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Paragon und Voltabox – geht da der Saft aus?

Angst ETF
Foto: Getty Images

Der Absturz von Paragon (WKN: 555869), Voltabox (WKN: A2E4LE) und einigen weiteren Zulieferern in der Automobilbranche ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine negative Brancheneinschätzung sich auch auf Aktien solider Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe auswirken kann.

Die Aktienkurse spiegeln die aktuell deutlich negative Stimmung eindrucksvoll wider. Ich meine jedoch, dass diese beiden Unternehmen für langfristig orientierte Anleger jetzt einen genaueren Blick wert sein sollten.

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Die Autobranche leidet und mit ihr auch die Zulieferer

Vielen Autoaktien ist es in diesem Jahr nicht gut ergangen, allen voran den deutschen Premiumherstellern. Da macht es eigentlich nur Sinn, dass gewiefte Anleger auch bei den Zulieferern ebendieser Hersteller ein erhöhtes Risiko wittern. Und tatsächlich, ob DÜRR (WKN: 556520), Continental (WKN: 543900) oder ElringKlinger (WKN: 785602), das Misstrauen von Anlegern in diesem Jahr hätte nicht eindeutiger als über den Aktienkurs ausgedrückt werden können. Der nachfolgende Chart verdeutlicht eindrucksvoll die negative prozentuelle Kursentwicklung dieser drei bekannten Zulieferer in diesem Jahr:

DÜRR (ETR:DUE), Continental (ETR:CON), ElringKlinger (ETR:ZIL2) seit Jahresanfang 2018 by Yahoo! Finance

Auch wenn es sicherlich bei allen Zulieferern individuelle Gründe und Annahmen für Anleger geben mag, die einen mehr oder weniger starken Wertverlust rechtfertigen, zeigt der Chart recht eindeutig, dass es einen gemeinsamen Abwärtstrend gibt. Wenn wir auch noch Voltabox und Paragon dazunehmen, dann schaut es so aus:

Voltabox, Paragon (ETR:PGN), DÜRR (ETR:DUE), Continental (ETR:CON), ElringKlinger (ETR:ZIL2) seit Jahresanfang 2018 by Yahoo! Finance

Ein wenig chaotisch, aber in der Tendenz eindeutig.

Du kannst eine solche Entwicklung regelmäßig beobachten: Wenn das Vertrauen von Anlegern in eine Branche oder sogar in den Gesamtmarkt schwindet, nimmt die Signifikanz von fundamentalen Kennzahlen, oft selbst bei den besten Aktien, rapide ab. Dann kann es sehr schnell passieren, dass auch gute und erfolgreiche Unternehmen plötzlich mit in den Abwärtsstrudel gerissen werden.

Paragon und Voltabox ticken anders

Ich meine, das trifft auch auf Paragon und Voltabox zu. Auch diese beiden Aktien haben massiv unter dem Branchentrend gelitten. Während Paragon noch im letzten Jahr kurz davorstand, einen Wert von rund 90 Euro pro Aktie zu erreichen, pendelt sie aktuell bei weniger als einem Drittel des damaligen Höchststandes. Voltabox schaffte es bei seinem Börsendebut noch rauf auf rund 32 Euro pro Aktie. Von diesem Wert ist aber auch Voltabox aktuell sehr weit entfernt, da der Kurs parallel zu Paragon abgestürzt ist. Die Aktie ist nun für weniger als die Hälfte des damaligen Preises zu haben.

Bei beiden Aktien gab es von der Unternehmensseite keine negativen fundamentalen Veränderungen. Keine Gewinnwarnungen. Im Gegenteil. Voltabox vermeldete einen Erfolg nach dem anderen. Das Geld aus dem Börsengang wird aktiv in Übernahmen investiert und das Unternehmen sieht sich weiter auf der Zielgeraden, seinen Jahresumsatz dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr zu verdoppeln.

Auch bei Paragon sieht es alles andere als mau aus. Im Bericht zum dritten Quartal wurden nicht nur die Jahresziele bestätigt, sondern auch kräftige Umsatzsteigerungen verkündet. Als Anmerkung zur Entwicklung des Aktienkurses merkte CEO Klaus Dieter Frers entsprechend an, dass die negative Bewertung des Automobilgeschäfts nicht nachvollziehbar sei, und bestätigte meinen Eindruck, dass Paragon „am Kapitalmarkt in die Kollektivhaft der Autozuliefererbranche genommen“ werde. Im letzten Jahr, als der Aktienkurs noch auf 90 Euro zusteuerte, mag man das Unternehmen als teuer betrachtet haben, aber der aktuelle Kurs erscheint mir in Anbetracht der positiven Entwicklung ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis zu bieten.

Sei gierig, wenn andere ängstlich sind

Es ist keine Frage, dass die Autobranche derzeit in einer massiven Umwälzphase steckt, doch die starke Abwertung der Zulieferer scheint mir mächtig übertrieben. Insbesondere für Paragon und Voltabox gilt, dass beide Unternehmen stark am Wachsen sind und trotz eines negativen Marktumfelds keine fundamentalen Schwächen zeigen.

Warren Buffett hat für solche Fälle ein beliebtes Zitat parat: Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.

Emotionen spielen an der Börse immer eine Rolle. Gewiefte Anleger beobachten solche Geschehnisse mit Argusaugen und schlagen zu, bevor der Rest der Börse bemerkt, dass die Angst unbegründet war. Dann tendieren die Kurse nämlich oft dazu, die Richtung zu drehen.

Wenn du auch der Meinung bist, dass Paragon und Voltabox in diesem Jahr ungerecht abgestraft wurden, dann ist es allerhöchste Zeit, beide Aktien jetzt genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Jakub Piwowarski besitzt Aktien von Voltabox. The Motley Fool empfiehlt Dürr und ElringKlinger.



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