3 Foolishe Börsentipps für Fortgeschrittene
Das Foolishe Investieren ist vom Grundsätzlichen her eigentlich ziemlich einfach: Kaufe hervorragende Unternehmen, halte sie möglichst lange und partizipiere so von der langfristigen Entwicklung dieser Aktie. Auch das birgt zwar mitunter seine psychologischen Fallstricke, nichtsdestoweniger dürfte das vielen auf Anhieb einleuchtend sein.
Aber es gibt auch Tipps, mit deren Hilfe fortgeschrittene Investoren ihre Ergebnisse beeinflussen – im positiven Sinne natürlich. Werfen wir mal einen Blick darauf, was das sein könnte.
Allokation ist entscheidend
Zunächst einmal wollen wir den grundlegenden Portfolioaufbau ins Visier nehmen. Eine überaus wichtige Sache, auf die man hierbei achten sollte, ist natürlich die Diversifikation. Das heißt, nicht alles auf eine Wette konzentrieren, sondern die Investitionen breit streuen, um das Portfolio vor unvorhersehbaren Ereignissen zu schützen. So weit, so gut.
Nichtsdestoweniger bietet es sich aber ebenfalls an, sich auch um die Allokation seiner einzelnen Positionen zu kümmern. Oder anders ausgedrückt: Der Frage nachzugehen, welche Aktie einen größeren Anteil an deinem Portfolio ausmachen sollte, und welche möglicherweise einen kleineren.
Wonach du dein Portfolio konkret gewichtest, hängt natürlich von deinem Ansatz ab. Ein Wachstumsinvestor wird vermutlich anders gewichten als ein Einkommensinvestor. Jedoch sollten Chancen und Risiken bei der individuellen Aufteilung ebenfalls eine große Rolle spielen. Wir wollen ja schließlich unsere Gesamtrendite maximieren, indem wir primär auf die sichereren, aussichtsreicheren Aktien setzen. Und uns keinem zu großen Einzelrisiko hingeben, das womöglich eine desaströse Renditeentwicklung des gesamten Portfolios nach sich ziehen könnte.
Investiere in Gewinner, und nicht weiter in Verlierer
Einer der Fool-Mitbegründer hat erst neulich in seinem Podcast eine Aussage über den erfolgreichen Vermögensaufbau getätigt, die mich zum Nachdenken brachte – und was etwas sein dürfte, das vielen Investoren im praktischen Alltag eher schwerfällt: Add up instead of double down.
Sinngemäß heißt das, dass man in Gewinner weiter investieren sollte, anstatt in Verlierer zu investieren, die nun womöglich günstiger zu haben sind. Vom Grundsatz her ziemlich logisch, zumal es schwer genug ist, starke Gewinner zu identifizieren. Mit der praktischen Handhabe ist das allerdings nicht ganz so leicht.
Ein solches Vorgehen hat nämlich mit Fehlertoleranz zu tun. Wir alle sollten uns vergegenwärtigen, dass wir als Investoren fehlbar sind. Uns das bei individuellen Aktien einzugestehen, fällt zuweilen allerdings schwer.
Dadurch neigen wir dazu, eher Geld in die bisherigen Verlierer zu investieren, weil wir hier ja jetzt günstiger einsteigen können, anstatt weiterhin Geld in eine Aktie fließen zu lassen, bei der die Investitionsthese voll aufgegangen ist – und die dadurch gestiegen ist.
Auch wenn es mit Sicherheit Gelegenheiten geben kann, bei denen eine aussichtsreiche Aktie vollkommen zu Unrecht abgestraft wird, obwohl die Investitionsthese nach wie vor intakt ist, sollte man manchmal umdenken. Denn auch bei den bisherigen Gewinneraktien kann das Geld nach wie vor gut aufgehoben sein und weiterhin gute Renditen generieren.
Plane Fehlinvestitionen ein
Natürlich haben wir alle konsequent das Ziel, bei jeder Investitionsentscheidung goldrichtig zu liegen. Und das sollte auch stets der Anspruch eines Investors sein, damit man bemüht bleibt, stets im Vorfeld seine Hausaufgaben gewissenhaft zu erledigen.
Nichtsdestoweniger wird es immer wieder vorkommen, dass wir mal danebenliegen. Das kann im besseren Fall dazu führen, dass wir lediglich den Markt nicht schlagen werden. Im schlimmsten Fall können einzelne Investitionen sich aber auch mal als regelrechter Griff ins Klo erweisen. All das gehört jedoch zum Börsenleben dazu und ist nicht ungewöhnlich.
Was wir daher als Investoren machen können, ist, uns einen gewissen Raum für Fehler einzugestehen. Nicht jede Entscheidung wird sich als goldrichtig erweisen, aber wenn wir insgesamt bei etwa der Hälfte – mal liest man auch 60 % – die Nase vorn behalten, sind wir schon sehr erfolgreich.
Wir haben die Fehlertoleranz im zweiten Unterpunkt schon etwas tangiert. Und auch an dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass wir alle offen für Fehler sein sollten.
Denn unterm Strich können wir nicht nur aus Fehlern lernen. Nein, eine dahingehende Einstellung, dass wir nicht immer genau ins Schwarze treffen werden, nimmt auch etwas Druck aus dem ganzen Investitionsprozess – und fördert im Gegenzug, dass wir den Mut haben, bewusste Entscheidungen für oder gegen eine Aktie zu treffen. Auch wenn wir nicht mit Sicherheit sagen können, wie genau jede einzelne Investition letztlich ausgehen wird.
Es ist nicht leicht…
… vor allem nicht, wenn es manchmal darum geht, sich eigene Fehler einzugestehen oder Aktien zu kaufen, die inzwischen schon deutlich gestiegen und dadurch teurer sind.
Nichtsdestoweniger können all diese Tipps dir dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, die zu besseren Renditen führen können.
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