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Ist Aphria ein Kauf?

Drei Marihuana-Blätter
Foto: Getty Images

Das kanadische Cannabisunternehmen Aphria (WKN:A12HM0) konnte 2018 seine Aktien an der New Yorker Börse listen. Endlich begann man mit dem Verkauf von Produkten auf dem kanadischen Markt für Cannabis, und das Unternehmen expandierte sogar international. Dennoch ist der Aktienkurs von Aphria im vergangenen Jahr um mehr als 60% gefallen.

Doch 2019 hat man bereits einen guten Start erwischt und die Aktie feiert ein Comeback. Im Update zum Q2 des Geschäftsjahrs 2019 erzielte man ein solides Ergebnis. Ist Aphria jetzt etwa ein Kauf?

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Mögliche Risiken

Die Entscheidung, eine Aktie zu kaufen oder nicht, ist oft die Folge von dem Verhältnis von Risiko und Ertrag. Werfen wir zunächst einen Blick auf die potenziellen Risiken, denen Aphria ausgesetzt ist.

Das wahrscheinlich größte Risiko betrifft die Behauptungen von Leerverkäufern, Aphria habe für die Akquisition von LATAM Holdings deutlich zu viel bezahlt und dass Insider sich dabei die Taschen vollgemacht hätten. Der Aufsichtsrat von Aphria hat einen Sonderausschuss eingesetzt, der diese Vorwürfe nun prüft. Dieser Ausschuss setzt sich aus unabhängigen Vorstandsmitgliedern zusammen, die nach Abschluss der LATAM-Transaktion in den Vorstand eingetreten sind. Bislang hat der Sonderausschuss seine Ergebnisse jedoch noch nicht bekannt gegeben.

Diese Vorwürfe könnten verhindern, dass das Unternehmen einen großen Partner findet. Einige der Wettbewerber haben bereits Deals mit großen Unternehmen außerhalb der Cannabisbranche abgeschlossen. Wenn es nicht gelingt, einen großen Partner zu gewinnen, wäre Aphria im weltweiten Wettbewerb nicht so konkurrenzfähig wie andere Player.

Aphria bedient sich auch mehr und mehr an seinem Cash-Berg. Es ist möglich, dass das Unternehmen in nicht allzu ferner Zukunft weitere Aktien ausgeben muss, um Geld zu beschaffen. Für Investoren besteht dann natürlich die Gefahr einer Verwässerung des Wertes der bestehenden Aktien.

Ein weiteres Problem ist, dass Aphria natürlich keine Produkte verkaufen kann, die es nicht herstellen kann. Das Unternehmen hoffte, Genehmigungen für seine zusätzlichen Kapazitäten in den Werken Aphria One und Aphria Diamond zu erhalten. Allerdings hat sich bei Health Canada mächtig was angestaut. Es gibt keine Garantie dafür, dass Aphria in naher Zukunft dafür tatsächlich grünes Licht bekommt. Es wird also schwer, auf das angestrebte Umsatzwachstum zu kommen.

Auch wenn Aphrias Aktien viel niedriger stehen als noch vor einem Jahr, sind sie immer noch nicht billig. In den Aktienkurs von Aphria sind hohe Erwartungen eingeflossen. Alles, was dem Wachstum des Unternehmens im Wege steht, würde sich massiv negativ auf die Aktie auswirken.

Was bestenfalls passieren könnte

Obwohl es für Aphria sicherlich gleich mehrere denkbare Risiken gibt, birgt die Aktie das Potenzial, geduldigen Investoren große Vorteile zu bieten. Der kanadische Cannabismarkt ist erst vor einiger Zeit gestartet. Pessimisten, die eine schwache Nachfrage nach Cannabis weissagten, wurden bislang Lügen gestraft.

Aphria schloss Lieferverträge mit allen kanadischen Provinzen sowie dem Yukon-Gebiet ab. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen mit Nordamerikas größtem Wein- und Spirituosenhändler, Southern Glazer’s, zusammengetan, um Cannabisprodukte für den Freizeitgebrauch in ganz Kanada zu vertreiben.

