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Kursachterbahn und neue Prognose: Das müssen Investoren jetzt über die Wirecard-Aktie wissen!

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) legte Anfang dieser Woche eine wahre Achterbahnfahrt hin!

Am Montag, den 8. Oktober, fiel der Aktienkurs um 12 %, was von Marktbeobachtern auf Gewinnmitnahmen und gestiegene Leerverkäufe zurückgeführt wurde. Am Dienstag folgte dann prompt die Gegenreaktion und die Aktie konnte die Verluste des Vortages teilweise aufholen. Das lag an der neuen Langzeitprognose des Unternehmens, die für Freudensprünge bei den Wirecard-Bullen sorgte.

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Was Wirecard verkündet hat

Das Unternehmen stellte am Dienstag, den 9. Oktober, im Rahmen seines Innovation Day in London seine „Vision 2025“ vor. Mit dabei waren neue langfristige Wachstumsziele, die es wirklich in sich haben. Außerdem bestätigte Wirecard den Ausblick für das laufende Jahr und die Prognose für 2020.

Da einige Zahlen mehr sagen als 1000 Worte, habe ich dir hier einmal Wirecards Ziele zusammengefasst:

Transaktionsvolumen Umsatz EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern)
2017 91 Mrd. Euro 1,49 Mrd. Euro 413 Mio.
2020 (Prognose) > 215 Mrd. Euro > 3 Mrd. Euro > 900 Mio.
2025 (Prognose) > 710 Mrd. Euro > 10 Mrd. Euro > 3,3 Mrd.

Quelle: Jahresabschluss 2017, Präsentation der Vision 2025

Das Unternehmen zielt also von 2017 bis 2025 auf eine Ver-7,9-fachung seines Transaktionsvolumens, eine Ver-6,7-fachung seines Umsatzes und eine Ver-8-fachung seines EBITDA. Noch mal zum Mitschreiben: Das ist ein Zeitraum von acht Jahren!

Doch Wirecard gab auch bekannt, wie dieses unglaubliche Wachstum gestemmt werden soll. Das Unternehmen hat dafür sechs Megatrends ausgemacht, von denen ich vier für besonders bedeutsam halte:

  • der fortschreitende Trend zu weniger Bargeldverkehr zugunsten von Karten- und Mobile-Zahlungen (laut Wirecard sind erst 8 bis 10 % des weltweiten Zahlungsverkehrs voll digitalisiert, während mehr als 80 % noch über Bargeldtransaktionen läuft)
  • das Internet der Dinge, das Zahlungen in immer mehr Bereichen des Lebens digitalisiert
  • die wachsende Nachfrage nach einfachen, jederzeit zugänglichen Finanzdienstleistungen für jedermann
  • künstliche Intelligenz, die die Analyse großer Mengen an Zahlungen möglich macht

Und weiter?

Wirecard erläuterte auch, wie die Wachstumstreiber zum Beispiel ausgeschöpft werden könnten: Das Unternehmen möchte eine einheitliche Bezahlplattform für Mobile-, Online- und Einzelhandelszahlungen schaffen. Den Händlern, die über Wirecard ihre Zahlungen abwickeln, und den Verbrauchern, die über Wirecards Bezahlapp „boon.“ bezahlen, kann Wirecard dann einige Vorteile bieten:

Händler sollen von Wirecard Kredite und Working-Capital-Services in Anspruch nehmen können. Konsumenten könnten beispielsweise Versicherungsangebote zur Absicherung eines teuren Vermögensgegenstandes erhalten, den sie gerade über Boon gekauft haben.

Abseits dieser Pläne lohnt sich aber auch ein Blick auf das, was Wirecard in diesem Jahr schon so alles in seinem Newsroom angekündigt hat: Wirecard plant zum Beispiel intelligente Supermarktregale oder eine Blockchain-Plattform für den globalen Rohstoffhandel, zudem wurde vor einigen Tagen eine neue Bezahllösung für Onlineshops vorgestellt.

Aufgrund der vielfältigen Wachstumsmöglichkeiten besteht für mich so gut wie kein Zweifel daran, dass Wirecard weiter wachsen können wird: Die bestehenden Lösungen des Unternehmens für Händler sind einfach unschlagbar unkompliziert. Der Ausbau der Bezahlapp Boon könnte viele Konsumenten zu Wirecard ziehen und somit wertvolle Zahlungsdaten für das Unternehmen generieren. Und zu guter Letzt sprüht das Unternehmen nur so vor revolutionären Ideen.

Okay … und die Aktie?

Das klingt alles hervorragend und nach einem tollen Unternehmen! Bleibt nur noch die Frage, ob man die Aktie auf dem aktuellen Niveau noch kaufen sollte, oder ob das alles schon im Kurs eingepreist ist. Auf Basis des Gewinns von 2017 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Wirecard immerhin bei 86,7 (Schlusskurs vom 9. Oktober 2018).

Dass das KGV so hoch ist, ist aber in meinen Augen kein Zeichen von Blasenbildung, sondern einfach die Natur des Aktienmarktes: Denn der Markt ist nicht dumm und preist zukünftiges Wachstum heute schon in den Kurs ein. Wir Investoren sollten den Kurs daher nicht mit den aktuellen, sondern eher mit den zukünftigen Einnahmen vergleichen.

Gehen wir der Einfachheit halber mal davon aus, dass Wirecard seinen Jahresüberschuss von 2017 bis 2025 genauso stark steigert wie sein EBITDA. Dann liegt das KGV auf Basis des 2025er-Gewinns bei läppischen 10,8. Glaubst du, dass Wirecard 2025 ein KGV von 10,8 haben wird? Ich nicht! Da ist also noch reichlich Raum für Kursgewinne. Dazu könnten sogar noch steigende Dividenden oder Aktienrückkäufe kommen, wenn Wirecard sich hierzu entschließt.

Rauf und runter? Egal!

Langfristigen Investoren können die Kurswackler der letzten Tage also völlig egal sein. Wirecard hat seine kurz- und mittelfristigen Ziele bestätigt und auch noch klargemacht, dass es langfristig genauso rasant weitergehen soll. Die Aktie ist währenddessen zwar (naturgemäß) teuer, aber aus meiner Sicht trotzdem nicht überbewertet.

Ich persönlich denke daher keine Sekunde darüber nach, auch nur eine einzige meiner Wirecard-Aktien zu verkaufen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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