenzierte Produktionsfläche, strebt aber danach, 5,6 Mio. Quadratfuß an Anbaukapazität in diesem Jahr von Health Canada lizenziert zu bekommen. Im Vollbetrieb sollte das über 500.000 Kilogramm an jährlicher Cannabis-Produktion ergeben. Da Lieferverträge mit allen Provinzen bestehen, sollten jedes Jahr etwa 15 % (oder mehr) der Spitzenproduktion bereits verkauft sein.

Drittens bringt Canopy Growth immaterielle Werte auf den Tisch, die die meisten anderen Pot-Aktien nicht bieten können. Die Marke Tweed ist wohl die etablierteste und bekannteste in ganz Kanada. Canopy hat mehrere Kanäle, um sein Produkt zu verkaufen, sei es online oder über physische Einzelhandelsgeschäfte, die es besitzt. Im Gegensatz zu den meisten Marihuana-Aktien wird Canopy bald sehr vielfältige Einnahmequellen haben. Vor Kurzem erhielt das Unternehmen eine Hanfanbau- und Verarbeitungslizenz im Staat New York, die dem Unternehmen den Zugang zum nun legalen und florierenden Hanfgeschäft in den Vereinigten Staaten ermöglicht.

Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt viele sehr gute Gründe dafür, dass Canopy Growth die weltweit größte börsennotierte Pot-Aktie ist.

Drei Argumente, warum du es bereuen wirst, Geld in Canopy Growth zu stecken

Es gibt jedoch eine andere Seite von Canopy Growth, die man kennen sollte und die für die Investoren nicht so positiv ist. Hier sind drei Gründe, warum du den Kauf dieser Wachstumsaktie bedauern könntest.

Zum einen können die immateriellen Vermögenswerte von Canopy stark im Wert fallen, wenn man einen Blick auf seine Gewinn- und Verlustrechnung wirft, die durch starke Betriebsverluste belastet ist. In den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen zum dritten Quartal steigerte Canopy die Betriebskosten um fast 170 Mio. kanadische Dollar, darunter eine mehr als Vervierfachung der allgemeinen und der Verwaltungskosten und eine nahezu Vervierfachung der Vertriebs- und Marketingaufwendungen. Insgesamt erzielte Canopy im dritten Quartal einen operativen Verlust von 157,2 Mio. kanadische Dollar. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres sind die operativen Verluste auf über 400 Mio. kanadische Dollar gestiegen, was zeigt, was für ein grundlegendes Durcheinander es bei Canopy Growth im Moment gibt. Als Sahnehäubchen kann man hinzufügen, dass die Renditezone auch im Jahr 2020 nicht erreicht werden wird.

Die zweite Warnhinweis für Canopy Growth ist die überwältigende Konzentration auf den Freizeit-Cannabisverbraucher. Im dritten Quartal – dem ersten Quartal, in dem die Umsätze nach der Legalisierung in Kanada enthalten sind – verzeichnete Canopy 71,6 Mio. kanadische Dollar an Bruttoumsatz mit Cannabis für Erwachsene und nur 18,6 Mio. kanadische Dollar an Bruttoumsatz mit medizinischem Marihuana, ein Rückgang von 1,7 Mio. kanadische Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal. Obwohl der Freizeit-Pot-Markt über einen viel größeren Verbraucherpool verfügt, handelt es sich in der Regel um Kunden mit niedrigeren Margen, da sie sich auf getrocknete Cannabis-Blüten konzentrieren. Wenn Kanada den gleichen Weg wie Colorado, Washington und Oregon in den USA geht, werden Überangebot und Kommodifizierung die bereits geringen Margen von Canopy ruinieren.

Last, but not least, gehen viele Optimisten davon aus, dass wir einen schnellen und geordneten Übergang zu legalen Vertriebskanälen für Marihuana in Kanada sehen werden – aber das kann weit von der Realität entfernt sein. Health Canada hat mit der Bearbeitung der Vielzahl von Anbaugenehmigungen und Verkaufsgenehmigungen Probleme, was in vielen Fällen die Fähigkeit von Anbaubetrieben, Verarbeitern und Verpackern beeinträchtigt, Produkte auf den Markt zu bringen. Das ist ein wichtiger Grund, warum seit Mitte Oktober in fast jeder kanadischen Provinz Cannabis-Knappheit aufgetreten ist. Im Jahr 2019 werden schätzungsweise 71 % aller Marihuana-Verkäufe noch auf dem Schwarzmarkt getätigt, was bedeutet, dass die Umsatzprognosen von Canopy Growth auf kurze und mittlere Sicht wahrscheinlich zu aggressiv sind.

Wie stehst du also zu Canopy Growth mit diesen Argumenten im Hinterkopf?

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 22.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.



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