Ein weiterer großer Markt ist in Kanada noch nicht einmal gestartet. Das Land muss noch die Vorschriften für mit Cannabis versetzte Lebensmittel und Konzentrate festlegen. Aphria plant, so schnell wie möglich in diesen Markt einzusteigen, und hat bereits mit der Entwicklung einer Strategie für Cannabis-Lebensmittel begonnen.

Aphria sollte die Anleger im Rahmen der Internationalisierung des Geschäfts noch stärker belohnen können. Das Unternehmen hat kürzlich die Übernahme von CC Pharma, einem führenden europäischen Pharmahändler, abgeschlossen. Dieser Deal verbessert die Position von Aphria auf dem wichtigen deutschen Markt für medizinisches Cannabis sowie in anderen europäischen Ländern, die medizinisches Cannabis bereits legalisiert haben.

Und auch wenn es Kritik an der Akquisition von Aphria an LATAM Holdings gab, hat das Unternehmen dann doch bedeutende Chancen in Lateinamerika und der Karibik. Vier Märkte für medizinisches Marihuana sehen in dieser Region besonders attraktiv aus: Argentinien, Kolumbien, Paraguay und Jamaika.

Aphria musste seine Investitionen in US-Unternehmen veräußern, um die Listung an der Toronto Stock Exchange aufrechtzuerhalten. Doch die jüngste US-Legalisierung von Hanf schafft eine Gelegenheit für Aphria, wieder in die USA zurückzukehren. Auch sieht es so aus, dass in den USA die Gesetze zu Cannabis überarbeitet werden. Sollte dies geschehen, würde Aphria mit ziemlicher Sicherheit wieder in die USA expandieren.

Man ist sich nicht einig, wie groß der weltweite Marihuanamarkt einmal sein wird. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Chance im nächsten Jahrzehnt leicht bei über 100 Milliarden USD liegen wird. Aphria ist die Nummer 3 bei der geplanten Produktionskapazität und sollte in einer guten Position sein, um einen bedeutenden Anteil am Weltmarkt zu erringen. Selbst wenn Aphria nur ein kleines Stück von diesem so großen Markt erobern sollte, würde das die Aktie zu derzeitigen Preisen zu einem Schnäppchen machen.

Kaufen oder nicht kaufen?

Ist Aphria also eine Aktie, die man jetzt kaufen kann? Ich denke schon.

Ich gehe nicht davon aus, das die Kommission etwas Schlimmes finden wird. Ich glaube, dass Aphria ein Spitzenkandidat für ein großes Unternehmen außerhalb der Cannabisbranche werden wird, sobald diese Angelegenheit geklärt ist.

Auch hat Aphria bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Image ergriffen. Aphria holte einen externen Vorstandsvorsitzenden, Irwin Simon. CEO Vic Neufeld und Mitbegründer Cole Cacciavillani treten von ihren Führungspositionen zurück.

Ich mache mir auch keine Sorgen über die Genehmigungen, was die zusätzliche Anbaufläche angeht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Health Canada die Einrichtungen von Aphria überprüft. Verzögerungen können sich natürlich auf den Umsatz von Aphria auswirken – allerdings nur vorübergehend.

Aphria könnte Barmittel beschaffen müssen – durch die Ausgabe neuer Aktien. Aber auch hier handelt es sich meiner Meinung nach um ein kurzfristiges Problem, das in den nächsten Jahren gelöst werden sollte, sobald Aphria nachhaltig profitabel sein wird.

Ich bin der Meinung, dass Aphria auf den Cannabismärkten der ganzen Welt konkurrieren wird – übrigens auch in den USA. Ich gehe davon aus, dass die weltweite Chance tatsächlich 100 Milliarden USD jährlich und vielleicht sogar noch viel mehr übersteigen wird, wobei Aphria dann etwa 5 % des Gesamtmarktes einnehmen wird.

Ich nehme die potenziellen Risiken und Chancen für Aphria sehr ernst. Aber ich denke, dass die Vorteile die Risiken bei weitem überwiegen und Aphria somit zu einer der attraktivsten Cannabisaktien am Markt wird.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 20.1.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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